760

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760XD
760XD Anschlüsse
760XD mit hochgeklappter Tastatur
Festplatte im Caddy ...
... und ohne
760er Akku
760er Motherboard
Sintech-Adapter für 760er-Thinkpads anpassen

Das 760 erschien im Oktober 1995 als das achte Modell der 7er-Serie (Tablet- und Subnotebooks mitgezählt).


Wesentliche Unterschiede zum Vorgänger (755CDV):

  • schnellere CPU (Intel Pentium)
  • größere Festplatte
  • größeres Display und höhere Auflösungen
  • mehr RAM


Technische Daten

Aufgeführt werden die ursprünglich erhältlichen Varianten sowie mögliche maximale Ausbaustufen.

CPU :

  • Intel Pentium mit 60 bzw. 66 MHz FSB
    • 90 MHz, 120 MHz, 133 MHz, 150 MHz, 166 MHz (je nach Modell)

Aufrüstbarkeit: -unbekannt-


Grafikchip:

  • Trident Cyber9320 VESA Local BUS mit 1 MB Video RAM
  • Trident Cyber9385 VESA Local BUS mit 1 oder 2 MB Video RAM (je nach Modell)


Display:


Speicher:

  • 8 MB oder 16MB fest eingebaut

Aufrüstbarkeit: je nach Modell 4, 8 , 16, 32 MB EDO RAM 60ns in 144-pin SO-DIMM Form-Faktor in zwei RAM-Bänken Maximale Ausbaustufe je nach Modell: 40 MB - 80 MB

  • Inoffiziell lässt sich der Speicher auf maximal 106 MB aufrüsten, indem man den internen Speicher (8MB) abschaltet und beispielsweise zwei Speichermodule je 64MB einsetzt.
  • Getestete Speichermodule:
    • IBM FRU 42H2768 | 16 MB | 70ns | (2Mx64)
    • IBM FRU 42H2817 | 64 MB | 60ns | (8Mx64)
    • Kingston KTM-760ELD/16 | 16 MB
    • Kingston KTM760X/64-CE| 64 MB | 60 ns

Festplatten: Es ist standardmäßig in einem Caddy eine 17mm hohe 2,5'" IDE Festplatte mit:

  • 360 MB, 720 MB, 810 MB, 1,08 GB, 1,2 GB, 1,35 GB, 2,1 GB, 3 GB

Aufrüstbarkeit: 8 GB HDD wurden schon erfolgreich im 760 XD verbaut, 10 GB HDD werden nicht in ihrer vollen Größe erkannt.

  • Anstatt einer Festplatte lässt sich auch eine CF-Karte verwenden, die man dann über einen IDE-CF-Adapter anschließt. Handelt es sich um einen Sintech-Adapter, so muss ein Pin weggebogen werden, damit man den Adapter richtig anschließen kann. Der Master-Slave-Jumper auf dem Adapter muss natürlich in der Position Master stehen. Es wurden bereits folgende CF-Karten erfolgreich getestet:
    • Transcend TS1GCF80 (1GB, 80x, SLC)
    • Extrememory Premium (4GB, 60x, MLC, sehr langsam)

Audio:

  • MWave MDSP2780 Audio- und Modem-Controller
  • ESS1688 Audio controller

Chipsatz:

  • Intel 430MX "Mobile Triton"

Erweiterungsschacht:

  • UltraBay Thick mit einer der folgenden Komponenten:
    • CD-Rom Laufwerk
    • 1,4" Floppy Laufwerk

Aufrüstbarkeit: Es konnte eine zweite Festplatte im Caddy oder ein zweiter Akku im UltraBay eingebaut werden.

Weitere Besonderheiten:

  • LCD-Display oberhalb der Tasten F2-F6 mit Betriebszustandsanzeigen (Power, HDD, etc)
  • hinten anhebbare Tastatur zum ergonomischeren Schreiben
  • Tastatur kann zum Ausbau von HDD, Ultrabay-Laufwerk und Akku ohne Werkzeug vorne angehoben und senkrecht gestellt werden

Sonstige Schnittstellen:

  • Cardbus Slot (2x Typ 2, 1x Typ 3)
  • IrDA Infrarot Schnittstelle
  • Parallele Schnittstelle
  • Serielle Schnittstelle
  • PS/2 Mausanschluss
  • VGA Monitor Anschluss
  • Stereo Kopfhörer Ausgang
  • Mikrofon Mono Eingang
  • Eingebautes Mikrofon
  • Externer Floppy-Anschluss
  • Video-In / Video-Out (je nach Modell, spezielles Kabel nötig)
  • interner Modem / S-Video Ausgang (je nach Modell)
  • Docking-Anschluss

