Lüfter reinigen: Unterschied zwischen den Versionen
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Bild:Fan_004.JPG|X60s: Entfernte Verschmutzung | Bild:Fan_004.JPG|X60s: Entfernte Verschmutzung | ||
Bild:Fan_005.JPG|X60s: Blechhaltenasen 1 x geschlossen (12:00 Uhr), 2 x offen (5:00 und 8:00 Uhr) | Bild:Fan_005.JPG|X60s: Blechhaltenasen 1 x geschlossen (12:00 Uhr), 2 x offen (5:00 und 8:00 Uhr) | ||
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Aktuelle Version vom 2. August 2018, 21:30 Uhr
Wenn das Thinkpad bei höherer Auslastung unvermittelt abschaltet bzw. der Lüfter im Dauerbetrieb mit hoher Drehzahl für eine laute Geräuschkulisse sorgt, sollte man dem Lüfter verstärkte Aufmerksamkeit widmen. Nur in den seltensten Fällen ist wie auf dem obersten Bild rechts die Verstaubung von außen erkennbar.
Hinweise
Da leider mehrere Fälle von kaputten Lüftern auf Grund falscher Reinigung im Thinkpad Forum bekannt wurden, hier ein paar Warnhinweise:
- Je nach Thinkpad-Modell muss hierzu das Notebook mehr oder weniger weit zerlegt werden. Dies kann den Verlust der Garantie zur Folge haben.
- Welche Teile ohne Garantieverlust ausgebaut werden dürfen, um an den Lüfter zu gelangen, dass er wenigstens im eingebautem Zustand gereinigt werden kann, ist in der "Parts List" am Ende des jeweiligen Hardware Maintenance Manuals in der rechten Spalte anhand der Sterne "*" bzw. "**" ersichtlich.
- Absaugen mit einem Staubsauger von außen durch das Luftaustrittsgitter nutzt in den meisten Fällen nichts, da der Staub verfilzt hinter den Kupferlamellen sitzt.
- Das Lüfterrad muss zum Ausblasen mit Druckluft und Absaugen blockiert sein, da ansonsten sich der Lüfter mit sehr hoher Umdrehungszahl dreht und so wie ein Dynamo wirkt, was Schäden am Board verursachen kann.
- Auf das Abziehen des Lüfterstromkabels sollte aus folgenden Gründen verzichtet werden:
- Der Stecker ist nicht bei allen Thinkpad-Modellen ohne Weiteres erreichbar.
- Bei Thinkpads, die sich noch in Garantie befinden, könnte es Probleme mit dieser geben, sollte z. B. ein Kabel abreißen.
- Der Lüfter sollte trocken bleiben: Also kein Wasser, keinen Spiritus, Isopropanol oder ähnliches zum Reinigen der Lamellen nehmen. Das Lager darf nichts Flüssiges abbekommen, da vor allem Alkohol den Schmiermittelfilm im Lager zerstört. Zum nachträglichen Schmieren des Lagers müsste der gesamte Lüfter zerlegt werden (sofern dies überhaupt möglich ist).
Benötigtes Werkzeug und Gerät
- Kreuzschraubendreher
- Streichholz oder Zahnstocher
- Borstenpinsel (8 mm oder 10 mm) aus dem Schreibwarenhandel
- Druck- oder Pressluft (bei Pressluft aus Kompressor wird ein Druckminderer empfohlen)
- Staubsauger
Arbeitsschritte
- Netzstrom trennen, Akku ausbauen
- Tastatur ausbauen (bei den meisten Thinkpadmodellen sind die Tastaturschrauben mit einem Tastatursymbol oder einen Pfeil gekennzeichnet)
- Lüfterrad mit einem Zahnstocher oder Streichholz blockieren
- Mit Druck- oder Pressluft von außen nach innen durch das Luftaustrittgitter den Staub ausblasen (bei Verwendung von Pressluft aus einem Kompressor einen Druckminderer verwenden)
- Lüfterrad mit einem Pinsel entstauben
- Lüfterrad blockiert halten und den im Lüfter- bzw. Rechner-Innerem verwirbelten Staub von oben mit einem Staubsauger vorsichtig absaugen
- Tastatur einbauen
Am Beispiel eines R52
Im folgenden Beispiel wird das Reinigen des Lüfters am Beispiel eines R52 beschrieben.
Am Beispiel X60s (Lüfter FRU 41V9748)
(Vom User twisted mind im Thinkpad-Forum)
Oftmals schalten sich X6x(s/t) einfach ohne vorherige Ankündigung im Betrieb ab. Manchmal wird das Abschalten durch einen Systemwarnton mit gleichlangen Ton- und Pausenfolgen angekündigt (Fan-Error). Dies kommt meistens vor, wenn Anwendungen ausgeführt werden, die eine hohe CPU-Last erzeugen oder wenn der Energie-Manager dauerhaft auf „Maximale Leistung“ eingestellt ist.
