TLP Einstellungen: Unterschied zwischen den Versionen

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(NMI watchdog)
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(84 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
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[[Bild:warning.png]] Diese Seite wird vom TLP Autor nicht mehr gepflegt und ist veraltet. Bitte die [https://linrunner.de/tlp/settings/index.html offizielle Dokumentation (englisch)] verwenden.
[http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-configuration.html English version]
</div>


= Einleitung =
= Einleitung =
Alle Einstellungen von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]] sind zentral in der Konfigurationsdatei '''/etc/default/tlp''' zusammengefaßt.
== TLP 1.3 und neuer ==
TLP 1.3 führt ein neues Konfigurationsschema ein. Die Einstellungen werden aus den folgenden Dateien in der angegebenen Reihenfolge gelesen:
* Intrinsische Standardeinstellungen
* '''/etc/tlp.d/*.conf''': "Drop-in" Anpassungen, gelesen in lexikalischer (alphabetischer) Reihenfolge
* '''/etc/tlp.conf''': Benutzer-Konfiguration


Die mitgelieferte Datei enthält bereits für nahezu alle Benutzer sinnvolle, stromsparende Voreinstellungen. Eine Anpassung der Konfiguration ist nur erforderlich, wenn zusätzliche Funktionen wie z.B. Deaktivieren von Funkgeräten beim Systemstart, Ausschalten des Ultrabay-Laufwerks oder Akkuladeschwellen aktiviert werden sollen.
Anmerkungen:
* Bei identischen Parametern in mehreren, aber auch innerhalb derselben Datei, hat das letzte Vorkommen Vorrang.
* Das bedeutet auch, dass die Parameter in '''/etc/tlp.conf''' alles andere überschreiben, weil sie zuletzt gelesen werden.
* Alle Parameter in '''/etc/tlp.conf''' sind deaktiviert, das führende '#' ist zu entfernen, um eine Änderung zu aktivieren.
* Die Dateien im Verzeichnis '''/etc/tlp.d/''' werden vom Benutzer erstellt
** Sie bestehen aus PARAMETER="Wert"-Einträgen und Kommentaren, die in der 1. Spalte mit '#' gekennzeichnet sind.
** Der Dateiname muss auf '''.conf''' enden, sonst wird die Datei ignoriert.
** '''00-template.conf''' wird als Beispiel geliefert
* Wer sich nicht sicher ist, welche obige Variante für ihn die beste ist, trägt seine Konfigurationsänderungen in '''/etc/tlp.conf''' ein.
* Die TLP-FAQ beschreibt, wie man die Konfiguration von 1.2.2 (und älter) auf 1.3 übertragen kann.


Die Konfigurationsdatei muß mit einem [http://wiki.ubuntuusers.de/Editor#Root-Rechte-Bearbeiten-von-Systemdateien Editor mit Root-Rechten] bearbeitet werden. Also z.B. per
== TLP 1.2.2 und älter ==
  gksudo gedit /etc/default/tlp
Alle Einstellungen werden in der einzigen Konfigurationsdatei '''/etc/default/tlp''' gespeichert.
 
== Voreinstellungen ==
Die Standardkonfiguration von TLP enthält für die meisten Anwendungsfälle sinnvolle, stromsparende Voreinstellungen. dabei gibt es zwei Arten von Parametern:
* Parameter mit eingebauter Voreinstellung - erkennbar an der vorangestellten "Default:"-Zeile in der Konfigurationsdatei
* Parameter ohne Voreinstellung
 
== Änderungen vornehmen==
Eine Konfigurationsdatei kann mit jedem [https://wiki.ubuntuusers.de/Editor/#Bearbeiten-von-Systemdateien Editor mit Root-Rechten] bearbeitet werden. Zum Beispiel:
  sudo nano /etc/tlp.conf
 
Alle Änderungen müssen durch Entfernen des führenden '#' aktiviert werden und werden nach dem Speichern der Datei erst wirksam
* nach einem Neustart,
* An- oder Abstecken des Netzteils
* oder durch den Befehl


Nach dem Ändern von Einstellungen werden diese nach einem Neustart, einem Wechsel der Stromquelle oder unmittelbar durch
  sudo tlp start
  sudo tlp start
aktiv.


<u>Hinweis:</u> beim Update des Pakets wird die vom Benutzer angepasste Datei von der Paketverwaltung nur nach Rückfrage überschrieben – siehe [[TLP_FAQ#.C3.9Cberschreibt_ein_Update_von_TLP_meine_Einstellungen.3F|TLP FAQ]].
<u>Hinweis:</u> beim Upgrade des Pakets wird die vom Benutzer angepasste Datei von der Paketverwaltung erst nach Rückfrage überschrieben – siehe [[TLP_FAQ#.C3.9Cberschreibt_ein_Update_von_TLP_meine_Einstellungen.3F|TLP FAQ]].


= Parameter =
= Parameter =
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* Parameter mit der Endung _BAT wirken auf den Akkubetrieb
* Parameter mit der Endung _BAT wirken auf den Akkubetrieb
* Parameter die Leerzeichen enthalten sind in Anführungszeichen ("") anzugeben
* Parameter die Leerzeichen enthalten sind in Anführungszeichen ("") anzugeben
* bei einigen Parametern ist zum Aktivieren das führende Kommentarzeichen (#) zu entfernen
* Bei einigen Parametern ist zum Aktivieren das führende Kommentarzeichen (#) zu entfernen
* Parameter ohne Voreinstellung kann man durch ein führendes Kommentarzeichen (#) deaktivieren
* Parameter mit eingebauter Voreinstellung sind nachstehend mit "Standard wenn unkonfiguriert:" vermerkt, sie sind nur per PARAM="" zu deaktivieren


== Stromsparfunktionen ==
== Stromsparfunktionen ==
Dieses Kapitel beschreibt die Einstellungen die durch das Installationspaket '''tlp''' implementiert werden.
Dieses Kapitel beschreibt die Einstellungen die durch das Installationspaket '''tlp''' implementiert werden.


=== Allgemeines ===
=== Allgemeines und Betriebsmodus ===


  TLP_ENABLE=1
  TLP_ENABLE=1
Der Hauptschalter von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]]. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.
Der Hauptschalter von TLP. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.
 
Standard wenn unkonfiguriert: 0


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Zeile 41: Zeile 68:
* 0 - Die aktive Stromquelle bestimmt ob der BAT- oder AC-Einstellungssatz verwendet wird (Standard)
* 0 - Die aktive Stromquelle bestimmt ob der BAT- oder AC-Einstellungssatz verwendet wird (Standard)
* 1 - Es werden immer die Einstellungen laut TLP_DEFAULT_MODE verwendet
* 1 - Es werden immer die Einstellungen laut TLP_DEFAULT_MODE verwendet
Standard wenn unkonfiguriert: 0
<u>Hinweis:</u> TLP_DEFAULT_MODE=BAT, TLP_PERSISTENT_DEFAULT=1 erzwingt BAT-Einstellungen bei angeschlossenem Netzteil.
<u>Hinweis:</u> TLP_DEFAULT_MODE=BAT, TLP_PERSISTENT_DEFAULT=1 erzwingt BAT-Einstellungen bei angeschlossenem Netzteil.
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''TLP 1.3 und neuer''
TLP_PS_IGNORE=BAT
Stromquelle, die bei der Bestimmung des Betriebsmodus zu ignorieren ist:
* AC
* BAT
<u>Hinweis</u>: ist gedacht als Workaround für Laptops, bei denen der Betriebsmodus AC oder BAT falsch erkannt wird.


===  Dateisystem ===
===  Dateisystem ===
  DISK_IDLE_SECS_ON_AC=0
  DISK_IDLE_SECS_ON_AC=0
  DISK_IDLE_SECS_ON_BAT=2
  DISK_IDLE_SECS_ON_BAT=2
Steuert ob der [http://www.thinkwiki.org/wiki/Laptop-mode Laptop-Mode] des Linux-Kernels verwendet werden soll (Wert ungleich 0). Diese Einstellung sollte man nicht ändern.
Zeitspanne in Sekunden, die der Kernel-Laptop-Modus wartet, bevor geänderte Blöcke aus dem Schreibcache im RAM auf die Festplatte geschrieben werden. Werte > 0 aktivieren den Kernel-Laptop-Modus. Diese Einstellung nicht ändern.