Erfahrungsberichte

Linux: Da 760-er Thinkpads für die heutigen Verhältnisse sehr leistungsschwach sind und teilweise exotische Hardware verbaut haben, ist es nicht einfach, eine passende Linux-Distribution zu finden. Was mehr oder minder aktuelle Distros anbelangt, so lassen sich Damn Small Linux, Deli Linux und Puppy Linux installieren und verwenden. Keine von diesen Distributionen funktioniert jedoch Out-of-the-Box, d.h. ohne Frickeln wird man da kaum auskommen. Damn Small Linux wird standardmäßig mit dem TinyX Server geliefert. Dieser untertüzt aber keine alten Trident-Cyber-Grafikchips, die in 760-er TPs verbaut sind. Man kann jedoch 640x480x16 booten und dann den normalen X-Server installieren. Ist dieser richtig konfiguriert, so kann man auch die native Auflösung einstellen. Alternativ kann man zu einer alten Distribution greifen, zum Beispiel Mandrake 9.2 (2.4-Kernel). Solch alte Distros werden zwar nicht mehr geupdatet bzw. gepatcht, doch da zu ihrem Erscheinungszeitpunkt die 760-er Thinkpads noch verbreitet waren und nicht als veraltet galten, hat man da in der Regel gute Chance auf eine passable Hardware-Unterstützung.

Betriebssystemempfehlung: Definitiv Windows 98. Unter Linux wird die Hardware unzureichend unterstützt, unter Windows 2000/XP funktioniert der Cardbus nicht.

Bekannte Probleme

Kein Cardbus unter Windows 2000/XP

Booten von CD nicht möglich: Trotz der Möglichkeit, über Ultrabay Thick ein CD-Laufwerk anzuschließen, können die Thinkpads der 760er-Serie nicht von einer CD booten. Damit wird die Installation eines neuen Betriebssystems auf eine leere Festplatte unnötig erschwert. Als Lösung bietet es sich an, zuerst eine Diskette mit Smart Boot Manager zu erstellen und den Bootmanager auf die Festplatte zu installieren. Smart Boot Manager kann dann den Laptop von einer bootfähigen CD booten. Auf diese Weise lässt sich dann Windows oder Linux installieren.

Cardbus nur unter Windows 9x: Bestimmte Modelle der 760er-Serie (z.B. 760ED, 760XL, 760XD) verfügen über 32-Bit-PCMCIA-Anschluss (Cardbus). Dieser lässt sich aber nur eingeschränkt nutzen. Der für den PCMCIA-Betrieb zuständige Chip TI1130 von Texas Instruments funktioniert ab Windows 2000 nur im 16-Bit-Modus. Dies bedeutet, dass sich die Cardbus-Karten ausschließlich unter Windows 95/98 verwenden lassen. 16-Bit-PCMCIA-Karten sind aber nicht nur langsam und veraltet sonder auch kaum mehr zu finden und unterstützen weder USB, noch Firewire oder Bluetooth. Wer also den Laptop mit dem neueren Windows 2000 oder gar XP betreiben möchte, muss auf viele über Cardbus nachrüstbare Schnittstellen komplett verzichten. Unter Linux funktioniert Cardbus standardmäßig nicht. Für den 2.6.15.1-Kernel gibt es einen Patch, welcher den 32-Bit-Modus aktivieren soll. Dieser muss aber beim Kernel-Kompilieren per Hand eingebunden werden.

ACPI-Probleme: Gegenüber Windows 98 meldet sich ein Thinkpad der 760er-Reihe als ACPI-Laptop an, weshalb ACPI auch standardmäßig verwendet wird. Diese Thinkpads haben aber eine fehlerhafte ACPI-Implementierung, was häufig zu Problemen bei Standby und Hibernate führen kann. Deswegen empfiehlt es sich, Windows 98 stattdessen im APM-Modus zu betreiben. Hierfür muss bei der Installation des Betriebssystems eine spezielle Treiberdatei (APMINST.INF) eingebunden werden. Die genaue Vorgehensweise wird hier im Abschnitt "Installing to a blank hard disk drive" beschrieben.

IBM MWave: In vielen Modellen (z.B. 760ED, 760XD, 765D) findet man eine kombinierte Sound- und Modem-Karte IBM MWave MDSP2780. Im Vergleich zu der in anderen Modellen (z.B. 760XL, 760EL, 765L ) verbauten ESS1688 hat MWave wesentlich schlechtere Klangeigenschaften und funktioniert unter Windows 95/98 nur nach der Installation eines IBM-Treibers, der aber über Autoexec.bat gestartet wird. Der MWave-Treiber für Windows 2000 ist nur als inoffizielle Beta-Version vorhanden (nach mw2000r2.exe googeln). Unter Linux lässt sich MWave nur sehr umständlich in Betrieb nehmen, da man zuerst den entsprechenden DOS-Treiber in den Arbeitsspeicher laden und erst danach Linux starten muss. Es soll aber möglich sein, die MWave-Platine durch eine ESS1688-Platine aus einem anderen Thinkpad der 760-Reihe zu ersetzen. Siehe dazu auch diesen Thread auf Thinkpad-Forum.de


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