L40SX: Unterschied zwischen den Versionen
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* VGA Grafikkarte mit zusätzlichem externem Anschluss | * VGA Grafikkarte mit zusätzlichem externem Anschluss | ||
Version vom 11. Oktober 2011, 16:47 Uhr
Einer der unmittelbaren Vorläufer der Thinkpad Notebookreihe stellte im Jahre 1991 neben dem PS/Note das PS/2 L40SX dar.
Einige Thinkpad-typische Merkmale fanden erstmals hier Verwendung, wie z.B. der Clamshell, oder das beistellbare numerische Keypad.
Technische Daten
Type 8543-044 (AT-Bus-System ohne Microchannel)
CPU
- 386SX-20 mit nachrüstbarem 80387 Coprozessor
- Aufrüstbarkeit: keine, da CPU verlötet
RAM
- 2MB fest eingebaut
- Aufrüstbarkeit mit SIMM 80ns mit Parity auf 18M (2 Steckplätze à max. 8 MB) - es waren 1, 4 und 8 MB Module erhältlich
Festplatte
- 40 oder 60MB PATA
- Aufrüstbar bis 540 MB (größere Festplatten werden vom BIOS nicht unterstützt)
Floppy
- 3,5" Diskettenlaufwerk
Grafik
Die Angaben der Grafikdarstellung sind im Netz recht unterschiedlich. Je nach Quelle wurden folgende Angaben gefunden:
- VGA Display (640x480) STN Display 32 Graustufen
- VGA Display (640x480) STN Display 16 Graustufen
- VGA Display (640x480) 16 Farben
- VGA Display (640x480) 256 Farben
- VGA Grafikkarte mit zusätzlichem externem Anschluss
Schnittstellen
- PS/2 (numerische Tastatur/Maus/Tastatur)
- Druckerport 25-pol.
- RS232 9-pol.
- VGA (schaltet internes Display bei Anschließen des externen Monitors ab)
- AT-Bus - Erweiterungseinheit
- Modem (optional)
Erfahrungsberichte
Review von Mornsgrans
Gewicht
Voll ausgestattet mit Akku und numerischer Tastatur plus Netzteil brachte das L40SX gute 4,5 kg auf die Waage. Der Ersatzakku schlug mit weiteren 540g zu Buche.
Tastatur
Die Tastatur erinnert mich an die gute alte IBM PC-Tastatur mit Metallgehäuse. Die Tasten sind alle schön groß und bieten nach Anschließen des numerischen Tastenblocks das ultimatische Schreibgefühl, das die beste Cherry-Tastatur nicht bieten kann. Einziges Manko ist der fehlende Trackpoint, der erst in der ein Jahr später eingeführten Thinkpad-Baureihe Einzug fand.
Sehr angenehm ist die Tatsache, dass die Vorderkante des L40SX nur knappe 2cm hoch ist, also gut halb so hoch, wie bei der 700er-Serie und nur minimal höher, als bei einem X61s - man sollte es nicht glauben. Zugute kommt dem Schreibgefühl noch, dass die gesamte Tastatur geneigt ist, wie bei einer Desktop-Tastatur.
Deckel
Der Deckel war der Urvater des "Clamshell" er schließt den Rechner auch zur Seite hin beim Zuklappen so gut ab, dass auch wirklich nichts zwischen Tastatur und Deckel rutschen kann. Die Verschlusshaken sind der Knaller schlechthin: Sie sitzen auf dem Displaybezel derart tief, dass die Clamshell sie vor Beschädigung sehr gut schützt.
Die Öffnungen, in die die Verschlusshaken beim Schließen des Deckels einrasten, sind durch versenkbare Abdeckungen geschützt, dass keine unschöne Öffnung das Tastaturbezel verunziert und Schmutz draußen bleibt (kleines Rechteck vor "Pfeil unten" - Taste).
Wanne
Das gesamte Gehäuse ist solide verarbeitet. Kein Knarzen, klappern, Wackeln. Die filigranen Abdeckungen der Schnittstellen und des Akkuschachts fügen sich in ein sehr gutes Gesamtbild ein. An der Wannenunterseite sind Gummifüße angebracht, die für einen sicheren Stand auf glatten Oberflächen sorgen (leider fehlen zwei davon an meinem Gerät, sie werden durch transparente Silikonpuffer ersetzt).
Oberhalb der Tastatur befindet sich die Leiste mit den Statussymbolen, dem Powermanagement- und Ein-/Aus-Schalter. Die Symbole sind klar sichtbar, aber nicht hintergrundbeleuchtet.
Grafik
Die interne VGA-Grafikkarte, brachte auf dem 10" - Display nur Grautöne zustande. Für 1991 im Office-Einsatz ein durchaus vertretbarer Umstand. Das Bild ist recht ansehnlich, die Schrift für damalige Verhältnisse schwarz und gut lesbar, wenn man vorher die CGA, EGA und Herkulesgrafik erdulden durfte. Selbst MDA (nur Text, monochrom) war zu jener Zeit noch auf vielen Rechnern Standard. Charakteristisch war bei spitzen Einfallswinkeln eine Verfärbung des Bildes in Regenbogenfarben mit Invertierung der Grafik/des Textes.