Standard wenn unkonfiguriert: 0 (AC), 2 (BAT)
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  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60
Timeouts (in Sekunden) für das Zurückschreiben der Dateisystempuffer auf die Festplatte.
Timeouts (in Sekunden) für das Zurückschreiben der Dateisystempuffer auf die Festplatte.
Standard wenn unkonfiguriert: 15 (AC und BAT)


=== Prozessor und Taktsteuerung ===
=== Prozessor und Taktsteuerung ===
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==== intel_pstate ====  
==== intel_pstate ====  
Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
* powersave (empfohlener Standard)
* powersave – empfohlen (Kernel-Standard)
* performance
* performance


==== acpi-cpufreq ====  
==== acpi-cpufreq ====  
Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
* ondemand (empfohlener Standard)
* ondemand – empfohlen (Standard in den meisten Distributionen)
* schedutil – neu seit Kernel 4.7
* schedutil
* powersave
* powersave
* performance
* performance
* conservative
* conservative
<u>Hinweis:</u> der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Governors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden.
<u>Hinweise:</u>  
 
* Der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Governors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden
'''Wichtig:''' die in jeder Distribution vorhandene Standardeinstellung für den Governor muss deaktiviert werden, ansonsten sind nicht vorhersagbare Resultate zu erwarten. Siehe [[TLP_FAQ#Die_distributionseigenen_Einstellungen_funken_dazwischen|FAQ]].'''
* powersave für intel_pstate und ondemand für acpi-cpufreq sind für fast alle Workloads energieeffizient und daher Standardeinstellung des Kernels bzw. der meisten Distributionen; wenn man den Governor trotzdem ändern möchte, sollte man wissen, was man tut!


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  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=9999999
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=9999999
Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen. Der Wert 0 aktiviert die Standardfrequenzen des Prozessors.
Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen.  


<u>Hinweise:</u>  
<u>Hinweise:</u>  
* Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
* Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
* Taktfrequenzen sind stets für BAT- und AC-Modus gleichzeitig anzugeben. Die Angabe 0 für einen Modus stellt beim Wechsel der Stromquelle ''nicht'' die Standardfrequenzen des Prozessor ein.
* Taktfrequenzen sind stets für BAT- und AC-Modus gleichzeitig anzugeben.  
* Zum Aktivieren der Standardfrequenzen ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.     
* Zum Aktivieren der Standardfrequenzen alle Einstellungen auskommentieren und einen Neustart des Systems durchführen.     
* Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.
* Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.


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  CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
''TLP 1.3 und neuer''
  CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
  CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=balance_performance
CPU_MIN_PERF_ON_BAT=0
  CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=balance_power
CPU_MAX_PERF_ON_BAT=30
 
Legt die Intel-CPU-Richtlinien für Energieverbrauch vs. Leistung HWP.EPP und EPB fest (in der Reihenfolge zunehmender Energieeinsparung):
* performance
* balance_performance
* default
* balance_power
* power


Definiert den minimalen/maximalen P-state für Intel Core Prozessoren. Die Werte werden als Prozentanteil (0..100%) der insgesamt verfügbaren Prozessorleistung angegeben.
Standard wenn unkonfiguriert: balance_performance (AC), balance_power (BAT)


<u>Hinweise:</u>
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
* Erfordert einen Intel Core i-Prozessor und den intel_pstate-Taktsteuerungstreiber
* Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimalen P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
* HWP.EPP erfordert Kernel 4.10 sowie Intel Core i Gen. 5 (Skylake) oder neuer
* Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen
* EPB erfordert Kernel 5.2 oder das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion
      <div class="config">
* Wenn HWP.EPP verfügbar ist, wird EPB nicht verwendet


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''TLP 1.2.2 und älter''
  CPU_HWP_ON_AC=balance_performance
  CPU_HWP_ON_AC=balance_performance
  CPU_HWP_ON_BAT=balance_power
  CPU_HWP_ON_BAT=balance_power


Aktiviert die Energy Performance Hints (HWP) für den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben). Mögliche Werte (in der Reihenfolge aufsteigenden Stromsparpotentials):
Aktiviert die Energy Performance Hints (HWP) für den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben). Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* default
* performance
* performance
* balance_performance
* balance_performance
* default
* balance_power
* balance_power
* power
* power
<u>Hinweise:</u>
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt Linux 4.10 oder höher
* Erfordert einen Intel Core i Gen. 5 (Skylake) oder neuer und den intel_pstate-Taktsteuerungstreiber
* Erfordert Intel Skylake oder neuere CPU
* Benötigt Linux 4.10
 
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CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
CPU_MIN_PERF_ON_BAT=0
CPU_MAX_PERF_ON_BAT=30
 
Definiert den minimalen/maximalen P-state für Intel Core i Prozessoren. Die Werte werden als Prozentanteil (0..100%) der insgesamt verfügbaren Prozessorleistung angegeben.
 
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
* Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimalen P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
* Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen
      <div class="config">


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Zeile 131: Zeile 192:


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''TLP 1.2.2 und älter''
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=powersave
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=power
Relation zwischen Performance und Energieeinsparung für die CPU-Leistung vorgeben.
Legt die Intel-CPU-Richtlinie für Energieverbrauch vs. Leistung EPB fest.


Erlaubte Werte sind:
Erlaubte Werte sind (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* powersave
* normal
* performance
* performance
* balance-performance
* default (veraltet: normal)
* balance-power
* power (veraltet: powersave)


'''Wichtig:''' es werden das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion benötigt.
<u>Hinweise:</u>
* Erfordert den intel_pstate-Taksteuerungstreiber
* Erfordert das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion  
* Bei TLP 1.3 und neuer wird dieser Parameter durch CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC/BAT ersetzt, siehe oben


=== Kernel ===
=== Kernel ===
  NMI_WATCHDOG=0
  NMI_WATCHDOG=0
Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben oder den Dienst watchdog benutzen möchten.
Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben oder den Dienst watchdog benutzen möchten.
=== Undervolting ===
PHC_CONTROLS="F:V F:V F:V F:V"
'''Hinweis: erfordert fortgeschrittene Linux-Kenntnisse.'''
Ist ein Kernel mit PHC-Patch installiert, so können hier zum Undervolting die gewünschten Wertepaare (Frequenz:Spannung) eingetragen werden.


=== Festplatten und Controller ===
=== Festplatten und Controller ===
Zeile 158: Zeile 218:


==== Angabe der Geräte ====
==== Angabe der Geräte ====
  DISK_DEVICES="sda sdb"
  DISK_DEVICES="nvme0n1 sda"
Hier wird angegeben auf welche Festplatte(n) die nachfolgenden Parameter für das Power Management wirken sollen. Mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt aufzuführen ("sda sdb").  
Hier wird angegeben, auf welche Festplatte(n) die nachfolgenden Parameter für das Power Management wirken sollen. Mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt aufzuführen.  


Da beim Einsatz einer 2. Festplatte im Wechselschacht (bzw. in der Ultrabay) unter Umständen die Zuordnung zu den Devicenamen sda/sdb nicht immer dieselbe ist, können die Festplatten alternativ über eine ID angegeben werden:
Standard wenn unkonfiguriert: "nvme0n1 sda"
 
Da beim Einsatz einer 2. Festplatte im Wechselschacht (MediaBay oder Ultrabay) unter Umständen die Zuordnung zu den Devicenamen sda/sdb nicht immer dieselbe ist, können die Festplatten alternativ über eine ID angegeben werden:
  DISK_DEVICES="ata-INTEL_SSDSA2M160G2GC_XZY123456890 ata-HITACHI_HTS541612J9SA00_XZY123456890"
  DISK_DEVICES="ata-INTEL_SSDSA2M160G2GC_XZY123456890 ata-HITACHI_HTS541612J9SA00_XZY123456890"
Die IDs der eingebauten Platten ermittelt man im Terminal mit dem Kommando
Die IDs der eingebauten Platten ermittelt man im Terminal mit dem Kommando
  tlp diskid
  tlp diskid


==== Advanced Power Management ====
==== Advanced Power Management (APM) ====
  DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
  DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
  DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128"  
  DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128"  
Steuert den "Advanced Power Management Level" der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.
Steuert den Energiesparmodus der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.


Einige ausgewählte Werte sind:
Einige ausgewählte Werte sind:
Zeile 179: Zeile 241:
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)


Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben
 
<u>Hinweis:</u> diese Einstellung wird ignoriert für Festplatten die per USB oder IEEE 1394 (FireWire) angeschlossen sind.