Die aktuelle CPU-Temperatur kann am einfachsten mit HWMonitorausgelesen werden. Spezis benutzen meist sowieso TPFanControl by troubadix und sind über das Tray-Icon ständig über die CPU-Temperatur informiert.
Wenn der CPU-Kühler sein Ableben nicht durch eine stetig zunehmende Geräuschemission angekündigt hat, ist die Ursache meist eingetrocknete, verbrauchte Wärmeleitpaste oder ein stark verschmutzter Lüfter. Der Komplettaustausch des Lüfters ist dann eigentlich nicht nötig. Ich habe in den nachfolgenden Fotos die Reinigung dokumentiert. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass die Prozedur beim X60-Lüfter mit der FRU 41V9749 ähnlich abläuft. Leider fehlen hier die Blechklammern, die ich auf den Bildern mit Kreisen markiert habe, da das Lüfterunterteil aus Plastik hergestellt ist.
Die Anleitung zur Demontage der einzelnen Komponenten, um an den Lüfter zu kommen, findet man im X6x(s) Hardware Maintenance Manual.
Falls der Lüfter mit der Zeit lauter geworden ist (das typische Rattern zeigt) und/oder bereits beim Systemstart ein Fan-Error erscheint, hat sich meist zwischen Rotor und Stator des Lüfters Staub angesammelt. Wenn der Lüfter so weit wie auf Bild 3 zerlegt ist, kann der Rotor einfach vorsichtig nach oben abgezogen werden. Der Rotor wird lediglich durch Magnete im Stator Teil auf die Lüfterachse gezogen. Einfach Rotor und Stator mit einem Pinsel reinigen, ggf. einen Tropfen Öl an die Achse des Rotors geben und den Rotor mit Gefühl wieder aufsetzen. Den letzten Lüfter, den ich zerlegt habe, habe ich sparsam mit Teflon-Spray behandelt. Langzeiterfahrung ist aber noch nicht vorhanden. Es ist aber anzunehmen, dass der Teflon-Film Staub bindet und das Ergebnis auf Dauer negativ ausfallen wird.
Vorgehensweise Zerlegung Lüfter FRU 41V9749
- Zum Öffnen habe ich mit einem scharfen Cutter einfach die an der Oberseite verschmolzenen Plastikteile abgeschnitten.
- Den Lüfter habe ich nur mit einem Pinsel gereinigt und leicht durchgepustet. CPU und GPU sowie die Kontaktflächen des Lüfters reinige ich immer mit Küchenrolle und technischem Alkohol.
- Um das Wärmeleitpad der GPU nicht zu zerstören, sollte bei der Reinigung das Tuch sehr nass sein und es sollte nur 1 x darüber gewischt werden.
- Auf die CPU habe ich silberhaltige Wärmeleitpaste aufgetragen und den Lüfter dann wieder montiert.
- Die schwarze Plastikfolie, die den Kühlkörper leicht überdeckt, habe ich so ausgeschnitten, dass der komplette Kühlkörper freiliegt.
- Zum Verschließen habe ich das Unterteil seitlich einfach punktuell mit Gewebeband befestigt.
Wer mag, kann auch mit Sekundenkleber ran, dann bekommt man den Lüfter aber wohl nie mehr auf, was ja einer weiteren Reinigung im Weg stehen würde.
Bei mir hat sich der Aufwand auf jeden Fall bei beiden X-en gelohnt!
Bleibt nur noch zu erwähnen, dass man bei bestehender Garantie die Finger davon lassen sollte, da die Bastelei auf jeden Fall einen Garantieverlust bedeutet!
Am Beispiel X32
(Vom User Flexibel im Thinkpad-Forum)
Erkenntnisse - FAN (Lüfter) - alle ThinkPads - (Oder: Wie kommt der "Teppich" in den Lüfter?
Viele User merken gerade an heißen Tagen, dass der Lüfter nicht mehr die benötigte Leistung bringt. Mein X32 machte auch schlapp. Ich musste ihn mit einen extra USB-Lüfter zusätzlich kühlen, damit er nicht in Gefahr lief, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Nach Ausbau der Tastatur hatte ich erst einmal den Lüfter so weit wie möglich (ohne Staubsauger) gereinigt. Der Luftstrom des Lüfters blieb aber so schwach wie vor der Reinigung. Deshalb habe ich mir einen nagelneuen Lüfter besorgt und wollte ihn gerade einbauen.
Als ich den alten Lüfter in den Händen hatte, habe ich ihn mal mit dem Lüfter-Rad unter eine Lampe gehalten. Man konnte kaum Licht durch die Kupferschlitze sehen. Im Vergleich dazu kann man bei dem neuen Lüfter das Licht sehr gut sehen und die Kupferlamellen zeigten einen starken Glanzeffekt.
Daraufhin habe ich das Abdeckblech (3 Blech-Nasen mit einem feinen Schraubendreher umgebogen) vom alten Lüfter entfernt. Hier ein Bild vom alten Lüfter (siehe rechts).
