TPFanControl richtig einrichten: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab Modellgeneration ThinkPad X220 wird in TPFanControl nur der CPU-Sensor angezeigt. Nach ändern auf | |||
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Version vom 16. Juli 2013, 13:31 Uhr
Viele Anwender stören sich am Lüfterverhalten ihrer ThinkPads. Selbst die Anpassung des aktiven Profils im Lenovo Energiemanager, die Auswahl/Erstellung eines anderen Energieprofils oder ein BIOS-Update führen nicht in allen Fällen zum gewünschten Erfolg. An dieser Stelle kommt TPFanControl zum tragen.
Anmerkungen:
- Im nachfolgendem Text wird statt "U/Min" (Umdrehungen pro Minute) immer der englische Begriff "rpm" (revolutions per minute) verwendet. Diesen englischen Begriff verwende ich zur Vermeidung von Irritationen, da auch TPFanControl in seiner Anzeige "RPM" ausgibt.
- Viele Anwender wundern sich, dass TPFanControl andere Temperaturwerte anzeigt, als z.B. RM-Clock, Everest o.a. Diese Tools lesen die "Core-Temperatur" aus, also die Temperatur im Prozessor. Im Gegensatz hierzu nutzt TPFanControl die Temperatursensoren auf dem System Board, also jene Sensoren, die auch das BIOS zur Lüftersteuerung als Grundlage verwendet.
- Beim Arbeiten mit TPFanControl ist zu berücksichtigen, dass der Sensor mit der höchsten Temperatur das Verhalten des Lüfters beeinflusst.
- Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit troubadix verfasst.
Anwendungsbereiche von TPFanControl
- "Pulsing" (zwischenzeitliches kurzes Aufheulen) des Lüfters unterbinden
- Schutz des Rechners (vor Allem der Generation T40-43, R50-52 und T61/R61) vor Flexing aufgrund thermischer Spannungen der ATI- bzw. durchbrennen der nVidia-Grafikchips fehlerhafter Chargen
- Reduzieren bzw. Abschalten des Lüfters bei niedrigen und mittleren Betriebstemperaturen, um eine geräuschlose Arbeitsumgebung zu schaffen.
- Auslesen und Protokollieren der Sensortemperaturen zur Fehlersuche/Diagnose, z.B. bei permanenten Lüfterbetrieb mit hohen Drehzahlen oder Spontanabschaltungen des Rechners (siehe auch: Lüfter reinigen)
- In diesem Fall braucht man nur die Abschnitte Schritte für eine erfolgreiche Installation und TPFanControl zur Temperaturüberwachung und -protokollierung abzuarbeiten.
Lüfterstrategie
Zuvor muss man sich Gedanken machen, wie die Lüftersteuerung arbeiten soll.
- Bei einigen ThinkPad-Serien empfiehlt sich eine aggressive Lüftersteuerung, die frühzeitig den Lüfter startet und mit relativ hohen Drehzahlen arbeitet, um die Gefahr, thermisch bedingten Flexings durch Temperaturschwankungen und -höhe gering zu halten. Dies ist vor Allem bei folgenden ThinkPad-Modellen sinnvoll:
- T40-T43
- R50-R52
- T60 und R60 mit ATI Grafik
- T61 und R61 mit nVidia-Grafik
- Eine defensive Lüftersteuerung erlaubt es den Rechner länger passiv zu kühlen (Lüfter ist aus), wobei man hier höhere Temperaturen in Kauf nimmt.
Installation
TPFanControl kann sehr einfach auf Windows-Systemen installiert werden.
Schritte für eine erfolgreiche Installation
- Download von TPFanControl
- Die neueste Version von der Downloadseite herunterladen (Aktuell: 0.62).
- Für ThinkPads T/L420/520/X220/W520 gibt es die Version (v 0.63), die das Spontanabschalten des Rechners durch Kompatibilitätsprobleme mit dem neuen Lenovo Power Management Treiber und Energiemanager verhindern soll.
- Für ThinkPad L430/L530 gibt es eine separate Version v062L
- Für das ThinkPad Edge E520 gibt es eine eigene Version (0.62e).
