Ubuntu tp-Kernel
Einleitung
Der tp-Kernel verfolgt das Ziel, den Ubuntu-Kernel um (vorwiegend) ThinkPad-spezifische Treiber und Patches bzw. neuere Treiberversionen zu ergänzen. Der tp-Kernel erspart dem Benutzer, selbst den Kernel patchen und kompilieren zu müssen.
Inhalte
Ubuntu-Version(en)
Derzeit wird der tp-Kernel für folgende Ubuntu-Version(en) bereitgestellt:
- Ubuntu 10.04 LTS "Lucid Lynx" - Kernel 2.6.32
Hinweis: eine Unterstützung von Ubuntu 10.10 - Kernel 2.6.35 - ist derzeit nicht geplant, da nahezu alle unten aufgeführten Modifikationen bereits im Ubuntu-Kernel enthalten sind.
Treiberunterstützung
- ThinkPad X201: i915-Patch für den Blank Screen Bug (LP #554569)
- ThinkPad Edge-Reihe, L-Reihe, X100e: Funkgeräte per Software (rfkill) und Hotkey schalten, Lüftersteuerung uvm. (Treiber thinkpad-acpi Version 0.24-20100516, Backport aus Kernel 2.6.35)
- Qualcomm Gobi 2000 WWAN/UMTS samt GPS-Patch (siehe auch Gobi 2000 installieren)
- ThinkPads R/T/X60, X200, T400/500, W500/700, X300/301: Fix für Mute Button (macht die Bootoption
acpi_osi=Linux
überflüssig) - IdeaPad: Funkgeräte per Software (rfkill) und Hotkey schalten (Treiber ideapad_acpi, Backport aus Kernel 2.6.36)
Allgemeines
- PHC Patch für Undervolting (nur Intel CPUs bis zum Core 2 Duo, Modul acpi_cpufreq fest einkompiliert)
Paketquelle einrichten
Die Kernelpakete werden im ThinkPad Extras PPA bereitgestellt, dort ist auch das Einrichten der Paketquelle beschrieben.
Kernelpakete installieren
Für normale 32bit- und 64bit-Systeme sind folgende Pakete über die Paketverwaltung zu installieren:
- linux-image-generic-tp
- linux-headers-generic-tp
Wahlweise steht auch ein 32bit-PAE-Kernel zur Verfügung:
- linux-image-generic-pae-tp
- linux-headers-generic-pae-tp
Die vorgenannten Meta-Pakete ziehen automatisch alle weiteren benötigten Pakete an.
Der tp-Kernel wird parallel zum Ubuntu-Kernel installiert. Will man beim Systemstart per Grub-Boot-Menü den Kernel auswählen können, so sind in /etc/default/grub diese Zeilen wie gezeigt mit '#' auszukommentieren
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0 #GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true
und anschließend mit dem Befehl
sudo update-grub
zu aktivieren.
Die Installation schließt man mit einem Neustart ab.
Updates
Updates des Ubuntu-Kernels werden regelmäßig auch im PPA als tp-Kernel bereitgestellt und (über aktualisierte Meta-Pakete) automatisch angezogen.
Wichtig: wer auf zeitnahe Security-Updates zwingend angewiesen ist, sollte den tp-Kernel nicht einsetzen.
Hinweis: wird für Ubuntu eine neue Kernel-Version freigegeben, so schiebt sich diese im Grub-Boot-Menü durch die höhere Versionnummer zunächst vor den tp-Kernel, solange bis die entsprechende Version des tp-Kernel auch im PPA bereitsteht.