NVidia Bug reparieren: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://forums.lenovo.com/t5/T61-and-prior-T-series-ThinkPad/Best-date-to-buy-a-used-T61-after-to-avoid-the-video-card/m-p/847993#M65000 Lenovo-Forum zum Thema]
* [http://forums.lenovo.com/t5/T61-and-prior-T-series-ThinkPad/Best-date-to-buy-a-used-T61-after-to-avoid-the-video-card/m-p/847993#M65000 Lenovo-Forum zum Thema]
* [http://thinkpad-forum.de/threads/85801-nVidia-Flexing-bei-T61-serie-Wie-akut-%28plus-HP-Dell-Sony-Desaster%29 nVidia Flexing bei T61 serie? Wie akut..? (plus HP, Dell, Sony Desaster)] (im Thinkpad-Forum)
* [http://thinkpad-forum.de/threads/85801-nVidia-Flexing-bei-T61-serie-Wie-akut-%28plus-HP-Dell-Sony-Desaster%29 nVidia Flexing bei T61 serie? Wie akut..? (plus HP, Dell, Sony Desaster)] (im Thinkpad-Forum)
* [http://www.thinkpad-forum.de/threads/160813-Erfahrungsbericht-Nvidia-Reparatur-T61 T6x Erfahrungsbericht Nvidia Reparatur T61] (Beispiel einer Reparatur mit Heißluftföhn, die knapp 2 Monate hielt)

Version vom 5. September 2013, 19:20 Uhr

Nach erfolgreich durchgeführtem Reflow
Abstandshalter zum Backblech
nVidia Quadro NVS140m in R61 7742

WARNUNG: Dieses How-To ist auf eigene Gefahr durchzuführen! Für Schäden wird keine Haftung übernommen!

Hintergrund

Die nVidia Quadro NVS140m wurde in zahlreichen Notebook-Modellen verschiedener Firmen ab 2007 verbaut. Diese Chips wiesen auffällig schnell in großer Zahl Defekte auf, woraufhin auf große Kundenbeschwerden reagiert wurde. Auch bis in die heutige Zeit haben Notebooks aus der "gefährlichen Zeit" überlebt. Diese sind leider nur auf unbestimmte Zeit funktionstüchtig. Diese Modelle fallen noch heute dem dadurch bekannt gewordenen "nVidia Bug" zum Opfer.

Für Lenovo Modelle mit dieser Grafikkarte kann man sich an folgenden Daten orientieren:

  • Chips mit Datecode bis einschließlich Januar 2008 sind "sehr ausfallgefährdet". Keine Chance auf "einwandfreien" Chip.
  • Chips mit Datecode ab Februar 2008 bis einschließlich Juli 2008 sind "mäßig ausfallgefährdet". Ungefähr "Fifty/Fifty-Chance" auf "einwandfreien" Chip.
  • Chips mit Datecode ab August 2008 bis Produktionsende gelten als "einwandfrei"


Außerdem wurde in einem Class-action-Verfahren von Dell, HP und Sony in den USA gegen nVidia geklagt und gewonnen. Betroffene dieser Marken erfreuten sich in einigen Ländern an einer Garantieverlängerung. Lenovo beteiligte sich daran nicht. Heutzutage ist es schwer ein ThinkPad oder ein ThinkPad Mainboard mit einem "einwandfreien" nVidia Quadro NVS140m Chip zu ergattern, da davon folglich nur eine begrenzte Stückzahl produziert wurde.

Ausschlaggebend sind immer die eben angemerkten Datecodes, die auf dem Chip aufgedruckt sind. Der Datums-Bodenaufdruck des ThinkPads kann um vereinzelt mehrere Monate nach oben variieren.