==== Spindelmotor abschalten ====
==== Spindelmotor abschalten ====
Zeile 197: Zeile 261:


==== I/O-Scheduler ====
==== I/O-Scheduler ====
  DISK_IOSCHED="deadline cfq"
  DISK_IOSCHED="mq-deadline mq-deadline"
Hier kann je Festplatte der I/O-Scheduler festgelegt werden. Mögliche Werte sind:
Hier kann je Festplatte der I/O-Scheduler festgelegt werden. Mögliche Werte nachstehend.
* cfq - Linux Default, geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
 
* deadline - Linux Default (neuere Kernel), geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
'''Multi-Queue-Scheduler (blk-mq)'''
* mq-deadline - Empfehlung
* none
* kyber
* bfq
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
 
<u>Hinweis:</u> um Multi-Queue zu aktivieren ist u.U. die Bootoption '''scsi_mod.use_blk_mq=1''' sowie '''modprobe mq-deadline-iosched|kyber|bfq''' bei Kerneln < 4.20 erforderlich.
 
'''Single-Queue-Scheduler'''
* deadline - Empfehlung
* cfq
* bfq
* noop
* noop
* bfq - kürzlich vorgeschlagener, neuer Scheduler (benötigt Custom-Kernel)
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
<u>Hinweis:</u> Single-Queue-Scheduler wurden im Kernel als veraltet ("deprecated") gekennzeichnet und zusammen mit dem alten Block-Layer ab Kernel 5.0 entfernt.


Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.


==== SATA Aggressive Link Power Management ====  
Standard wenn unkonfiguriert: "keep"
  SATA_LINKPWR_ON_AC=max_performance
 
  SATA_LINKPWR_ON_BAT=min_power
==== AHCI Link Power Management (ALPM) ====  
Steuert den Energiesparmodus (ALPM) der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk:
  SATA_LINKPWR_ON_AC="med_power_with_dipm max_performance"
  SATA_LINKPWR_ON_BAT="med_power_with_dipm min_power"
Steuert den Energiesparmodus der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk. Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch
* medium_power - mittlerer Stromverbrauch und Performance
* med_power_with_dipm - bestes Gleichgewicht zwischen Stromverbrauch und Performance (benötigt Kernel >= 4.15, dort empfohlen)
* min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance
* min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance
* medium_power - Kompromiss aus Stromverbrauch und Performance
Mehrere mit Leerzeichen getrennte Werte werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer funktioniert. '''TLP 1.1 und höher''' ermitteln automatisch, ob med_power_with_dipm verfügbar ist. Zu diesem Zweck gibt es in der Default-Konfiguration einen zweiten Wert als Ersatz für ältere Kernel.
* max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch


<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
Zeile 220: Zeile 301:
  SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"
  SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"


Die aufgeführten SATA-Anschlüsse werden von ALPM ausgenommen. Gültige Anschlussbezeichner (Format: "hostX") ermittelt man über die Ausgabe von tlp-stat -d, Abschnitt "SATA Aggressive Link Power Management". Dies ist als Umgehungslösung für SATA-Anschlüsse die kein ALPM vertragen gedacht.
Die aufgeführten SATA-Anschlüsse werden von ALPM ausgenommen. Gültige Anschlussbezeichner (Format: "hostX") ermittelt man über die Ausgabe von tlp-stat -d, Abschnitt "SATA Aggressive Link Power Management". Dies ist als Umgehungslösung gedacht, für SATA-Anschlüsse, die kein ALPM vertragen.


Mehrere Anschlussbezeichner sind mit Leerzeichen zu separieren.
Mehrere Anschlussbezeichner sind mit Leerzeichen zu separieren.
Zeile 226: Zeile 307:
=== PCI-Express-Bus ===
=== PCI-Express-Bus ===
==== Active State Power Management ====
==== Active State Power Management ====
  PCIE_ASPM_ON_AC=performance
  PCIE_ASPM_ON_AC=default
  PCIE_ASPM_ON_BAT=powersave
  PCIE_ASPM_ON_BAT=default
Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM). Verfügbar ab Linux 2.6.35.
Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM).
 
Mögliche Werte:
Mögliche Werte:
* default
* default - Empfehlung
* performance
* performance
* powersave
* powersave
* powersupersave
<u>Hinweis:</u> die Nutzung von performance kann zu einem steigenden Stromverbrauch und höheren Temperaturen führen, da tiefere Sleep-Zustände der CPU nicht mehr erreicht werden; default hat dieses Problem nicht. Siehe [https://github.com/linrunner/TLP/issues/344 Issue #344].


=== Grafikkarten ===
=== Grafikkarten ===
==== Radeon (alt) ====
 
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=high
==== Intel ====
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=low
INTEL_GPU_MIN_FREQ_ON_AC=0
Steuert die Taktfrequenz der Grafikkarte. Nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
INTEL_GPU_MIN_FREQ_ON_BAT=0
INTEL_GPU_MAX_FREQ_ON_AC=0
INTEL_GPU_MAX_FREQ_ON_BAT=0
INTEL_GPU_BOOST_FREQ_ON_AC=0
INTEL_GPU_BOOST_FREQ_ON_BAT=0
 
Stellt die Min/Max/Turbo-Frequenz für den Intel-Grafikprozessor ein. Mögliche Werte hängen von der Hardware ab, siehe die Ausgabe von tlp-stat -g für verfügbare Frequenzen.
 
==== AMD Radeon (alt) ====
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=default
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=default
Steuert die Taktfrequenz des AMD-Grafikprozessors. Nur mit dem freien Treiber radeon möglich.


Mögliche Werte:
Mögliche Werte:
Zeile 246: Zeile 339:
* high
* high
* auto - Akkubetrieb: mid, Netzteilbetrieb: high
* auto - Akkubetrieb: mid, Netzteilbetrieb: high
* default - Hardware-Defaults verwenden, keine Taktbeeinflussung
* default - Hardware-Defaults verwenden
 
Standard wenn unkonfiguriert: default
 
'''Hinweis: durch Verwendung dieser Einstellung flackert beim Wechsel der Stromquelle das Display ganz kurz.'''
'''Hinweis: durch Verwendung dieser Einstellung flackert beim Wechsel der Stromquelle das Display ganz kurz.'''


==== Radeon DPM (neu) ====
==== AMD Radeon DPM (neu) ====
Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon.


<u>Hinweis:</u> es wird u.U. die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.
<u>Hinweis:</u> es wird u.U. die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.
Zeile 257: Zeile 353:
  RADEON_DPM_STATE_ON_BAT=battery
  RADEON_DPM_STATE_ON_BAT=battery


Steuert die Power Management Methode, mögliche Werte:
Steuert die Power Management Methode des AMD-Grafikprozessors, mögliche Werte:
* battery – Default im Akkubetrieb
* battery – Standard im Akkubetrieb
* performance – Default am Netzteil
* performance – Standard am Netzteil


  RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_AC=auto
  RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_AC=auto
Zeile 265: Zeile 361:


Steuert den Performance Level, mögliche Werte:
Steuert den Performance Level, mögliche Werte:
* auto – Empfohlen!
* auto – Empfehlung
* low
* low
* high
* high
Standard wenn unkonfiguriert: auto


=== Netzwerk ===
=== Netzwerk ===
Zeile 284: Zeile 382:
* Y - Wake On LAN deaktiviert
* Y - Wake On LAN deaktiviert
* N - Wake On LAN aktiviert
* N - Wake On LAN aktiviert
Standard wenn unkonfiguriert: N


<u>Hinweis:</u> nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.
<u>Hinweis:</u> nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.
Zeile 300: Zeile 400:
* N - Controller bleibt immer aktiv
* N - Controller bleibt immer aktiv


=== Wechselschacht / Ultrabay ===  
Standard wenn unkonfiguriert: Y
 
=== Wechselschacht / MediaBay / UltraBay ===  


  BAY_POWEROFF_ON_AC=0
  BAY_POWEROFF_ON_AC=0
Zeile 306: Zeile 408:
* 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks ab
* 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks ab
* 0 - kein Abschalten
* 0 - kein Abschalten
Standard wenn unkonfiguriert: 0


----
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  BAY_DEVICE=sr0
  BAY_DEVICE=sr0
Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an (Default ist '''/dev/sr0''').
Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an.
 
Standard wenn unkonfiguriert: sr0


<u>Hinweise:</u>  
<u>Hinweise:</u>  
*  Das Laufwerk kann über den Wechselschacht-/Ultrabay-Entriegelungsschieber bzw. bei neueren Modellen über den Auswurfknopf am Laufwerk wieder eingeschaltet werden.
*  Das Laufwerk kann über den Wechselschacht-/MediaBay-/UltraBay-Entriegelungsschieber bzw. bei neueren Modellen über den Auswurfknopf am Laufwerk wieder eingeschaltet werden.
* Alle anderen Geräte im Wechselschacht bzw. der UltraBay, insbesondere Festplatten, werden durch dieses Kommando nicht ausgeschaltet.
* Alle anderen Geräte im Wechselschacht, insbesondere Festplatten, werden durch dieses Kommando nicht ausgeschaltet.


