710: Unterschied zwischen den Versionen

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* keine Tastatur, Steuerung über Bedienungstasten und elektro-magnetischem Stift
* keine Tastatur, Steuerung über Bedienungstasten und elektro-magnetischem Stift
* 20V Netzteil (Klinkenstecker) - funktioniert auch mit einem 16V 72W - Netzteil
* 20V Netzteil (Klinkenstecker) - funktioniert auch mit einem 16V 72W - Netzteil
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== Bekannte Probleme ==
* die Verriegelungen der seitlichen Abdeckungen können leicht beim Anheben des Notebooks abreihen, wenn deren Verriegelung defekt ist.
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== Erfahrungsberichte ==
'''Review von Mornsgrans'''


Da liegt es nun - das zweitälteste Slate Tablet aus dem Hause IBM.
Es sieht von außen wie sein Vorgänger, dem 700T, aus.
'''Einige Daten:'''
*80486SLC, 25MHz
*4MB RAM, auf 8MB aufgerüstet
*60MB HDD
*9,5" STN VGA, 16 Graustufen
'''Gehäuse:'''
Das Gehäuse des ThinkPad 710T ist wie alle Premium-Modelle komplett gummiert. Die Gummierung weist zwar einige deutlich sichtbare Schrammen auf, ist aber nicht so empfindlich und klebrig, wie man bei einem fast 20 Jahre altem ThinkPad erwarten könnte (Bauzeit: März bis September 1993).
*vorne unter zwei Abdeckungen zwei PS/2 - Anschlüsse für Tastatur und Maus, sowie der MCA-Erweiterungsanschluss
*links sitzt unter einer großen Klappe beim Modell mit Festplatte '''ein''' PCMCIA Typ 2 Steckplatz, bei Modellen mit TPF-Card sind zwei nebeneinanderliegende PCMCIA-Steckplätze vorhanden, von denen eine die TPF-Card belegt.
*rechts befindet sich eine weitere große Abdeckung, die den Stift aufnimmt und die Anschlüsse für Floppy, VGA, RS232 und Drucker schützt.
* an der Rückseite findet man neben der Akkuentriegelung und dem Powerschalter nur noch die 20V DC-in - Buchse
Die seitlichen Abdeckungen besitzen einen Verschlussriegel, von denen der an der rechten Seite leider beschädigt ist. Daher muss man beim Hochheben darauf achten, dass man nicht die Abdeckung erwischt, die beim Anheben aufklappt und abreißen kann.
Nach Ausbau des NiCd - Akkus kann man die Abeckung des RAM-Erweiterungssteckplatzes freilegen. In der Mitte des Wannebodens befindet sich außerdem eine Abdeckung der BIOS-Batterie, eine (derzeit leere) CR 2045.
Unterhalb des Displays sitzen blau hervorgehoben einige Funktionstasten:
* Lautstärke
* Kontrast
* Helligkeit
* Hintergrundbeleuchtung (ja - diese lässt sich separat ausschalten!!)
*invertierte Darstellung
* Standby
An allen vier Ecken der Außenseiten sind Ösen zur Befestigung von Tragegurten angebracht, auch am Pen kann eine Schlaufe angebracht werden.
Da das Originalnetzteil fehlt, musste ich auf ein 20V - Netzteil von Gericom zurückgreifen.
'''Display:'''
Das Display besitzt keine Pixelfehler, ist gleichmäßig ausgeleuchet und ist auch ausreichend hell. Bei optimaler externer Beleuchtung kann man die Hintergrundbeleuchtung ausschalten, um die Akkulaufzeit zu verlängern.
'''Software:'''
Auf dem ThinkPad 710T ist neben IBM-DOS 5.02 ein Windows für Pencomputing 1.0 installiert.
Der Rechner wurde bis in das Jahr 1996 vor Vor-vorbesitzer produktiv in Österreich genutzt. Zu meinem Entsetzen fand ich ein Bestell-Programm der Firma Knorr auf dem Rechner, mit allem Produkten und österreichischen Kunden, das ich erst einmal löschen musste. - Soviel zum Thema "Datenschutz".
'''Arbeiten:'''
Nach dem Einschalten meldet sich erst einmal der obligatoriche Error 161 ind 163. Datum und Uhrzeit können im Easy-Setup mit Hilfe des Stifts eingestellt werden.
Anschließend bootet der Rechner und ist nach ca. einer Minute Arbeitsbereit.
Die Oberfläche des Windows für Pencomputing ist identlisch mit der von Windows 3.0, lediglich eine zusätzliche Programmgruppe für die Stiftbedienung zeigt dem Anwender, dass er ein anderes Windows vor sich hat.
Das Lernprogramm zur Stiftbedienung ist für Einsteiger Pflicht, ansonsten bekommt man bei Eingabe von Text mit dem Stift nur Hieroglyphen als erkannten Text. - Leider steht bei meinem Exemplar das Wörterbuch nicht mehr zur Verfügung.
Das Lernprogramm beinhaltet u.a. eine Testseite zur Eingabe von Buchstaben und Ziffern und eine für die Steuerung mit Gesten.
Anschließend kann man in einem Trainigsprogramm Buchstaben und Zahlen trainieren, und die Zeichenerkennung zu optimieren. Wenn man nicht gerade in OCR-Schrift schreibt, muss man viele Zeichen trainieren ;)
In der Systemsteuerung findet man drei zusätzliche Einträge für die Stiftbedienung:
* Stift
* Kalibrieren
* Handschrift (u.a. Auswahl des Wörterbuches)
'''Kleiner Tipp am Rande:'''
Verliert man den Stift, ist es kein Beinbruch - ein Stift des X61Tablet funktioniert am 710T genauso gut, wieder Originalstift - er passt lediglich nicht in die Stifthalterung.
'''Fazit:'''
Ein feines Teil, das aber von der Erkennungsrate (logischerweise) weit hinter der von Windows XP Tablet-Edition oder der des ThinkPad Tablet (Android) zurückbleibt.
Nach gründlichen Training sollten aber auch hier einigermaßen zufriedenstellene Ergebnisse erzielt werden.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.geos-infobase.de/BB1023/print.php?threadid=704&page=1&sid=9f9d706584cfdb9c3a25f9f3da5d137c GEOS goes Tablet: IBM ThinkPad 710T]
* [http://www.geos-infobase.de/BB1023/print.php?threadid=704&page=1&sid=9f9d706584cfdb9c3a25f9f3da5d137c GEOS goes Tablet: IBM ThinkPad 710T]