Die in diesem Beispiel aufgedruckte Zeichenfolge "0826A2" dient zum Ablesen des Datecodes. Er wird nach Entfernen des Lüfters einsehbar:

  • "08" = Herstellungsjahr 2008
  • "26" = 26. Kalenderwoche

Ein Paradebeispiel, wenn man sich den Bodenaufdruck des R61 7742 anschaut, aus dem der Chip fotografiert wurde. Herstellungsdatum 08/09 [Jahr/Monat]. Mit Kalenderwoche 26/2008 liegt der Chip zwischen dem 23. Juni und 29. Juni 2008 und ist als "mäßig ausfallgefährdet" anzusehen. Er funktioniert noch am heutigen Datum (13/08) ohne Mangel.

Wann ist diese Reparatur empfehlenswert?

Sofern ein T61(p) oder R61 mit nVidia Grafikkarte (Quadro NVS140m und FX570m) kein oder nur verzerrtes Bild auf internem und externem Bildschirm ausgibt, lohnt es sich, diese Prozedur durchzuführen. Sie funktioniert jedoch nicht immer, manchmal kann es sein, dass andere Bauteile des Mainboards beim Backen beschädigt werden.

Benötigtes Material

  • Ein T61(p) oder R61 mit defekter nVidia Grafikkarte
  • Wärmeleitpaste
  • Ein Umluft-Backofen
  • Ein stabiles Backblech
  • Aluminiumfolie
  • Passende Schraubenzieher
  • Ein paar Stunden Zeit

Das Auseinanderbauen

Das Mainboard aus dem Basecover entfernen, Structureframe abschrauben und alle Folien sowie den Arbeitsspeicher und weitere Module (WLAN-Karte usw.) entfernen. Den Prozessor aus dem Sockel nehmen und jegliche Wärmeleitpaste und Dreck vom Mainboard entfernen.

Das Backen

Nun muss man für das Mainboard passende Abstandshalter machen, damit es das Backblech nicht berührt. Dazu nimmt man ein Stück Alufolie und zwirbelt sie so, dass eine Art "Hütchen" entsteht das man durch das Schraubloch des Mainboards zieht. Das macht man so oft, bis das Mainboard stabil auf dem Backblech und steht und mindestens einen Zentimenter Abestand vom Backblech hat. Soabald das getan ist, den Backofen auf 200 Grad Celsius Umluft vorheizen und das Backblech in den Ofen schieben.

Sobald der Ofen vorgeheizt ist, vorsichtig (!) das Mainboard auf das Blech legen und 10-12 Minuten lang backen. Nach Ablauf der Zeit den Ofen sofort ausschalten und die Tür öffnen. Nach einer halben Stunde im Ofen abkühlen, wieder rausnehmen und es wieder mit Structureframe in die Unterschale einbauen. Nun ist es Zeit für einen Funktionstest (RAM, Lüfter und Prozessor nicht vergessen). Sofern erfolgreich, frische Wärmeleitpaste auf CPU und Grafikkarte auftragen und gegebenenfalls den Lüfter entstauben. Jetzt kann das ThinkPad wieder zusammengebaut werden.

Fazit

Nach der Reparatur funktionierte mein T61p wieder perfekt, schon seit einigen Stunden hoher thermischer Belastung keine Grafikfehler aufgetreten.

Weitere Hinweise

Die Reparatur wird nicht von langer Dauer sein. Er zögert den endgültigen Tod des Grafikchips nur hinaus, meistens um einige Wochen bis wenige Monate. Auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man keine Garantie mehr hat und noch eine Datensicherung o. Ä. durchführen möchte. Sobald das ThinkPad wieder keines oder nur ein verzerrtes Bild anzeigt die Prozedur wiederholen.

Da beteiligte ThinkPad-Modelle heute keine Garantie mehr haben, kann als Ausweichmöglichkeit ein passendes Mainboard mit Intel-Grafik selbst verbaut werden, was auf Kosten der Grafikleistung geht, allerdings gilt diese Grafiklösung allgemein als sehr langlebig. Um das System dann bei Videodecoding zu entlasten kann optional ein Hardware-decoder in Form einer mini-PCIe Karte z.B. in einen zweiten Slot verbaut werden.

Weblinks