- Für das ThinkPad SL500 gibt es ebenfalls eine eigene Version zum Download
- Die Installationsdatei ausführen und den Anweisungen folgen. Windows Vista und Windows 7-Nutzer sollten hier darauf achten, dass TPFanControl als Dienst installiert wird. Dadurch verhindert die UAC nicht das Ausführen von TPFanControl, wenn der Nutzer keine Administratorrechte besitzt.
- Neustart des Rechners.
Soll TPFanControl nur zum Überwachen/Protokollieren der Temperaturen verwendet werden, kann man die nächsten Schritte überspringen und gleich hier weitermachen:
Nachträgliche Änderungen an der Installation (optional)
TPFanControl wird standardmäßig im Verzeichnis "C:\Programme\TPFanControl" (bzw. "C:\Program Files\TPFanControl") installiert. Im Unterordner "optional" findet man wiederum zwei Ordner: "service" und "acpiecnl".
Auf beide Ordner kann man auch direkt über das Startmenü zugreifen (Start --> Programme --> TPFanControl --> optional)
Unterordner "service"
- die Textdatei "service.txt" beinhaltet eine Kurzanleitung, die beschreibt, wie TPFanControl nachträglich als Dienst eingerichtet werden kann.
- Die Verknüpfungen "install_service", "start_service" und "stop_service" können auch unter Windows Vista und Windows 7 gestartet werden. Diese müssen zwingend mit der Option "Als Administrator ausführen" (nach Rechts-Klick im Kontextmenü zu finden) gestartet werden!
Unterordner "acpiecnl"
Unter Umständen kann es vorkommen, dass nach dem Start von TPFanControl in der Windows Ereignisanzeige alle paar Sekunden folgende Warnung erzeugt wird:
\Device\ACPIEC: Die Hardware des Embedded Controllers (EC) hat Daten zurückgegeben, als keine Daten angefordert waren. Dies deutet darauf hin, dass das BIOS fälschlicherweise versucht, auf den Embedded Controller zuzugreifen, ohne mit dem Betriebssystem zu synchronisieren. Die Daten werden ignoriert."
Um die Ausgabe der Warnung zu unterbinden führt man die Batchdatei "instecnl.bat" (im Verzeichnis C:\Programme\TPFanControl\optional\acpiecnl) aus und importiert anschließend die Registrydatei "acpiecLogOff.reg". Dies geschieht durch Doppelklick auf diese Datei und beantwortet die Frage, ob die Registry-Einstellungen importiert werden sollen, mit "Ja". Anschließend den Rechner neu starten.
Bevor man TPFanControl deinstalliert, kann die ursprüngliche Einstellung wiederhergestellt werden, indem man die Registrydatei "acpiecLogOn.reg" importiert. Siehe auch die Kurzinfo in "acpiecnl.txt".
Konfiguration von TPFanControl
TPFanControl zur Temperaturüberwachung und -protokollierung
Soll TPFanControl ausschließlich zur Anzeige der Temperaturen und deren Protokollierung verwendet werden, geht man folgendermaßen vor:
- Starte die Verknüpfung "edit TPFancontrol.ini" im Windows-Startmenü - Programme - TPFanControl mit Administratorrechten
- In der TPFanControl.ini folgende Einstellungen vornehmen:
... Active=0 ... ProcessPriority=4 ... Log2File=1 ...
- TPFanControl.ini speichern und TPFanControl neu starten
- Ist TPFanControl als Dienst installiert, wählt man über Systensteuerung - Verwaltung - Dienste den Dienst "TPFanControl" aus und klickt auf "Neu starten"
- Ist TPFanControl "normal" installiert, führt man auf das TPFanControl-Icon im Systemtray einen Rechts-Klick aus und wählt "End program". Anschließend das Programm über das Startmenü oder Desktop-Icon neu starten (Achtung! - Administratorrechte erforderlich!!).
- Die Temperaturen werden jetzt in der TPFanControl.log im TPFanControl-Programmverzeichnis abgelegt.