=== Runtime Power Management ===
=== Runtime Power Management ===
  RUNTIME_PM_ON_AC=on
  RUNTIME_PM_ON_AC=on
  RUNTIME_PM_ON_BAT=auto
  RUNTIME_PM_ON_BAT=auto
Steuert das Runtime Power Management für PCI(e)-Geräte.
Steuert das Runtime Power Management für PCIe-Geräte.
* auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
* auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
* on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)
* on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)
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  RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"
  RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"
Die aufgeführten PCI(e) Geräte Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).
Die aufgeführten PCIe-Geräte-Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).


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  RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="amdgpu nouveau nvida radeon"
  RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="amdgpu mei_me nouveau nvida pcieport radeon"


PCI(e)-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
PCIe-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.


Standard (sogar wenn die Einstellung mit '#' auskommentiert wurde) ist "amdgpu nouveau nvida radeon" um das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils einer Hybridgrafik zu verhindern.
Standard wenn unkonfiguriert: "amdgpu mei_me nouveau nvida pcieport radeon"


<u>Hinweis:</u> um diese Blacklist ganz zu deaktivieren (nicht empfohlen), kann man eine leere Liste "" verwenden.
Der Standard verhindert das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils der Hybridgrafik.
Eine leere Liste ("") deaktiviert das Feature komplett (nicht empfohlen).


=== USB ===
=== USB ===
  USB_AUTOSUSPEND=1
  USB_AUTOSUSPEND=1
* 1 - aktiviert beim Systemstart und beim Wechsel der Stromquelle für die USB-Geräte den Auto-Suspend-Modus. Automatisch davon ausgenommen sind Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen (siehe USB_DRIVER_BLACKLIST weiter unten).   
* 1 - aktiviert beim Systemstart, beim Wechsel der Stromquelle und beim Anstecken für USB-Geräte den Autosuspend-Modus. Automatisch davon ausgenommen sind Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen, sowie [ab TLP 1.2] durch libsane verwaltete Scanner.   
* 0 - Funktion deaktiviert
* 0 - Funktion deaktiviert


<u>Hinweis:</u> der USB Auto-Suspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.
Standard wenn unkonfiguriert: 0
 
<u>Hinweis:</u> der USB Autosuspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.


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  USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"
  USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"
Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Autosuspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.


<u>Hinweis:</u> alle Eingabegeräte (Treiber "usbhid") werden standardmäßig ausgeschlossen. Es ist daher unnötig, sie in USB_BLACKLIST aufzunehmen. Um den Standard für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man sie in USB_WHITELIST ein.
<u>Hinweis:</u> alle Eingabegeräte (Treiber "usbhid"), sowie [ab TLP 1.2] durch libsane verwaltete Scanner, werden standardmäßig ausgeschlossen. Es ist daher unnötig, sie in USB_BLACKLIST aufzunehmen. Um den Standard für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man sie in USB_WHITELIST ein.


<u>Hinweis:</u> der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.
<u>Hinweis:</u> der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.
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  USB_BLACKLIST_BTUSB=1
  USB_BLACKLIST_BTUSB=1
Schließt USB Bluetooth Adapter vom Auto-Suspend aus:
Schließt USB Bluetooth Adapter vom Autosuspend aus:
* 0 - nicht ausschließen
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
* 1 - ausschließen
Standard wenn unkonfiguriert: 0
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist gedacht um Stabilitätsprobleme bei Bluetooth-Verbindungen zu beheben.
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist gedacht um Stabilitätsprobleme bei Bluetooth-Verbindungen zu beheben.


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  USB_BLACKLIST_PHONE=1
  USB_BLACKLIST_PHONE=1
Smartphones vom Auto-Suspend ausschließen um die Ladefunktion zu aktivieren:
Smartphones vom Autosuspend ausschließen um die Ladefunktion zu aktivieren:
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
Standard wenn unkonfiguriert: 0
 
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USB_BLACKLIST_PRINTER=1
Drucker vom Autosuspend ausschließen:
* 0 - nicht ausschließen
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
* 1 - ausschließen
Standard wenn unkonfiguriert: 1


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  USB_BLACKLIST_WWAN=1
  USB_BLACKLIST_WWAN=0
Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Auto-Suspend aus:
Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Autosuspend aus:
* 0 - nicht ausschließen
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
* 1 - ausschließen
Standard wenn unkonfiguriert: 0


<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).
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  USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"
  USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"
Erneutes Aktivieren des Auto-Suspend-Modus für USB-Geräte die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
Erneutes Aktivieren des Autosuspend-Modus für USB-Geräte, die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.


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  USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1
  USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1
Deaktiviert den Auto-Suspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.
Deaktiviert den Autosuspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.


=== Funkgeräte schalten ===
=== Funkgeräte schalten ===
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  RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1
  RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1
Mit dieser Einstellung (1=aktiviert, 0=deaktiviert) wird beim Systemstart der Schaltzustand aller Funkgeräte (Bluetooth, WLAN, WWAN) zum Zeitpunkt des letzten Herunterfahrens bzw. Neustarts wiederhergestellt.  
Mit dieser Einstellung (1=aktiviert, 0=deaktiviert) wird beim Systemstart der Schaltzustand aller Funkgeräte (Bluetooth, WLAN, WWAN) zum Zeitpunkt des letzten Herunterfahrens bzw. Neustarts wiederhergestellt.  
Standard wenn unkonfiguriert: 0


<u>Hinweise:</u>  
<u>Hinweise:</u>  
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  DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
Die hier eingetragenen Geräte werden beim Systemstart automatisch ausgeschaltet:
Die hier eingetragenen, eingebauten Geräte werden beim Systemstart automatisch ausgeschaltet:
* bluetooth - eingebautes Bluetooth (wird bei der Benutzeranmeldung deaktiviert)
* bluetooth - Bluetooth
* wifi - WLAN
* wifi - WLAN
* wwan - eingebautes WWAN/UMTS
* wwan - WWAN (3G/UMTS, 4G/LTE, 5G)
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.


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Das Aufladen startet beim Anschließen des Netzteils nur dann, wenn die Ladung unterhalb des START_CHARGE_TRESH-Werts (untere Ladeschwelle) liegt und endet bei Erreichen des STOP_CHARGE_TRESH-Werts (obere Ladeschwelle). Liegt hingegen beim Anstecken des Netzteils die Ladung über der unteren Ladeschwelle, dann wird nicht geladen.
Das Aufladen startet beim Anschließen des Netzteils nur dann, wenn die Ladung unterhalb des START_CHARGE_TRESH-Werts (untere Ladeschwelle) liegt und endet bei Erreichen des STOP_CHARGE_TRESH-Werts (obere Ladeschwelle). Liegt hingegen beim Anstecken des Netzteils die Ladung über der unteren Ladeschwelle, dann wird nicht geladen.


<u>Hinweis:</u> die Ladeschwellen-Einstellungen sind standardmäßig deaktiviert und müssen explizit durch Entfernen des führenden Kommentarzeichens (#) aktiviert werden.
<u>Hinweis:</u> Ladeschwellen gehen stets mit einer Verringerung der nutzbaren Akkukapazität einher, daher sind die Einstellungen standardmäßig deaktiviert und müssen explizit durch Entfernen des führenden Kommentarzeichens (#) aktiviert werden.


<u>ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle):</u> bitte die Hinweise zu [[TLP_FAQ#Unstetigkeiten_des_Ladestands_bei_ThinkPad_T420.28s.29.2FT520.2FW520.2FX220_.28und_allen_neueren_Modellen.29|Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ)]] beachten.
<u>ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle):</u> bitte die Hinweise zu [[TLP_FAQ#Unstetigkeiten_des_Ladestands_bei_ThinkPad_T420.28s.29.2FT520.2FW520.2FX220_.28und_allen_neueren_Modellen.29|Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ)]] beachten.
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* 0 - Funktion deaktiviert
* 0 - Funktion deaktiviert
* 1 - Funktion aktiviert
* 1 - Funktion aktiviert
<u>Hinweis:</u> nach Kommandos wie tlp setcharge/discharge/recalibrate verbleiben die Ladeschwellen bis zum nächsten Systemstart auf der Werkeinstellung 96 / 100%. Mit diesem Feature lassen sie sich eher reaktivieren.
Standard wenn unkonfiguriert: 0
 
<u>Hinweis:</u> nach den Kommandos tlp fullcharge/recalibrate verbleiben die Ladeschwellen bis zum nächsten Systemstart auf der Werkseinstellung 96 / 100%. Mit diesem Feature lassen sie sich eher reaktivieren.
 