Version vom 14. Dezember 2012, 17:48 Uhr

ThinkPad 710T mit Windows für Pencomputing 1.0
Unterseite des ThinkPad 710T - anklicken für Details

Im März 1993 erschien das Thinkpad 710T als Nachfolgemodell des Thinkpad 700T und wurde bis September 1994 vertrieben. Auch dieses Modell war ein Slate-Tablet.

Das Thinkpad 710T war das einzige Modell der Thinkpad 710-Baureihe. Als Betriebssystem kamen PenDOS bzw. PenDOS 2.0 zum Einsatz

Wesentliche Unterschiede zum Vorgängermodell 700T

  • schnellere CPU
  • mehr RAM nachrüstbar
  • besseres Display


Technische Daten

CPU

  • 80486SLC, 25MHz

RAM

  • 4MB
    • aufrüstbar auf max. 12 MB 80ns SIMMs

Laufwerke

  • TPF Card (option), 5, 10 oder 15MB
  • 60MB HDD (angeblich IDE)
  • Floppy extern (optional)

Display

  • 9,5" STN VGA, 16 Graustufen
Anschlüsse - Anklicken für Details

Anschlüsse

  • PS/2
  • Floppy
  • Seriell
  • Parallel
  • PCMCIA
    • 3 x Typ II / 1 x Typ III (nur Modell 2523-09Y mit TPF-Laufwerk)
    • 1 x Typ II (übrige Modelle)
  • Expansion-Port (AT/MCA)

Abmessungen

  • 294x243x35mm
  • 2,35kg (Modell 2523-09Y) / 2,49kg (übrige Modelle)

Besonderheiten

  • keine Tastatur, Steuerung über Bedienungstasten und elektro-magnetischem Stift
  • 20V Netzteil (Klinkenstecker) - funktioniert auch mit einem 16V 72W - Netzteil



Bekannte Probleme

  • die Verriegelungen der seitlichen Abdeckungen können leicht beim Anheben des Notebooks abreihen, wenn deren Verriegelung defekt ist.



Erfahrungsberichte

Review von Mornsgrans

Da liegt es nun - das zweitälteste Slate Tablet aus dem Hause IBM. Es sieht von außen wie sein Vorgänger, dem 700T, aus.


Einige Daten:

  • 80486SLC, 25MHz
  • 4MB RAM, auf 8MB aufgerüstet
  • 60MB HDD
  • 9,5" STN VGA, 16 Graustufen


Gehäuse:

Das Gehäuse des ThinkPad 710T ist wie alle Premium-Modelle komplett gummiert. Die Gummierung weist zwar einige deutlich sichtbare Schrammen auf, ist aber nicht so empfindlich und klebrig, wie man bei einem fast 20 Jahre altem ThinkPad erwarten könnte (Bauzeit: März bis September 1993).