An dieser Stelle ist dieser Wiki-Artikel zu Ende, wenn es ausschließlich um die Temperaturüberwachung und -protokollierung geht
TPFanControl zur Lüftersteuerung
TPFancontrol.ini editieren
Das TPFanControl speichert alle Einstellungen in der ini-Datei "TPFancontrol.ini". Um diese zu editieren sind Administratorrechte nötig! Starte dazu die Verknüpfung "edit TPFancontrol.ini" im Windows-Startmenü - Programme - TPFanControl
Ermitteln der verfügbaren Lüfterstufen
Im ersten Schritt muss ermittelt werden, welche Lüfterstufen das ThinkPad nutzen kann. Dies ist erforderlich, da die meisten ThinkPad-Modelle über weniger als 7 Lüfterstufen ("1" = langsam, "7" = schnell) verfügen.
- TPFanControl öffnen, dazu ein "Links-Klick" auf das TPFanControl-Icon im System-Tray (unten rechts neben der Uhr) und im TPFanControl-Programmfenster die Markierung im Abschnitt "Mode" auf "Manual" (im Screenshot blau markiert) setzen - TPFanControl läuft jetzt im manuellem Modus. Im darunter liegenden Eingabefeld kann nun die gewünschte Lüfterstufe eingegeben werden.
- Eingeben einer "0" (Null) stoppt den Lüfter
- Eingeben der Zahlen 1 bis 7 lässt den Lüfter - nach einer kurzen Verzögerung - mit verschiedenen Geschwindigkeiten laufen. Nach dem Umstellen etwa 5 - 15 Sek. warten, bis die Lüfterdrehzahl abgelesen werden kann (im Screenshot rot markiert).
- Unterscheiden sich die Drehzahlen zwischen zwei Lüfterstufen um maximal ~100 rpm, liegt keine separate Lüfterstufe vor.
Beispiel am ThinkPad X61s: Der Lüfter dreht in den u.a. Lüfterstufen mit folgenden Umdrehungen pro Minute
Lüfterstufe 0: 0 rpm Lüfterstufe 1: 3360 rpm Lüfterstufe 2: 3402 rpm * Lüfterstufe 3: 3934 rpm Lüfterstufe 4: 3948 rpm * Lüfterstufe 5: 3862 rpm * Lüfterstufe 6: 4530 rpm Lüfterstufe 7: 4479 rpm *
Die mit einem "*" gekennzeichneten Werte stellen in diesem Beispiel keine eigenen Lüfterstufen dar, können also ignoriert werden. Im Beispiel wird also mit den Lüfterstufen 0 (=aus), 1, 3 und 6 gearbeitet.
Wichtig!
- Nach einem BIOS- und Embedded Controller-Update müssen die Lüfterstufen erneut geprüft werden, da sich Umdrehungszahlen und Anzahl der Lüfterstufen geändert haben können.
- Die Lüfterdrehzahlen sind im Embedded Controller festgelegt und können nur durch ein Embedded Controller-Update geändert werden.
Ermitteln von "Ausreißern" - Festlegen von Offsets
In der Regel bestimmen CPU- und GPU-Temperaturen das Verhalten des Lüfters. TPFanControl nutzt immer die höchste Sensortemperatur des Systems zur Steuerung der Lüfter.
- Bei einigen ThinkPad-Modellen kann es vorkommen, dass andere (unkritische) Sensoren höhere Temperaturen aufweisen, z.B. der Sensor "aps" beim X40.
- Aber auch Temperaturen kritischer Sensoren können für Ausreißer (falsche Werte) sorgen. So wird die Temperatur der ATI X1300 und X1400 beim T60 um etwa 8° zu hoch angezeigt.
Diesen Ausreißern/falschen Werten kann man durch Festlegen von sog. "Offsets" entgegen wirken.