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NATACPI_ENABLE=1
TPACPI_ENABLE=1
TPSMAPI_ENABLE=1
 
Steuert die einzelnen Akkufunktions-Treiber:
* 0 - inaktiv
* 1 - aktiv
Standard wenn unkonfiguriert: 1 (alle)


== Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard ==
== Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard ==
Der Radio Device Wizard bietet die Möglichkeit ereignisgesteuert Funkgeräte ein- bzw. auszuschalten. Er wird in Ubuntu und Debian durch das (optionale) Installationspaket '''tlp-rdw''' implementiert.  
Der Radio Device Wizard bietet die Möglichkeit, ereignisgesteuert Funkgeräte ein- bzw. auszuschalten. Er wird in Ubuntu und Debian durch das (optionale) Installationspaket '''tlp-rdw''' implementiert.  


<u>Hinweis:</u> Voraussetzung für den Radio Device Wizard ist die Verwendung des Network Managers.
<u>Hinweis:</u> Voraussetzung für den Radio Device Wizard ist die Verwendung des Network Managers.
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Nach dem Verbindungsaufbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte ausgeschaltet:
Nach dem Verbindungsaufbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte ausgeschaltet:


* bluetooth - eingebautes Bluetooth
* bluetooth - Bluetooth
* wifi - WLAN
* wifi - WLAN
* wwan - eingebautes WWAN/UMTS
* wwan - WWAN (3G/UMTS, 4G/LTE, 5G)


Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
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= Trace-Modus =
= Trace-Modus =
Zu Supportzwecken kann der Trace-Modus durch Einfügen folgender Zeile aktiviert werden
Zu Supportzwecken kann der Trace-Modus durch Einfügen folgender Zeile aktiviert werden
  TLP_DEBUG="bat disk lock nm path pm rf run sysfs udev usb"
  TLP_DEBUG="arg bat disk lock nm path pm ps rf run sysfs udev usb"


= Originaldatei =
= Originaldatei =
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* [[TLP_-_Linux Stromsparen|TLP - Linux Stromsparen]] – Installation, Benutzerdokumentation
* [[TLP_-_Linux Stromsparen|TLP - Linux Stromsparen]] – Installation, Benutzerdokumentation
* [[TLP_FAQ|TLP FAQ]] – Antworten zu häufig gestellten Fragen
* [[TLP_FAQ|TLP FAQ]] – Antworten zu häufig gestellten Fragen
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-troubleshooting.html TLP Troubleshooting] – Anleitung zur Fehlersuche (englisch)
* [https://linrunner.de/tlp/ TLP] – Offizielle Dokumentation (englisch)
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-developer-documentation.html TLP Developer Documentation] – Hinweise zur Paketierung (englisch)
* [https://linrunner.de/tlp/support/troubleshooting.html Troubleshooting] – Anleitung zur Fehlersuche (englisch)
* [http://linrunner.de/tlp TLP] – Projekt-Homepage
* [http://linrunner.de/en/tlp/tlp.html TLP] – English Documentation


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==
* [https://en.wikipedia.org/wiki/I/O_scheduling I/O Scheduling] – Wikipedia Artikel zum I/O-Scheduler (englisch)
* [https://wiki.ubuntu.com/Kernel/Reference/IOSchedulers Linux I/O Scheduler] – Ubuntu Wiki Artikel zum I/O-Scheduler (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/cpu-freq/intel-pstate.txt Intel P-state] – Dokumentation des intel_pstate Treibers (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/pm/intel_pstate.html intel_pstate CPU Performance Scaling Driver] – Dokumentation Treibers (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/html/latest/admin-guide/pm/intel_epb.html Intel Performance and Energy Bias Hint] – EPB Dokumentation (englisch)
* [https://lwn.net/Articles/682391/ Improvements in CPU frequency management] – LWN-Artikel u.a. zum schedutil Governor
* [https://lwn.net/Articles/682391/ Improvements in CPU frequency management] – LWN-Artikel u.a. zum schedutil Governor
* [http://smackerelofopinion.blogspot.de/2011/03/making-sense-of-pcie-aspm.html Making sense of PCIe ASPM] – Hinweise zum PCI Express Active State Power Management (englisch)
* [https://smackerelofopinion.blogspot.de/2011/03/making-sense-of-pcie-aspm.html Making sense of PCIe ASPM] – Hinweise zum PCI Express Active State Power Management (englisch)
* [http://wiki.x.org/wiki/RadeonFeature Radeon driver] – Treiberdokumentation, s. Abschnitt "KMS Power Management Options" (englisch)
* [https://www.heise.de/ct/artikel/Die-Neuerungen-von-Linux-4-15-3900646.html?seite=5#nav__a__2 med_power_with_dipm] – Erklärung des neuen Stromsparmodus in Thorsten Leemhuis' Kernel-Log
* [http://wiki.ubuntuusers.de/rfkill rfkill] – Wikiartikel zum Schalten der Funkgeräte
* [https://wiki.x.org/wiki/RadeonFeature Radeon driver] – Treiberdokumentation, s. Abschnitt "KMS Power Management Options" (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc//Documentation/power/runtime_pm.txt Run-time power management] – Kerneldokumentation (englisch)
* [https://wiki.ubuntuusers.de/rfkill rfkill] – Wikiartikel zum Schalten der Funkgeräte
* [http://wiki.ubuntuusers.de/tp-smapi tp-smapi] – Wikiartikel zur Schnittstelle für die Akkufunktionen
* [https://www.kernel.org/doc//Documentation/power/runtime_pm.txt Runtime power management] – Kerneldokumentation (englisch)
* [https://github.com/teleshoes/tpacpi-bat tpacpi-bat] – Schnittstelle für die Akkufunktionen ab den Sandy-Bridge-Modellen (X220 / T420 etc.)
* [https://wiki.ubuntuusers.de/tp-smapi tp-smapi] – Wikiartikel zur Schnittstelle für die Akkufunktionen
* [https://github.com/teleshoes/tpacpi-bat tpacpi-bat] – Ladeschwellen und Rekalibration für neuere ThinkPads (X220 / T420 und neuere)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/usb/power-management.txt USB Auto Suspend] – Kernel Dokumentation zum USB Auto Suspend (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/usb/power-management.txt USB Auto Suspend] – Kernel Dokumentation zum USB Auto Suspend (englisch)



Aktuelle Version vom 11. März 2022, 09:07 Uhr

Warning.png Diese Seite wird vom TLP Autor nicht mehr gepflegt und ist veraltet. Bitte die offizielle Dokumentation (englisch) verwenden.

Einleitung

TLP 1.3 und neuer

TLP 1.3 führt ein neues Konfigurationsschema ein. Die Einstellungen werden aus den folgenden Dateien in der angegebenen Reihenfolge gelesen:

  • Intrinsische Standardeinstellungen
  • /etc/tlp.d/*.conf: "Drop-in" Anpassungen, gelesen in lexikalischer (alphabetischer) Reihenfolge
  • /etc/tlp.conf: Benutzer-Konfiguration

Anmerkungen:

  • Bei identischen Parametern in mehreren, aber auch innerhalb derselben Datei, hat das letzte Vorkommen Vorrang.
  • Das bedeutet auch, dass die Parameter in /etc/tlp.conf alles andere überschreiben, weil sie zuletzt gelesen werden.
  • Alle Parameter in /etc/tlp.conf sind deaktiviert, das führende '#' ist zu entfernen, um eine Änderung zu aktivieren.
  • Die Dateien im Verzeichnis /etc/tlp.d/ werden vom Benutzer erstellt
    • Sie bestehen aus PARAMETER="Wert"-Einträgen und Kommentaren, die in der 1. Spalte mit '#' gekennzeichnet sind.
    • Der Dateiname muss auf .conf enden, sonst wird die Datei ignoriert.
    • 00-template.conf wird als Beispiel geliefert
  • Wer sich nicht sicher ist, welche obige Variante für ihn die beste ist, trägt seine Konfigurationsänderungen in /etc/tlp.conf ein.
  • Die TLP-FAQ beschreibt, wie man die Konfiguration von 1.2.2 (und älter) auf 1.3 übertragen kann.

TLP 1.2.2 und älter

Alle Einstellungen werden in der einzigen Konfigurationsdatei /etc/default/tlp gespeichert.

