Qualcomm Gobi 2000 unter Linux installieren
Installation
Dieser Artikel beschreibt die Einrichtung der Gobi 2000 WWAN-Karte unter Linux.
Firmware
Hinweis: dieser Schritt ist für alle hier beschriebenen Linux-Distributionen und -Versionen durchzuführen.
Firmware beschaffen
Die Karte muß bei jedem Systemstart mit der passenden Firmware geladen werden. Die Firmware kopiert man sich am einfachsten aus einer vorhandenen Windows-Installation. Die benötigten Dateien finden sich dort in den Unterverzeichnissen von C:\Program Files (x86)\QUALCOMM\Images\Lenovo\:
Unterverzeichnis | Firmwaredateien | Provider |
UMTS | amss.mbn, apps.mbn | Allgemeine Firmware |
0 | UQCN.mbn | Vodafone |
1 | amss.mbn, apps.mbn, UQCN.mbn | Verizon (spezielle Firmware) |
2 | UQCN.mbn | AT&T |
3 | amss.mbn, apps.mbn, UQCN.mbn | Sprint (spezielle Firmware) |
4 | UQCN.mbn | T-Mobile |
6 | UQCN.mbn | generisch |
7 | UQCN.mbn | Telefonica, O2 |
8 | UQCN.mbn | Telecom Italia |
9 | UQCN.mbn | Orange |
Firmware installieren
Auf dem Linuxsystem ist das Verzeichnis /lib/firmware/gobi anzulegen
sudo mkdir -p /lib/firmware/gobi
Danach kopiert man zuerst die allgemeinen, anschließend die providerspezifischen Dateien dort hin
sudo cp /pfad/zur/firmware/UMTS/* /lib/firmware/gobi/lib/firmware/gobi sudo cp /pfad/zur/firmware/6/* /lib/firmware/gobi/lib/firmware/gobi
Ubuntu 10.04
Der in Ubuntu 10.04 enthaltene Kernel 2.6.32 unterstützt die Karte nicht von Haus aus.
Um einen passenden Kernel zu erhalten, kann man, wie in diesem Thread beschrieben, die Kernelquellen patchen und drei Kernelmodule sowie der Gobi Loader kompilieren und installieren.
Einfacher geht es mit fertigen Paketen aus dem Thinkpad Extras PPA, das man so einrichtet
sudo add-apt-repository ppa:linrunner/thinkpad-extras
Paket installieren
Installiert werden die Pakete
- linux-image-2.6.32-NN-generic-tp
- linux-headers-2.6.32-NN-generic-tp
- gobi-loader
Dabei ist für "NN" die aktuelle Version aus dem PPA einzusetzen.
Der tp-Kernel wird parallel zum Ubuntu-Standard-Kernel installiert. Will man beim Systemstart per Grub-Boot-Menü den Kernel auswählen können, so sind in /etc/default/grub diese Zeilen wie gezeigt mit '#' auszukommentieren
#GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0 #GRUB_HIDDEN_TIMEOUT_QUIET=true
und anschließend mit dem Befehl
sudo update-grub
zu aktivieren.
Die Installation schließt man mit einem Neustart ab.
Wichtig: wird für Ubuntu ein neuerer Kernel freigegeben, so schiebt sich dieser im Grub-Boot-Menü durch die höhere Versionnummer vor den tp-Kernel. Sobald die entsprechende Version des tp-Kernel auch im PPA bereitsteht, müssen die Pakete mit der höheren Versionnummer händisch installiert werden, da es im PPA noch keine Meta-Pakete gibt, die dies automatisch erledigen würden.
Erfolgskontrolle
Die Karte ist (für die in ThinkPads verbauten Modelle) im Output von
lsusb
an der USB ID
- 05c6:9204 (keine Firmware geladen)
zu erkennen. Sobald beim Systemstart automatisch die Firmware geladen wurde, erscheint die Karte als USB ID
- 05c6:9205 (betriebsbereit)
In letzterem Fall wird die Karte bei eingelegter SIM auch im Network Manager als "Mobile Breitbandverbindung" angezeigt und eine Verbindung kann