In der Datei "TPFanControl.ini" werden hierzu folgende Abschnitte bearbeitet:
- der erste Abschnitt führt Sensornamen und deren TPFanControl-interne Nummerierung auf
// --------------------------------------------------------- // Liste von neuen Sensorname (jeweils 3 Buchstaben), zum // Aktivieren die Schrägstriche löschen. Kleine Buschstaben // wg. der Lesbarkeit im TempIcon gebrauchen. //SensorName1=cpu //SensorName2=aps //SensorName3=pcm //SensorName4=gpu SensorName5=no5 //SensorName6=x7d //SensorName7=bat //SensorName8=x7f //SensorName9=bus //SensorName10=pci //SensorName11=pwr //SensorName12=xc3
- der zweite Abschnitt enthält die TPFanControl-interne Sensornummer und den Offset - alle Werte sind in den Voreinstellungen auskommentiert
// --------------------------------------------------------- // Berechnung von Highest Temp mit: // Temperatur des Sensor Nr. = reale Temp minus SensorOffsetnr. // Default: SensorOffset1-12=0 , Grosses O in SensorOffsetnr. // zum Aktivieren Schrägstriche '//' löschen, // Negative SensorOffsetnr-Werte erhöhen den Temperaturwert. //SensorOffset1=20 //SensorOffset2=4 //SensorOffset3=6 //SensorOffset4=2 //SensorOffset5=1 //SensorOffset6=5 //SensorOffset7=5 //SensorOffset8=4 //SensorOffset9=3 //SensorOffset10=2 //SensorOffset11=1 //SensorOffset12=5
Um Beispielsweise beim T60 die Sensortemperaturwerte der GPU um 8° zu reduzieren, ermittelt man im oberen Abschnitt die Sensornummer des Sensors "gpu", im Beispiel ist das "SensorName4".
Demzufolge muss also der "SensorOffset4" aktiviert (die "//"-Zeichen am Anfang der Zeile entfernen) und mit dem Offset "8" (für 8°) versehen werden:
SensorOffset4=8
Hinweis
- positive Zahlen reduzieren die angezeigte Sensortemperatur
- negative Zahlen erhöhen die angezeigte Sensortemperatur
Ermitteln des Temperaturverlaufs - Festlegen des Profils
Standard - Lüfterprofil
Im nächsten Schritt ermittelt man das Temperaturverhalten im Rahmen der alltäglichen Nutzung und wann der Lüfter in welche Stufe schaltet.
- 1. Im TPFanControl-Programmfenster den Punkt "BIOS" (embedded controller) markieren und den Rechner einige Minuten im Idle (also ohne Belastung durch rechenintensive Programme) laufen lassen.
- 2. Im Feld "Temperatures" die höchste Temperatur beobachten - diese bestimmt das Verhalten des Lüfters.
- 3. Bleibt die Temperatur des Sensors konstant, diesen Wert (z.B. 45°C) in der TPFanControl.ini (am Ende der Datei) eintragen:
Level=45 0 // Level=140 0
- Wird für die Lüfterstufe 0 ein Temperaturwert über "80" angegeben, rechnet TPFanControl in Fahrenheit
- 4. beim normalen Arbeiten (z.B. Office) am Rechner die Temperaturen weiter beobachten, sie dürften jetzt um einige Grad steigen; hierbei darauf achten ob und wann das BIOS den Lüfter einschaltet
- 4.1 Bei aggressiver Lüftersteuerung kann man diesen oder einen um einige Grad niedrigeren Temperaturwert (z.B. 50°) in die TPFanControl.ini eintragen. Im folgenden Beispiel wird die "Lüfterstufe 1" ab 50°C eingeschaltet
Level=50 1
- 4.2 bei defensiver Lüftersteuerung schaltet man in den "Manual"-Modus, stellt Lüfterstufe "0" ein und beobachtet, wie hoch die Temperatur ohne Lüfter steigt (bei T60 mit ATI-Grafik werden bspw. leicht 60°C erreicht)
- Pendelt sich die Temperatur ein, kann man einen um 1-2° höheren Wert (z.B. "62") als Schwellwert in die TPFanControl.ini eintragen. Im folgenden Beispiel wird die "Lüfterstufe 1" ab 62°C eingeschaltet.