Der Staub hat einen schönen Teppich vor den Kupferlamellen gebildet. Ich habe den Lüfter nun gesäubert und mit neuer Wärmeleitpaste versehen montiert. Jetzt kann der Lüfter wieder so richtig atmen. Das ThinkPad X32 läuft nun mit dem alten Lüfter.
Man kann es auch riechen, dass der Lüfter verstopft ist. Hierbei erzeugt der Lüfter bei Betrieb einen unangenehmen Geruch, besonders bei hohen Außentemperaturen.
Am Beispiel SL500
1. Zuerst öffnet man die Abdeckung für die Kühlereinheit. Diese befindet sich bei dem SL500 direkt unter dem Gerät. Bei der gelb umrandeten Schraube im Bild 1 muss man vorher noch ein kleines Plastikplättchen entfernen.
2. Nachdem man die Abdeckung entfernt hat, kann man sich dem Ausbau des Kühlers widmen. Der SL500-Kühler besteht aus zwei Teilen bzw. Heatpipes. Die obere für die CPU und die untere für GPU und "Memory Controller Hub" (siehe Bild 2). Zuerst muss man die rot gekennzeichneten Schrauben entfernen, um das 1. Teil des Kühlers herausnehmen zu können. Achtet auch darauf, die Stecker für die Stromversorgung des Kühlers zu lösen (grüner Kreis).
3. Auf Bild 3 sieht man dann den Zustand, wenn das 1. Teil entfernt wurde und nur noch die Heatpipe für die CPU vorhanden ist.
4. Nun ist auch der Bereich zu den Lüfterlamellen freigelegt und kann begutachtet werden. In Bild 4 sieht man die verdreckten/verstopften Lamellen.
5. Als nächstes entfernt man die Heatpipe sowie das Luftaustrittsgitter, welche zusammen das 2. Teil des Kühlers bilden. Siehe dazu die gelben Schrauben auf Bild 2.
6. Habt ihr nun beide Lüfterteile ausgebaut, kann es an die Reinigung gehen. Die Kühlerlamellen könnt ihr dazu einfach "freiblasen". Auf Bild 5 sieht man mal den Vergleich "Vorher-Nachher".
7. Danach entfernt ihr die alte(n) Wärmeleitpaste(pads) und tragt neue Paste direkt auf CPU und GPU auf. Die Reste der alten WLP sollten vor dem Auftragen der neuen Paste vollständig entfernt werden, damit ein gutes Ergebnis erzielt werden kann. Sollten die Reste schon stark eingetrocknet sein, hilft meist ein in Isopropanol/Alkohol eingetauchtes Wattestäbchen. Ich habe als neue WLP Artic Silver 5 verwendet. Zu welcher "Marke" oder Art Paste man greift, kann jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Achtung: Bitte nicht das Wärmeleitpad vom Memory Controller Hub abziehen. Ist dieses blaue Pad, auf dem Bild 3 unten links.
8. Ist die neue WLP aufgetragen, können die beiden Lüfterteile wieder eingebaut werden. Dazu einfach die oben beschriebenen Schritte in umgekehrter Reihenfolge befolgen. Beim Einbau darauf achten, dass die Kontaktflächen von den Lüfterteilen auch wirklich auf den Chips aufliegen.
Habt ihr beide Teile eingebaut, vergewissert euch am Ende, ob alle Schrauben festgezogen wurden und ob der Stromstecker vom Lüfter angeschlossen wurde.
Man kann die Lamellen natürlich auch reinigen, ohne die Kühlereinheiten auszubauen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, das Lüfterrad zu blockieren, sodass es sich nicht mehr mitdrehen kann. Die Bodenplatte muss dafür trotzdem ausgebaut werden. (Siehe Punkt 1)
Lüfter weiter Lenovomodelle reinigen (links)
Bezug von Ersatzlüftern
Welchen Lüfter benötige ich, was kostet der Lüfter und wo bekomme ich den her?
- Lade hier das Hardware Maintenance Manual Deines ThinkPads runter und ermittle die FRU-Nummer.
- Gib hier Deine FRU-Nummer ein und siehe nach, ob es das Ersatzteil (Lüfter/Fan) noch neu gibt und was er kostet.
- Und hier auch mal nach der FRU suchen und den Preis vergleichen.
- Kaufen kannst Du beispielsweise auch bei der Firma Servion einem Lenovo Service-Provider.
Beschriftung eines X31/X32-Lüfters:
DC5V 0,2 A MCF-204PAM05 IBM P/N 46P3026 FRU P/N 67P1443 MADE IN CHINA TOSHIBA HOME TECHNOLOGY CORPORATIN
Links
- Link zu Lenovo Support und Download Hardware Maintenance Manuals werden nach Auswahl des Modells und Auswahl von "Dokumente" angezeigt (Modelle vor Generation T420 im EOL-Portal bei Lenovo)
- Link zu TPFanControl und Diskussion
- Link zu PFControl und Diskussion
- Wie kommt die Fliege in den Lüfter?
- Lüfterrad bei T4*-Lüftern austauschen (im Thinkpad-Forum)