Voreinstellungen

Die Standardkonfiguration von TLP enthält für die meisten Anwendungsfälle sinnvolle, stromsparende Voreinstellungen. dabei gibt es zwei Arten von Parametern:

  • Parameter mit eingebauter Voreinstellung - erkennbar an der vorangestellten "Default:"-Zeile in der Konfigurationsdatei
  • Parameter ohne Voreinstellung

Änderungen vornehmen

Eine Konfigurationsdatei kann mit jedem Editor mit Root-Rechten bearbeitet werden. Zum Beispiel:

sudo nano /etc/tlp.conf

Alle Änderungen müssen durch Entfernen des führenden '#' aktiviert werden und werden nach dem Speichern der Datei erst wirksam

  • nach einem Neustart,
  • An- oder Abstecken des Netzteils
  • oder durch den Befehl
sudo tlp start

Hinweis: beim Upgrade des Pakets wird die vom Benutzer angepasste Datei von der Paketverwaltung erst nach Rückfrage überschrieben – siehe TLP FAQ.

Parameter

Allgemeine Hinweise:

  • Parameter mit der Endung _AC wirken auf den Netzteilbetrieb
  • Parameter mit der Endung _BAT wirken auf den Akkubetrieb
  • Parameter die Leerzeichen enthalten sind in Anführungszeichen ("") anzugeben
  • Bei einigen Parametern ist zum Aktivieren das führende Kommentarzeichen (#) zu entfernen
  • Parameter ohne Voreinstellung kann man durch ein führendes Kommentarzeichen (#) deaktivieren
  • Parameter mit eingebauter Voreinstellung sind nachstehend mit "Standard wenn unkonfiguriert:" vermerkt, sie sind nur per PARAM="" zu deaktivieren

Stromsparfunktionen

Dieses Kapitel beschreibt die Einstellungen die durch das Installationspaket tlp implementiert werden.

Allgemeines und Betriebsmodus

TLP_ENABLE=1

Der Hauptschalter von TLP. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.

Standard wenn unkonfiguriert: 0


TLP_DEFAULT_MODE=AC

Legt den Standard-Einstellungssatz (AC oder BAT) fest, falls kein Akku erkannt wurde. Betrifft nur einige Desktops und Embedded Hardware.


TLP_PERSISTENT_DEFAULT=0

Steuert den Betriebsmodus:

  • 0 - Die aktive Stromquelle bestimmt ob der BAT- oder AC-Einstellungssatz verwendet wird (Standard)
  • 1 - Es werden immer die Einstellungen laut TLP_DEFAULT_MODE verwendet

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweis: TLP_DEFAULT_MODE=BAT, TLP_PERSISTENT_DEFAULT=1 erzwingt BAT-Einstellungen bei angeschlossenem Netzteil.


TLP 1.3 und neuer

TLP_PS_IGNORE=BAT

Stromquelle, die bei der Bestimmung des Betriebsmodus zu ignorieren ist:

  • AC
  • BAT

Hinweis: ist gedacht als Workaround für Laptops, bei denen der Betriebsmodus AC oder BAT falsch erkannt wird.

Dateisystem

DISK_IDLE_SECS_ON_AC=0
DISK_IDLE_SECS_ON_BAT=2

Zeitspanne in Sekunden, die der Kernel-Laptop-Modus wartet, bevor geänderte Blöcke aus dem Schreibcache im RAM auf die Festplatte geschrieben werden. Werte > 0 aktivieren den Kernel-Laptop-Modus. Diese Einstellung nicht ändern.

Standard wenn unkonfiguriert: 0 (AC), 2 (BAT)


MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60

Timeouts (in Sekunden) für das Zurückschreiben der Dateisystempuffer auf die Festplatte.

Standard wenn unkonfiguriert: 15 (AC und BAT)

Prozessor und Taktsteuerung

CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_AC=powersave
CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_BAT=powersave

Wählt den sogenannten "Governor" für die Prozessortaktsteuerung aus. Die Konfiguration hängt vom aktiven Treiber ab:

intel_pstate

Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren. Mögliche Governor-Einstellungen sind:

  • powersave – empfohlen (Kernel-Standard)
  • performance

acpi-cpufreq

Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:

  • ondemand – empfohlen (Standard in den meisten Distributionen)
  • schedutil
  • powersave
  • performance
  • conservative

Hinweise:

  • Der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Governors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden
  • powersave für intel_pstate und ondemand für acpi-cpufreq sind für fast alle Workloads energieeffizient und daher Standardeinstellung des Kernels bzw. der meisten Distributionen; wenn man den Governor trotzdem ändern möchte, sollte man wissen, was man tut!

CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=9999999
CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=9999999

Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen.

Hinweise:

  • Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
  • Taktfrequenzen sind stets für BAT- und AC-Modus gleichzeitig anzugeben.
  • Zum Aktivieren der Standardfrequenzen alle Einstellungen auskommentieren und einen Neustart des Systems durchführen.
  • Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.

TLP 1.3 und neuer

CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=balance_performance
CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=balance_power

Legt die Intel-CPU-Richtlinien für Energieverbrauch vs. Leistung HWP.EPP und EPB fest (in der Reihenfolge zunehmender Energieeinsparung):

  • performance
  • balance_performance
  • default
  • balance_power
  • power

Standard wenn unkonfiguriert: balance_performance (AC), balance_power (BAT)

Hinweise:

  • Erfordert einen Intel Core i-Prozessor und den intel_pstate-Taktsteuerungstreiber
  • HWP.EPP erfordert Kernel 4.10 sowie Intel Core i Gen. 5 (Skylake) oder neuer
  • EPB erfordert Kernel 5.2 oder das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion
  • Wenn HWP.EPP verfügbar ist, wird EPB nicht verwendet

TLP 1.2.2 und älter

CPU_HWP_ON_AC=balance_performance
CPU_HWP_ON_BAT=balance_power

Aktiviert die Energy Performance Hints (HWP) für den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben). Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • performance
  • balance_performance
  • default
  • balance_power
  • power

Hinweise:

  • Erfordert einen Intel Core i Gen. 5 (Skylake) oder neuer und den intel_pstate-Taktsteuerungstreiber
  • Benötigt Linux 4.10

CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
CPU_MIN_PERF_ON_BAT=0
CPU_MAX_PERF_ON_BAT=30

Definiert den minimalen/maximalen P-state für Intel Core i Prozessoren. Die Werte werden als Prozentanteil (0..100%) der insgesamt verfügbaren Prozessorleistung angegeben.

Hinweise:

  • Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
  • Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimalen P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
  • Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen

CPU_BOOST_ON_AC=1
CPU_BOOST_ON_BAT=0

Abschalten des "Turbo Boost" (Intel) bzw. "Turbo Core" (AMD) des Prozessors (0 = abgeschaltet / 1 = erlaubt).

Hinweise:

  • Der Wert 1 aktiviert den "Turbo Boost" nicht, sondern erlaubt ihn lediglich
  • Eine Taktbegrenzung (s.o.) kann diese Einstellung unwirksam machen

SCHED_POWERSAVE_ON_AC=0
SCHED_POWERSAVE_ON_BAT=1

Bei geringer Last wird die Anzahl der verwendeten CPU-Kerne reduziert (1 = aktiv, 0 = inaktiv). Wirkt nicht bei allen Kernelversionen bzw. CPUs. Hier ist normalerweise keine Änderung erforderlich.


TLP 1.2.2 und älter

ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=power

Legt die Intel-CPU-Richtlinie für Energieverbrauch vs. Leistung EPB fest.

Erlaubte Werte sind (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • performance
  • balance-performance
  • default (veraltet: normal)
  • balance-power
  • power (veraltet: powersave)

Hinweise:

  • Erfordert den intel_pstate-Taksteuerungstreiber
  • Erfordert das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion
  • Bei TLP 1.3 und neuer wird dieser Parameter durch CPU_ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC/BAT ersetzt, siehe oben

Kernel

NMI_WATCHDOG=0

Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben oder den Dienst watchdog benutzen möchten.

Festplatten und Controller

Hinweis: TLPs Standardeinstellungen arbeiten problemlos mit SSDs zusammen, es besteht kein Anlass zu diesbezüglichen Optimierungen.

Angabe der Geräte

DISK_DEVICES="nvme0n1 sda"

Hier wird angegeben, auf welche Festplatte(n) die nachfolgenden Parameter für das Power Management wirken sollen. Mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt aufzuführen.