Level=62 1
- 5. Steuerung wieder auf "BIOS" (embedded controller) umschalten
- 6. Nun muß der Rechner belastet werden, man kann dazu bspw. im Browser ein Youtube-Video im bevorzugtem Format abspielen. Dabei die Lüfterumdrehungen beachten.
- 7. bei aggressiver Lüftersteuerung ca. 10° von der angezeigten Temperatur abziehen (z.B. 80°C --> 70°C) und als Schwellwert in der TPFanControl.ini eintragen. Bei defensiver Lüftersteuerung kann die Temperatur unverändert in der TPFanControl.ini eigetragen werden. Im Beispiel wird Lüfterstufe 6 ab 70°C eingeschaltet:
Level=70 6
- Die 10°C, die oben von der Temperatur abgezogen werden, sind ein willkürlich gewählter Wert
- 8. die restlichen Lüfterstufen sollten linear zwischen Stufe 1 und 7 eingestellt werden. Zusätzlich noch den "Notfall-Booster" ergänzen
- 8.1 Bsp. für aggressive Lüftersteuerung:
Level=45 0 //(aus 3.) Level=50 1 //(aus 4.1) Level=60 3 //(Mittelwert zwischen 50°C und 70°C) Level=70 6 //(aus 7. nach Abziehen der dort erwähnten 10°C) Level=80 64 //(Notfall-Booster: Beachte Anmerkung dazu weiter unten im Text)
- 8.2 Bsp. für defensive Lüftersteuerung:
Level=45 0 //(aus 3.) Level=60 1 //(aus 4.2) Level=70 3 //(Mittelwert zwischen 60°C und 80°C) Level=80 6 //(aus 7. ohne Abziehen der 10°C) Level=90 64 //(Notfall-Booster: Beachte Anmerkung dazu weiter unten im Text)
Anmerkungen:
- Der Einsatz von Lüfterstufe 64 sollte gut überlegt sein, da sie bei einigen ThinkPad-Modellen höhere Drehzahlen als Stufe 7 verwendet und daher der Lüfter schneller verschleißt. Beachte hierzu auch die Erläuterungen zu "Lev64Norm" weiter unten
- liegt der Wert "xx" von "Level=xx 0" über "80", arbeitet TPFanControl bei allen Temperaturangaben in Fahrenheit, auch wenn alle anderen Temperaturangaben unter "80" liegen.
Alternatives Lüfterprofil (optional)
Bei Bedarf kann man ein alternatives Lüfterprofil z.B. für den Akkubetrieb oder die Nutzung in einer Bibliothek festlegen. Dazu in der "TPFanControl.ini" im folgenden Bereich die Einstellungen vornehmen
// optional 2nd profile "Smart Mode 2", switched by icon menue // change values and number of items for your needs // to deactivate, insert leading '//' into following lines MenuLabelSM2=Smart Mode 2/ Label for Icon Menu, must be terminated by '/' Level2=xx 0 // Level2=xx 0 ...
Ausgewählt wird das alternative Profil nach Rechtsklick auf das TPFanControl-Icon im System-Tray und Markieren des Menüpunkts "Smart Mode 2" (siehe Screenshot rechts). Für ein X61s könnten die Lüfterprofile wie folgt aussehen:
... //Smart Mode 1 - Normalbetrieb Level=45 0 Level=50 1 Level=60 3 Level=70 6 Level=80 64 //Smart Mode 2 - Betrieb in Uni-Bibliothek Level2=45 0 Level2=60 1 Level2=70 3 Level2=75 6 Level2=80 64
Temperaturanzeige "springt" oder zeigt "Fantasiewerte" an
Bei einigen ThinkPads (meist bei Modellen vor der Generation T40/R50 und ab der Generation T410) kann es vorkommen, dass die Temperaturanzeige einiger Sensoren wild auf und ab springt, obwohl der Rechner bei Lüfterstufe 0 oder 1 im Idle läuft. Die Anzeige der Temperaturen scheint also nicht korrekt zu sein.