  • vorne unter zwei Abdeckungen zwei PS/2 - Anschlüsse für Tastatur und Maus, sowie der MCA-Erweiterungsanschluss
  • links sitzt unter einer großen Klappe beim Modell mit Festplatte ein PCMCIA Typ 2 Steckplatz, bei Modellen mit TPF-Card sind zwei nebeneinanderliegende PCMCIA-Steckplätze vorhanden, von denen eine die TPF-Card belegt.
  • rechts befindet sich eine weitere große Abdeckung, die den Stift aufnimmt und die Anschlüsse für Floppy, VGA, RS232 und Drucker schützt.
  • an der Rückseite findet man neben der Akkuentriegelung und dem Powerschalter nur noch die 20V DC-in - Buchse


Die seitlichen Abdeckungen besitzen einen Verschlussriegel, von denen der an der rechten Seite leider beschädigt ist. Daher muss man beim Hochheben darauf achten, dass man nicht die Abdeckung erwischt, die beim Anheben aufklappt und abreißen kann.

Nach Ausbau des NiCd - Akkus kann man die Abeckung des RAM-Erweiterungssteckplatzes freilegen. In der Mitte des Wannebodens befindet sich außerdem eine Abdeckung der BIOS-Batterie, eine (derzeit leere) CR 2045.


Unterhalb des Displays sitzen blau hervorgehoben einige Funktionstasten:

  • Lautstärke
  • Kontrast
  • Helligkeit
  • Hintergrundbeleuchtung (ja - diese lässt sich separat ausschalten!!)
  • invertierte Darstellung
  • Standby


An allen vier Ecken der Außenseiten sind Ösen zur Befestigung von Tragegurten angebracht, auch am Pen kann eine Schlaufe angebracht werden.


Da das Originalnetzteil fehlt, musste ich auf ein 20V - Netzteil von Gericom zurückgreifen.


Display:

Das Display besitzt keine Pixelfehler, ist gleichmäßig ausgeleuchet und ist auch ausreichend hell. Bei optimaler externer Beleuchtung kann man die Hintergrundbeleuchtung ausschalten, um die Akkulaufzeit zu verlängern.


Software:

Auf dem ThinkPad 710T ist neben IBM-DOS 5.02 ein Windows für Pencomputing 1.0 installiert. Der Rechner wurde bis in das Jahr 1996 vor Vor-vorbesitzer produktiv in Österreich genutzt. Zu meinem Entsetzen fand ich ein Bestell-Programm der Firma Knorr auf dem Rechner, mit allem Produkten und österreichischen Kunden, das ich erst einmal löschen musste. - Soviel zum Thema "Datenschutz".


Arbeiten:

Nach dem Einschalten meldet sich erst einmal der obligatoriche Error 161 ind 163. Datum und Uhrzeit können im Easy-Setup mit Hilfe des Stifts eingestellt werden. Anschließend bootet der Rechner und ist nach ca. einer Minute Arbeitsbereit.

Die Oberfläche des Windows für Pencomputing ist identlisch mit der von Windows 3.0, lediglich eine zusätzliche Programmgruppe für die Stiftbedienung zeigt dem Anwender, dass er ein anderes Windows vor sich hat.

Das Lernprogramm zur Stiftbedienung ist für Einsteiger Pflicht, ansonsten bekommt man bei Eingabe von Text mit dem Stift nur Hieroglyphen als erkannten Text. - Leider steht bei meinem Exemplar das Wörterbuch nicht mehr zur Verfügung.

Das Lernprogramm beinhaltet u.a. eine Testseite zur Eingabe von Buchstaben und Ziffern und eine für die Steuerung mit Gesten.

Anschließend kann man in einem Trainigsprogramm Buchstaben und Zahlen trainieren, und die Zeichenerkennung zu optimieren. Wenn man nicht gerade in OCR-Schrift schreibt, muss man viele Zeichen trainieren ;)

In der Systemsteuerung findet man drei zusätzliche Einträge für die Stiftbedienung:

  • Stift
  • Kalibrieren
  • Handschrift (u.a. Auswahl des Wörterbuches)

Kleiner Tipp am Rande:

Verliert man den Stift, ist es kein Beinbruch - ein Stift des X61Tablet funktioniert am 710T genauso gut, wieder Originalstift - er passt lediglich nicht in die Stifthalterung.


Fazit:

Ein feines Teil, das aber von der Erkennungsrate (logischerweise) weit hinter der von Windows XP Tablet-Edition oder der des ThinkPad Tablet (Android) zurückbleibt. Nach gründlichen Training sollten aber auch hier einigermaßen zufriedenstellene Ergebnisse erzielt werden.

Weblinks