Standard wenn unkonfiguriert: "nvme0n1 sda"

Da beim Einsatz einer 2. Festplatte im Wechselschacht (MediaBay oder Ultrabay) unter Umständen die Zuordnung zu den Devicenamen sda/sdb nicht immer dieselbe ist, können die Festplatten alternativ über eine ID angegeben werden:

DISK_DEVICES="ata-INTEL_SSDSA2M160G2GC_XZY123456890 ata-HITACHI_HTS541612J9SA00_XZY123456890"

Die IDs der eingebauten Platten ermittelt man im Terminal mit dem Kommando

tlp diskid

Advanced Power Management (APM)

DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128" 

Steuert den Energiesparmodus der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.

Einige ausgewählte Werte sind:

  • 1 - maximale Energieeinsparung
    Vorsicht: kann zu erhöhtem Verschleiß durch häufiges Parken der Schreib-/Leseköpfe führen (meist erkennbar am Klickgeräusch) .
  • 128 - Kompromiss aus Energieeinsparung und Verschleiß (TLP-Standard im Akkubetrieb)
  • 192 - verhindert bei einigen Festplattenmodellen aggressives Parken der Köpfe
  • 254 - minimale Energieeinsparung (TLP-Standard für Betrieb am Netzteil)
  • 255 - aus (wird von manchen Festplatten nicht unterstützt)
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben

Hinweis: diese Einstellung wird ignoriert für Festplatten die per USB oder IEEE 1394 (FireWire) angeschlossen sind.

Spindelmotor abschalten

DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_AC="0 0"
DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_BAT="0 0"

Steuert die Zeitspanne (Timeout) für das automatische Stoppen des Spindelmotors der Festplatte bei Inaktivität. Gültige Werte sind:

  • 0 - Abschalten deaktiviert
  • 1..240 - Timeout von 5 Sekunden bis 20 Minuten (in Schritten von 5 Sekunden)
  • 241..251 - Timeout von 30 Minuten bis 5,5 Stunden (in Schritten von 30 Minuten)
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

SSDs haben keine bewegten Teile, daher hat für sie diese Einstellung keine Bedeutung und kann deaktiviert bleiben.

Hinweis: das automatische Stoppen der Systemplatte für einen längeren Zeitraum gelingt in der Regel nicht, da viele Anwendungen und Hintergrunddienste die Festplatte nach kurzer Zeit durch Schreibvorgänge wieder aufwecken. Für eine Festplatte im Wechselschacht bzw. der Ultrabay, auf die nicht ständig zugegriffen wird, eignet sich diese Einstellung hingegen sehr gut.

I/O-Scheduler

DISK_IOSCHED="mq-deadline mq-deadline"

Hier kann je Festplatte der I/O-Scheduler festgelegt werden. Mögliche Werte nachstehend.

Multi-Queue-Scheduler (blk-mq)

  • mq-deadline - Empfehlung
  • none
  • kyber
  • bfq
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Hinweis: um Multi-Queue zu aktivieren ist u.U. die Bootoption scsi_mod.use_blk_mq=1 sowie modprobe mq-deadline-iosched|kyber|bfq bei Kerneln < 4.20 erforderlich.

Single-Queue-Scheduler

  • deadline - Empfehlung
  • cfq
  • bfq
  • noop
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Hinweis: Single-Queue-Scheduler wurden im Kernel als veraltet ("deprecated") gekennzeichnet und zusammen mit dem alten Block-Layer ab Kernel 5.0 entfernt.

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

Standard wenn unkonfiguriert: "keep"

AHCI Link Power Management (ALPM)

SATA_LINKPWR_ON_AC="med_power_with_dipm max_performance"
SATA_LINKPWR_ON_BAT="med_power_with_dipm min_power"

Steuert den Energiesparmodus der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk. Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch
  • medium_power - mittlerer Stromverbrauch und Performance
  • med_power_with_dipm - bestes Gleichgewicht zwischen Stromverbrauch und Performance (benötigt Kernel >= 4.15, dort empfohlen)
  • min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance

Mehrere mit Leerzeichen getrennte Werte werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer funktioniert. TLP 1.1 und höher ermitteln automatisch, ob med_power_with_dipm verfügbar ist. Zu diesem Zweck gibt es in der Default-Konfiguration einen zweiten Wert als Ersatz für ältere Kernel.

Hinweis: um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.


SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"

Die aufgeführten SATA-Anschlüsse werden von ALPM ausgenommen. Gültige Anschlussbezeichner (Format: "hostX") ermittelt man über die Ausgabe von tlp-stat -d, Abschnitt "SATA Aggressive Link Power Management". Dies ist als Umgehungslösung gedacht, für SATA-Anschlüsse, die kein ALPM vertragen.

Mehrere Anschlussbezeichner sind mit Leerzeichen zu separieren.

PCI-Express-Bus

Active State Power Management

PCIE_ASPM_ON_AC=default
PCIE_ASPM_ON_BAT=default

Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM). Mögliche Werte:

  • default - Empfehlung
  • performance
  • powersave
  • powersupersave

Hinweis: die Nutzung von performance kann zu einem steigenden Stromverbrauch und höheren Temperaturen führen, da tiefere Sleep-Zustände der CPU nicht mehr erreicht werden; default hat dieses Problem nicht. Siehe Issue #344.

Grafikkarten

Intel

INTEL_GPU_MIN_FREQ_ON_AC=0
INTEL_GPU_MIN_FREQ_ON_BAT=0
INTEL_GPU_MAX_FREQ_ON_AC=0
INTEL_GPU_MAX_FREQ_ON_BAT=0
INTEL_GPU_BOOST_FREQ_ON_AC=0
INTEL_GPU_BOOST_FREQ_ON_BAT=0

Stellt die Min/Max/Turbo-Frequenz für den Intel-Grafikprozessor ein. Mögliche Werte hängen von der Hardware ab, siehe die Ausgabe von tlp-stat -g für verfügbare Frequenzen.

AMD Radeon (alt)

RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=default
RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=default

Steuert die Taktfrequenz des AMD-Grafikprozessors. Nur mit dem freien Treiber radeon möglich.

Mögliche Werte:

  • low
  • mid
  • high
  • auto - Akkubetrieb: mid, Netzteilbetrieb: high
  • default - Hardware-Defaults verwenden

Standard wenn unkonfiguriert: default

Hinweis: durch Verwendung dieser Einstellung flackert beim Wechsel der Stromquelle das Display ganz kurz.

AMD Radeon DPM (neu)

Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon.

Hinweis: es wird u.U. die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.

RADEON_DPM_STATE_ON_AC=performance
RADEON_DPM_STATE_ON_BAT=battery

Steuert die Power Management Methode des AMD-Grafikprozessors, mögliche Werte:

  • battery – Standard im Akkubetrieb
  • performance – Standard am Netzteil
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_AC=auto
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_BAT=auto

Steuert den Performance Level, mögliche Werte:

  • auto – Empfehlung
  • low
  • high

Standard wenn unkonfiguriert: auto

Netzwerk

WLAN Power Management

WIFI_PWR_ON_AC=off
WIFI_PWR_ON_BAT=on

Steuert den Energiesparmodus des WLAN-Adapters. Abhängig von Kernelversion und Karte.

  • off - deaktiviert
  • on - aktiviert

Hinweise:

  • Der Energiesparmodus kann zu einer instabilen WLAN-Verbindung führen
  • Die veralteten Konfigurationswerte 1=off/5=on werden zwecks Abwärtskompatibilität weiter unterstützt

Wake On LAN

WOL_DISABLE=Y
  • Y - Wake On LAN deaktiviert
  • N - Wake On LAN aktiviert

Standard wenn unkonfiguriert: N

Hinweis: nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.

Audio

SOUND_POWER_SAVE_ON_AC=0
SOUND_POWER_SAVE_ON_BAT=1

Timeout (in Sekunden) für den Stromsparmodus des Soundchips (unterstützt: Intel HDA, AC97). Der Wert 0 deaktiviert die Funktion.

Hinweis: kann zu Klickgeräuschen in der Soundausgabe führen.


SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER=Y
  • Y - schaltet den Controller ebenfalls aus wenn der Soundchip in den Stromsparmodus geht
  • N - Controller bleibt immer aktiv

Standard wenn unkonfiguriert: Y

Wechselschacht / MediaBay / UltraBay

BAY_POWEROFF_ON_AC=0
BAY_POWEROFF_ON_BAT=0
  • 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks ab
  • 0 - kein Abschalten

Standard wenn unkonfiguriert: 0


BAY_DEVICE=sr0

Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an.

Standard wenn unkonfiguriert: sr0

Hinweise:

  • Das Laufwerk kann über den Wechselschacht-/MediaBay-/UltraBay-Entriegelungsschieber bzw. bei neueren Modellen über den Auswurfknopf am Laufwerk wieder eingeschaltet werden.
  • Alle anderen Geräte im Wechselschacht, insbesondere Festplatten, werden durch dieses Kommando nicht ausgeschaltet.