Ursache hierfür sind nicht vorhandene Sensoren, für die TPFanControl "Temperaturwerte gefunden zu haben glaubt". Hierbei kann es vorkommen, dass die Temperaturangaben tatsächlich existierender Sensoren durch die "Fantasiewerte" nicht existierender beeinflusst werden.
Dieses Verhalten kann man beheben, indem man in der TPFanControl.ini die fehlenden Sensoren deaktiviert und TPFanControl anschließend neu startet. Die Einstellungen im folgenden Beispiel deaktiviert die Sensoren "no5", "aps" und "gpu"
// -------------------------------------------------------- // Liste der Sensoren, getrennt durch Kommata, die bei der // Ermittlung der Maximaltemperatur ignoriert werden. (Verwenden // Sie kleine Buchstaben, z.B. "IgnoreSensors=pci,aps".) IgnoreSensors=no5,aps,gpu
Zusätzlich sollte man bei den ThinkPad-Modellen T20-23, A20-22 und X20-24 und älter mit der Einstellung
NoExtSensor=1
verhindern, dass die Sensoren 9-12 (bus, pci, pwr und xc3) ausgelesen werden (funktioniert nicht bei Thinkpad 570E). Die Ausgabe der Lüfterdrehzahl ist bei diesen Modellen nicht immer verfügbar bzw. wird falsch angezeigt.
Weitere Einstellungsmöglichkeiten
In diesem Abschnitt werden die Einstellungen beschrieben, die in den weiter oben stehenden Abschnitten keine Erwähnung fanden.
Active
"Active" kann folgende Werte besitzen:
- 0 : Es wird die TPFanControl.ini eingelesen, Steuerelemente sind deaktiviert, TPFanControl liest nur Temperaturen aus, die Lüftersteuerung obliegt dem BIOS
- 1 : TPFanControl startet im "BIOS Mode (embedded controller)"
- 2 : TPFanControl startet im "Smart Mode" (default Einstellung) - Lüftersteuerung gem. TPFanControl.ini
- 3 : TPFanControl startet im "Manual Mode", es werden die "Manual Mode" - betreffenden Einstellungen aus der TPFanControl.ini aktiviert. - Beachte "ManFanSpeed" und "ManModeExit"
Beispiel:
Active=2
Zitat aus der TPFanControl.ini:
// mit Active=3 & ManFanSpeed=0 & ManModeExit=78 kann man nach dem // "Kaltstart eine schöne ruhige Zeit haben, bis die Temps 78 °C // erreichen und das Programm auf smart mode schaltet.
ManFanSpeed
Diese Einstellung gibt an, mit welche Lüfterstufe TPFanControl beim Programmstart im "Manual Mode" schalten soll. Diese Lüfterstufe wird eingehalten, bis der Anwender sie manuell ändert oder die Sensortemperatur den Wert von "ManModeExit" erreicht. - Beachte "Active" und "ManModeExit"
Beispiel:
Active=3 ... ManFanSpeed=1
ManModeExit
Erreicht die Temperatur eines Sensors den unter ManModeExit festgelegten Schwellwert, schaltet TPFanConcontrol in den "Smart Mode". Die Lüftersteuerung wird gem. der Einstellungen in der TPFanControl.ini vorgenommen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob TPFanControl im "Manual Mode" gestartet oder der "Manual Mode" von Hand im Programmfenster ausgewählt wurde.
Beispiel:
ManModeExit=78
StayOnTop
Ist diese Variable auf "1" gesetzt, bleibt das geöffnete TPFanControl-Fenster ähnlich dem Windows Taskmanager immer im Vordergrund. Dies kann hilfreich bei Fullscreen-Anwendungen sein, wenn sie Dialoge und Fenster nicht in den Vordergrund holen lassen.
Beispiel:
StayOnTop=0
SlimDialog
Ist diese Variable auf "1" gesetzt (default), erscheint das TPFanControl-Programmfenster ca. 2x10cm groß in der linken oberen Bildschirmecke. Nützlich vor Allem in Verbindung mit "StayOnTop=1" Im Gegensatz zum Programmfenster im Querformat werden hierbei keine Protokollfunktionen angezeigt.
