Gehäuseteile mit Schutzfolie versehen

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Version vom 13. Februar 2014, 12:37 Uhr von 8023 (Diskussion | Beiträge)
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Von den Usern "samyphone" aus dem deutschsprachigem Lenovo-Forum und "ji.qiu" aus dem deutschen Thinkpad-Forum (Genehmigung zum Kopieren der Beiträge liegen vor).

Bei manchen ThinkPad- oder IdeaPad-Modellen lohnt es sich schon aufgrund der Fingerabdruck-empfindlichen Klavierlack-Oberfläche, über eine Schutzfolie nachzudenken. Zudem können so kostengünstig alte Gehäuseteile (vorzugsweise Displaydeckel und Palmrests) verschönert werden (weil man Abwechslung wünscht oder Ersatzteile teuer sind). Diverse Forenmitglieder habe sich schon am Folienüberzug versucht - einige Beispiele und Hinweise zum Folieren sollen hier zusammengetragen werden.


Was wird benötigt?

  • Carbonfolie (z.B. "Hexis 30000" oder "3M DI-NOC CA421")
  • 1 Rakel mit Filzkante
  • Einstellbarer Heißluftföhn oder normaler Haartrockner
  • Scharfes Cuttermesser


Vorbereitung

Zunächst muss die Oberfläche des zu folierenden Gehäuseteils gereinigt werden. Normales Wasser oder ein Glasreiniger reichen oft schon aus, um die Oberfläche fett- und staubfrei zu bekommen. Von Reinigungsbenzin oder Isopropanol ist eher abzuraten, da diese Mittel lackierte Oberfläche ggf. stumpf und alte Gummierungen klebrig machen können.

Die Folie wird grob zugeschnitten, so dass rundherum 2-3cm überstehen, an denen die Folie (im Idealfall in einem Stück) straffgezogen wird, bevor sie um die Kanten geklebt wird.


Vorgehen

Vorweg: Es empfiehlt sich, beim Verkleben der Folie entweder Handschuhe zu tragen oder den "Überstand" so lang zu lassen, dass der Kontakt mit den zu verklebenden Stellen vermieden wird. Bei den oben genannten Folien handelt es sich um repositionierbare Carbon-Folien. Diese sind in der Regel etwas teurer als andere ominöse Folien, die im Internet angeboten werden, dafür aber auch robuster und besser zu verarbeiten.

Das Trägerpapier der Folie ist so perforiert, dass sich in der Folie Luftkanäle bilden. Bei Blasenbildung kann mittels Rakel die Luft sehr leicht nach außen weggeschoben ("gerakelt") werden. Außerdem kann man durch ruckartiges Abziehen die Folie komplett von der Oberfläche entfernen und neu ansetzen. Beim Aufbringen der Folie gibt es grundsätzlich zwei Methoden:

1. Methode

Die Folie bis zur Hälfte vom Trägerpapier lösen und das Trägerpapier umschlagen. Die Carbonfolie an einer Seite des Gehäuseteils ansetzen und etwas andrücken. Mit der anderen Hand kann man jetzt bis zur Hälfte die Rakel mit Filzseite benutzen. Anschließend wird das restliche Trägerpapier drunter weg gezogen, dabei mit der Rakel die Folie anrakeln. Es ist wichtig, dass nur die glatte Oberfläche gerakelt wird und noch nicht die Ecken oder Rundungen! Die kommen ganz zum Schluss.

2. Methode

Die Carbonfolie komplett von der Trägerfolie abziehen und mittig über euer Notebook/Netbook halten. Die Folie jetzt leicht "durchhängen" lassen. Jetzt geht man einfach mit den Armen runter und legt die Folie quasi auf der Oberfläche ab. Sie setzt ja dann automatisch mittig auf und legt sich nach außen ab. Man kann jetzt bequem mit der Rakel die eingeschloßene Luft nach außen weg rakeln.


Feinarbeit

Jetzt kommt der Föhn ins Spiel. Damit die Folie sich schön um die Kanten legen kann, muss sie erwärmt werden. Ideal wäre ein einstellbarer Heißluftföhn. Ein Haartrockner reicht in der Regel auch aus - dabei gilt: Lüfterstufe minimal einstellen.

Die Folie an einer Längsseite erwärmen (nicht erhitzen!). Sie wird dann leicht wellig. Jetzt mit dem Daumen an der Kante längs "rakeln" und die Folie Stück für Stück "umlegen". Immer mal wieder leicht warm machen und weiter um die Kante legen. Das macht man mit allen Längsseiten und spart die Rundungen erstmal aus.

An den Rundungen dann die Folie etwas mehr erwärmen und gezogen in die Rundung einarbeiten. Hierbei ist zu beachten, dass man nicht zu sehr zieht. Sonst steht die Folie zu stark unter Spannung und zieht sich beim Abkühlen zu stark zusammen (und die Rundung kommt dann wieder hoch). Zudem kann man dabei die Optik des Carbon-Musters verziehen - und das sieht am Ende nicht gut aus.

Also: An der Rundung Folie erwärmen. Föhn ablegen. Mit 2 Fingern die Folie greifen und mit leichtem Zug in die Rundung legen und einarbeiten.

Wenn man die Arbeit nicht am ausgebauten Gehäuseteil, sondern am kompletten Gerät durchgeführt hat, muss anschließend muss die überschüssige Folie abgeschnitten werden. Man sucht sich am besten eine Rille oder Naht an der Oberfläche, setzt das Messer an und führt es an der Naht lang. Dabei nicht zu tief schneiden!

Zum Schluss noch einmal mit dem Föhn die Ecken, Kanten und Rundungen erwärmen und mit den Fingern andrücken.

Hinweis zu ThinkPad-Logos und Clearplates

Ist die Folie richtig verarbeitet, zeichnet sich darunter jeder vorher aufgebrachte Aufkleber ab. So sieht man exakt die Schnittkanten der Logos / Plates und hat sogar noch eine Führung fürs Messer. Dabei ist ein scharfes Messer sehr wichtig, damit man ohne drücken durch die Folie "gleiten" kann. Die Logo müssen also vorm Folieren nicht entfernt werden.

Abschließend noch ein Youtube-Video, hier mit der Folie Hexis Variochrome "Beetle" HX30VVSB.


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