Runtime Power Management

RUNTIME_PM_ON_AC=on
RUNTIME_PM_ON_BAT=auto

Steuert das Runtime Power Management für PCIe-Geräte.

  • auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
  • on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)

Hinweis: um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.


RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"

Die aufgeführten PCIe-Geräte-Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).


RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="amdgpu mei_me nouveau nvida pcieport radeon"

PCIe-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

Standard wenn unkonfiguriert: "amdgpu mei_me nouveau nvida pcieport radeon"

Der Standard verhindert das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils der Hybridgrafik. Eine leere Liste ("") deaktiviert das Feature komplett (nicht empfohlen).

USB

USB_AUTOSUSPEND=1
  • 1 - aktiviert beim Systemstart, beim Wechsel der Stromquelle und beim Anstecken für USB-Geräte den Autosuspend-Modus. Automatisch davon ausgenommen sind Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen, sowie [ab TLP 1.2] durch libsane verwaltete Scanner.
  • 0 - Funktion deaktiviert

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweis: der USB Autosuspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.


USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"

Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Autosuspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.

Hinweis: alle Eingabegeräte (Treiber "usbhid"), sowie [ab TLP 1.2] durch libsane verwaltete Scanner, werden standardmäßig ausgeschlossen. Es ist daher unnötig, sie in USB_BLACKLIST aufzunehmen. Um den Standard für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man sie in USB_WHITELIST ein.

Hinweis: der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.


USB_BLACKLIST_BTUSB=1

Schließt USB Bluetooth Adapter vom Autosuspend aus:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweis: dieses Feature ist gedacht um Stabilitätsprobleme bei Bluetooth-Verbindungen zu beheben.


USB_BLACKLIST_PHONE=1

Smartphones vom Autosuspend ausschließen um die Ladefunktion zu aktivieren:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Standard wenn unkonfiguriert: 0


USB_BLACKLIST_PRINTER=1

Drucker vom Autosuspend ausschließen:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Standard wenn unkonfiguriert: 1


USB_BLACKLIST_WWAN=0

Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Autosuspend aus:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweis: dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).


USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"

Erneutes Aktivieren des Autosuspend-Modus für USB-Geräte, die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.


USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1

Deaktiviert den Autosuspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.

Funkgeräte schalten

Bei Start und Herunterfahren des Systems

RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1

Mit dieser Einstellung (1=aktiviert, 0=deaktiviert) wird beim Systemstart der Schaltzustand aller Funkgeräte (Bluetooth, WLAN, WWAN) zum Zeitpunkt des letzten Herunterfahrens bzw. Neustarts wiederhergestellt.

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweise:

  • Die TLP-Pakete für Debian und Ubuntu deaktivieren (mask) systemd-rfkill.service, da er dieselbe Funktionalität implementiert. Um das Standardverhalten von systemd mit TLP nachzubilden, verwendet man RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1.
  • Bei Aktivierung dieser Einstellung ignoriert TLP die beiden nachfolgenden.
DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"

Die hier eingetragenen, eingebauten Geräte werden beim Systemstart automatisch ausgeschaltet:

  • bluetooth - Bluetooth
  • wifi - WLAN
  • wwan - WWAN (3G/UMTS, 4G/LTE, 5G)

Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.


DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"

Normalerweise werden unter Linux alle Funkgeräte beim Systemstart automatisch eingeschaltet. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, so können die betreffenden Geräte hierüber eingeschaltet werden.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"

Sollten Geräte das Herunterfahren des Systems blockieren, können sie über einen Eintrag in diesem Parameter während des Herunterfahrens ausgeschaltet werden.


DEVICES_TO_ENABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"

Die hier eingetragenen Geräte werden beim Herunterfahren automatisch eingeschaltet. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, falls parallel installierte andere Betriebssysteme die unter Linux ausgeschalteten Geräte nicht finden können.

Beim Wechsel der Stromquelle

Hinweis: die folgenden Einstellungen wirken ausschließlich in dem Augenblick, wo die Stromquelle wechselt (von Netzteil- auf Akkubetrieb und umgekehrt).

DEVICES_TO_ENABLE_ON_AC="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte die beim Anschliessen des Netzteils eingeschaltet werden.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – unabhängig vom Verbindungszustand.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte die beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – wenn sie nicht verbunden sind.

Hinweis: man sollte nie gleichzeitig DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT und DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE für dasselbe Funkgerät nutzen, denn DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT hat stets Vorrang.

ThinkPad Akku

Nur für ThinkPads

START_CHARGE_THRESH_BAT0=75 
STOP_CHARGE_THRESH_BAT0=80
START_CHARGE_THRESH_BAT1=75
STOP_CHARGE_THRESH_BAT1=80

Einstellen der Akku-Ladeschwellen von ThinkPads für Haupt- bzw. internen Akku (BAT0) sowie Ultrabay-, Slice- oder wechselbaren Akku (BAT1). Die Werte sind in % der Akkukapazität anzugeben. Ein Wert von 0 wird in die Hardware-Defaults 96%/100% übersetzt.

Das Aufladen startet beim Anschließen des Netzteils nur dann, wenn die Ladung unterhalb des START_CHARGE_TRESH-Werts (untere Ladeschwelle) liegt und endet bei Erreichen des STOP_CHARGE_TRESH-Werts (obere Ladeschwelle). Liegt hingegen beim Anstecken des Netzteils die Ladung über der unteren Ladeschwelle, dann wird nicht geladen.

Hinweis: Ladeschwellen gehen stets mit einer Verringerung der nutzbaren Akkukapazität einher, daher sind die Einstellungen standardmäßig deaktiviert und müssen explizit durch Entfernen des führenden Kommentarzeichens (#) aktiviert werden.

ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle): bitte die Hinweise zu Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ) beachten.

Für weitere Fragen zu den Ladeschwellen sei ebenfalls auf die TLP FAQ und weiterführend auf die allgemeine Seite zu diesem Thema verwiesen.


RESTORE_THRESHOLDS_ON_BAT=1

Beim Abziehen des Netzteils die konfigurierten Schwellen reaktivieren:

  • 0 - Funktion deaktiviert
  • 1 - Funktion aktiviert

Standard wenn unkonfiguriert: 0

Hinweis: nach den Kommandos tlp fullcharge/recalibrate verbleiben die Ladeschwellen bis zum nächsten Systemstart auf der Werkseinstellung 96 / 100%. Mit diesem Feature lassen sie sich eher reaktivieren.


NATACPI_ENABLE=1
TPACPI_ENABLE=1
TPSMAPI_ENABLE=1

Steuert die einzelnen Akkufunktions-Treiber:

  • 0 - inaktiv
  • 1 - aktiv

Standard wenn unkonfiguriert: 1 (alle)

Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard

Der Radio Device Wizard bietet die Möglichkeit, ereignisgesteuert Funkgeräte ein- bzw. auszuschalten. Er wird in Ubuntu und Debian durch das (optionale) Installationspaket tlp-rdw implementiert.

Hinweis: Voraussetzung für den Radio Device Wizard ist die Verwendung des Network Managers.

Abschalten bei Verbindungsaufbau

DEVICES_TO_DISABLE_ON_LAN_CONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WIFI_CONNECT="wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WWAN_CONNECT="wifi"

Nach dem Verbindungsaufbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte ausgeschaltet:

  • bluetooth - Bluetooth
  • wifi - WLAN
  • wwan - WWAN (3G/UMTS, 4G/LTE, 5G)

Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.

Einschalten bei Verbindungsabbau

DEVICES_TO_ENABLE_ON_LAN_DISCONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WIFI_DISCONNECT=""
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WWAN_DISCONNECT=""

Nach dem Verbindungsabbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte eingeschaltet.

Ein- bzw. Ausschalten beim Andocken

DEVICES_TO_ENABLE_ON_DOCK=""
DEVICES_TO_DISABLE_ON_DOCK=""

Nach dem Andocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.

Ein- bzw. Ausschalten beim Abdocken

DEVICES_TO_ENABLE_ON_UNDOCK="wifi"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_UNDOCK=""

Nach dem Abdocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.

Trace-Modus

Zu Supportzwecken kann der Trace-Modus durch Einfügen folgender Zeile aktiviert werden

TLP_DEBUG="arg bat disk lock nm path pm ps rf run sysfs udev usb"

Originaldatei

Die Datei /etc/default/tlp aus dem Installationspaket findet sich hier.

Links

TLP

Hintergrund