Beispiel:
SlimDialog=1
Ist der Wert für "SlimDialog" auf "0" gesetzt, erscheint das Programmfenster in folgendem Format:
BluetoothEDR
Bei Thinkpads mit "Bluetooth with enhanced data rate" (ab Generation T60/R60/X60) wird dieser Wert auf "1" gesetzt. Bei älteren Thinkpads muss der Wert "0" betragen. Bluetooth kann nach Rechtsklick auf das TPFanControl Tray-Icon de-/aktiviert werden.
Beispiel:
BluetoothEDR=1
ProcessPriority
Für Gamer und User, die mit Anwendungen die CPU sehr stark auslasten, ist dies die wichtigste Einstellung in TPFanControl überhaupt. Windows vergibt den laufenden Prozessen Prioritäten der Stufen 1 bis 5, wobei Stufe "1" die niedrigste Priorität besitzt. Standardeinstellung ist bei allen Prozessen die Prioritätsstufe 2.
Laufen auf dem Rechner Prozesse, die die CPU dauerhaft zu 100% auslasten, werden die übrigen Prozesse, darunter auch TPFanControl, regelrecht an die Wand gedrückt. Hierdurch kann TPFanControl nicht mehr alle 5 Sekunden "ins Geschehen" eingreifen, sondern vielleicht erst nach mehreren Minuten. Das wiederum kann bedeuten, dass CPU- und/oder GPU - Temperatur sprunghaft auf 100°C und mehr ansteigen können, was auf Dauer das System Board schädigen kann (Flexing durch thermische Spannungen aufgrund starker Temperaturschwankungen im Bereich der BGA).
Um sicherzustellen, dass in derartigen Situationen TPFanControl rechtzeitig reagiert, ist es ratsam, die "ProcessPriority" heraufzusetzen. Ein Wert von "4" oder "5" ist ratsam, wenn hohe CPU-Last erzeugenden Programme auf dem Rechner verwendet werden. - Beachte auch "Cycle"
Beispiel:
ProcessPriority=4
NoBallons
Ist "NoBallons" auf "0" gesetzt, zeigt TPFanControl Sprechblasen über der Systemtray.
Beispiel:
NoBallons=1
Cycle
"Cycle" überprüft die Temperaturen alle x Sekunden (Standard ist 5). Bei Prozessen, die die CPU/GPU immer wieder stark belasten, kann es sinnvoll sein, den Wert für Cycle zu reduzieren, damit TPFanControl schneller auf ansteigende temperaturen reagieren kann. - Beachte auch "ProcessPriority"
Beispiel:
Cycle=5
StartMinimized
Ist "StartMinimized" auf "0", wird bei Programmstart das TPFanControl-Fenster angezeigt.
Beispiel:
StartMinimized=1
IconCycle
Startet "tpfcicon.exe", das Systemtray-Icon von TPFanControl und aktualisiert es alle x Sekunden (Standard =1).
Beispiel:
IconCycle=1
ShowTempIcon
Ist ShowTempIcon der Wert "0" zugewiesen, wird das alte TPFanControl-Icon ohne Temperaturangebe angezeigt. Wird dieser Wert auf "1" gesetzt zeigt TPFanControl ein Icon im Systemtray an, das die höchste Temperatur und die dazugehörige Sensorbezeichnung beinhaltet:
(links "ShowTempIcon=0", das Ur-Icon von shimodax , rechts (ShowTempIcon=1", das neue Icon von troubadix)
Beispiel:
ShowTempIcon=1
Startverzögerung
Das Problem der nicht erscheinenden Icons wird durch eine Startverzögerung um SecStartDelay (Sekunden) innerhalb einer Zeit von SecWinUptime (Sekunden) verhindert. Kommentarstriche "//" entfernen.