Leistung
Schon 6 MB RAM waren 1991, als dieses Notebook gebaut worden war, gerade im mobilen Bereich ein Luxus. Windows für Workgroups konnte den RAM oberhalb der 640KB-Grenze unter Zuhilfenahme von EMM386.exe und HIMEM.sys im sog. "Protected Mode" ansprechen und nutzen. Es dauert gut eine Minute, bis WfW 3.11 von der geräuschvoll arbeitenden Festplatte vollständig geladen ist. MS Word 6.0 benötigt eine weitere knappe Minute zum Programmstart. Die langsame Festplatte macht sich allgemein spürbar bemerkbar.
Fazit
Wer 1991 ein PS/2 L40SX sein eigen nannte, war zu der Zeit, als ein 80486/33 noch zu dem Top-Modellen der Desktop-PCs gehörte, mit diesem Laptop sehr gut unterwegs. Hier wirkte sich das deutlich geringere Gewicht im Vergleich zu einem IBM Convertible oder anderen portablen Computern positiv aus. Der VGA Monchrom-Bildschirm besaß zwar keine Blickwinkelstabilität, aber bei gerader Draufsicht, war das Bild für damalige Verhältnisse sehr gut.
Bekannte Probleme
Error 161 und 163
Lösung von Twisted Mind aus dem Thinkpad-Forum:
Zitat:
Ganz wichtige Info, wenn die BIOS Batterie leer ist, weiss der Rechner nicht mehr, das er eine HDD angestöpselt hat. Ausserdem ist im BIOS kein GUI hinterlegt. Dazu braucht man die Referenzdiskette! Ohne die läuft schonmal gar nix. Ich muss (da alle Batterien defekt) immer erstmal von Diskette booten, Auto, Speichern und dann kann ich auch von HDD booten...
Basic startet
The IBM Personal Computer Basic
Version C1.10 Copyright IBM Corp 1981
62940 Bytes free
Ok
und unten am Bildschirm:
1 LIST 2 RUN 3 LOAD" 4 SAVE" 5 CONT 6 ,"LPT1 7 TRON 8 TROFF 9 KEY 0 SCREEN
Das ROM-Basic wird ausgeführt, wenn von Festplatte nicht gebootet werden kann bzw. kein Betriebssystem vorhanden ist.
Das Basic ist laut Handbuch eine "abgespeckte" Version, das mangels Speicherfähigkeit von Daten nicht produktiv genutzt werden kann.
Technische Skizzen und Schaltpläne
Im Reparaturfall endet das HMM beim Ausbau des Displaydeckels. Eine Anleitung zum Öffnen des Deckels fehlt.
Hier eine Anleitung mit Bildern von Mornsgrans:
Der Deckel war ein Komplett-Serviceteil, das ich erst nach viel Knobeln, Tüfteln und Biegen (ohne Brechen) geöffnet bekam. Hierzu wird u.a. ein Torx T8 Schraubendreher benötigt.
Nach Ausbau des Deckels entfernt man erst einmal die beiden Torx-Schrauben, die an der Deckelunterkante eingelassen sind und hakt die Scharnierabdeckungen aus (Bild unten am rechten Rand gerade noch sichtbar). Anschließend spreizt man in Bereich zwischen den Bezel-Schraubenöffnungen das Bezel vom Deckel ab, fährt gleichzeitig mit einem Schlitzschraubendreher in die Spalten links und rechts jeweils am Schanierarm und hebelt das Bezel vom Scharnier weg, bis beide Seiten des Bezels ausgerastet sind und sich anheben lassen.
Anschließend drückt man nacheinander die Deckelentriegelungsknöpfe (linker Pfeil) fest hinein, drückt den Clamshell-Deckelrand vom Bezel weg (rechter Pfeil) und verschiebt das Displaybezel ein wenig Richtung Scharnier (auf dem Bild also nach unten).
Hiernach lässt sich das Displaybezel samt daran befestigtem LCD-Panel aus dem Deckel herausheben (Vorsicht! - Die Kabel hängen an den Scharnieren fest!! - siehe Bild unten).
Nach Öffnen des Deckelgehäuses werden erst die Scharniere (je zwei Schrauben) vom Deckel gelöst und der Deckel abgelegt.
Anschließend die Inverterkarte demontieren (vier Schrauben in Platine links) und Abziehen der beiden Kabel zur CCFL und das zur Platine auf der anderen Displayseite (grüne Pfeile).
Danach entfernt man die oberen und unteren Montagewinkel (je zwei Schrauben - rote Kreise), nimmt die Massekabel ab (gelbe Pfeile) und zieht die drei Stecker von der Platine gegenüber des Inverterboards ab (grüne Pfeile). Montagewinkel:
Der Versuch, das Display-Panel von oben vom Bezel abzuheben, verursachte ein "ups":
Das LCD-Panel ist nicht verschlossen! - hebt man es von oben ab, bleiben einige Teile des Display-Inneren samt Frontscheibe auf dem Display-Bezel liegen. Daher also das Panel durch die Bezelöffnung nach oben drücken um alles am Stück entnehmen zu können.
In meinem Fall war der Wackelkontakt schnell gefunden (Übergang von einer der drei umlaufenden Platinen zur Anderen) und konnte nach Befestigung des Panels am Bezel durch Unterfüttern mit einem Antistatikpolster provisorisch behoben werden.
Nach Zusammenbau lief der Rechner wieder auf Anhieb und ohne Aussetzer. Da die BIOS-Batterie fast leer ist, müssen Datum und Uhrzeit im DOS manuell gesetzt werden. Danach kann man Windows für Workgroups 3.11 starten.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Anbringung der CCFL, die in einer Alurähre untergebracht, seitlich mit zwei Schrauben am LCD-Panel befestigt ist.
Treiber