Bei Schwierigkeiten mit dem Icon nach dem Rechnerstart: Innerhalb SecWinUptime=sec wird der Programmstart um SecStartDelay=sec verzögert (d.h. erst mal System-Boot-Phase abwarten) und bei NoWaitMessage=0 eine entsprechende Mitteilung eingeblendet. Wenn das alles nicht hilft, um das Icon am Leben zuhalten/ins Leben zu rufen wird jeweils nach ReIcCycle=sec das Icon neu erzeugt (gilt alles nur für das ProgrammIcon also TPFanControl.exe, nicht für tpfcicon.exe und tpfcicon_noballons.exe, die Service-Icons)
Beispiel:
SecWinUptime=120 //"SecWinUptime" (sec.) after (re)boot SecStartDelay=60 //start delay of the program (sec.) //NoWaitMessage=0 //set to 1 to avoid sleep message //ReIcCycle=600 //rebuild TempIcon every xxx secs.
IconLevels
Temperaturgrenzwerte, die das Symbol in der Taskbar gelb, orange bzw. rot färben. (Nur im "Smart"- und "Manual"-Modus in Kombination mit "MinimizeToTray=1" verfügbar.)
Beispiel:
IconLevels=50 60 70
FanBeep
Frequenz und Dauer des Piep-Signals (in ms), das eine erfolgreiche Änderung des Lüfterzustands ankündigt. (Um den Piepton abzuschalten, setzen Sie entweder einen oder beide Werte auf 0.)
Beispiel:
FanBeep=0 0
MaxReadErrors
Sobald die maximale Anzahl aufeinanderfolgender EC-Lesefehler erreicht ist, schaltet das Programm auf den BIOS-Modus um und wird beendet.
Beispiel:
MaxReadErrors= 10
Log2File
Log2File=1 aktiviert, Log2File=0 deaktiviert Schreiben nach C:\Programme\TPFanControl\TPFanControl.log, TPFanControl muss hierfür als Administrator gestartet sein oder als Dienst laufen. Beachte auch "Log2CSV"
Beispiel:
Log2File=0
Log2csv
Log2csv=1 aktiviert das Schreiben der Logdatei nach TPFanControl_csv.txt Das Programm muss hierfür als Adminsitrator gestartet oder als Dienst installiert sein. Nach Neustart von TPFanControl wird die bisherige Logdatei in TPFanControl_last_csv.txt umbenannt. Zum Bearbeiten in Excel ändert man die Datei-Erweiterung in *.csv.
Beispiel:
Log2csv=0
ShowBiasedTemps
Ist der Wert "1" gesetzt, zeigt die Temperaturen mit Offsetkorrektur an
Beispiel:
ShowBiasedTemps=1
ShowAll
Zeige alle/aktive Sensoren an: alle=1, nur aktive =0
Beispiel:
ShowAll=0
IconColorFan
IconColorFan=1 Digitales Icon wird dunkelgrün während der Lüfter läuft.
Beispiel:
IconColorFan=1
Lev64Norm
Lev64Norm=1 : Fan level 64 arbeitet mit Hysterese, Lüfter läuft, bis nächst tieferer Level erreicht wird. Lüfter pulsiert nicht. Falls Lev64Norm=0 gesetzt, arbeitet level 64 als Notfallkühlung oberhalb der Temperatur von level 64. Ein Pulsieren des Lüfters ist möglich.
Beispiel:
Lev64Norm=1
UseTWR
Ab Modellgeneration ThinkPad X220 wird in TPFanControl nur der CPU-Sensor angezeigt. Nach ändern auf
UseTWR=1
werden alle Sensorwerte im Programmfenster ausgegeben.
Siehe auch
- Lüftersteuerung - Auflistung alternativer Tools zur Lüftersteuerung.
Weblinks
- TPFanControl Homepage
- TPFanControl-Profile für verschiedene Thinkpads (im Thinkpad-Forum)
- Diskussion im Thinkpad-Forum
- Die Anfänge von TPFanControl (in forum.thinkpads.com)
- TPFC - eine proprietäre Ergänzung zu TPFanControl
- Sensoren auf Thinkpad System-Boards in Thinkwiki.org
- Experimente mit TPfanControl (SL500) (im ThinkPad-Forum)