755

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Thinkpad 755C
Thinkpad 755CDV

Das Thinkpad 755 (Type 9545) gab es laut Hardware Maintenance Manual in drei grundsätzlich unterschiedlichen Bauweisen:

  • Thinkpad 755C und CS war den Thinkpads 355x, 360x, 370C und 750x ähnlich
  • Thinkpad 755CD und CDV bildeten eine eigene Gruppe
  • Thinkpad 755CE, CSE, CV und CX unterschieden sich in der Bauweise von den oben genannten.

Als erstes wurde im Juni 1994 die 755C und 755Cs eingeführt. Ihnen folgten im Oktober bzw. November des gleichen Jahres das 755CE, CSE und CD. Ab Mai 1995 war das 755CX und 755CV und ab Juni 1995 auch das 755CDV im Handel.

Im Oktober 1996 wurde das letzte 755 Modell abgekündigt.

Die 755C/Cs waren mit MS-DOS 6.2 und Windows 3.1 ausgestattet, die übrigen Modelle besaßen Windows für Workgroups 3.11 und OS/2 in einer dual-Boot-Konfiguration

Die Preise betrugen je nach Modell zwischen $3399.- (755C) und $7549.- (755CDV)

Das Thinkpad 755CDV besaß ein abnehmbares Display-Cover, dass das Displaybild eines auf einem Overheadprojektor liegenden Thinkpds auf eine Leinwand projeziert werden konnte.


Wesentliche Unterschiede zum Vorgängermodell (750)

  • leistungsfähigere 80486 DX2 und 4 CPU (einige Modelle)
  • neue CPU-generation (Pentium bei einigen Modellen)
  • intern verbautes CD-Laufwerk (einige Modelle)


Technische Daten

755C 755Cs 755CE 755CSE 755CD 755CX 755CV 755CDV
CPU 80486 DX2 50/25 MHz oder 80486 DX4 75/25 MHz 1) 80486 DX2 50/25 MHz oder 80486 DX4 75/25 MHz 1) 80486 DX4 100/25 MHz 2) 80486 DX4 100/25 MHz 2) Pentium 75/50 MHz Pentium 75/50 MHz 80486 DX4 100/33 MHz 2) oder Pentium 75/50 MHz 80486 DX4 100/33 MHz 2) oder Pentium 75/50 MHz
RAM 4MB (36MB max.) 3) 4MB (36MB max.) 8MB (40MB max.) 8MB (40MB max.) 8MB (40MB max.) 8MB (40MB max.) 8MB (40MB max.) 8MB (40MB max.)
Festplatte 4) 170/340/540 MB 170/340/540 MB 240/540/810 MB 240/540/810 MB 540/810MB/1,2GB 540/810MB/1,2GB 540/810MB/1,2GB 540/810MB/1,2GB
Grafik WD90C24A oder WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A oder WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A (Rev C) mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern WD90C24A2 mit 1 MB DRAM, XGA an extern
Display 10,4" VGA TFT 256 Farben (Palette aus 262144 Farben) 9,5" VGA STN 256 Farben (Palette aus 4096 Farben) 10,4" VGA TFT 64k Farben 10,4" VGA Dualscan 256 Farben 10,4" VGA TFT 64k Farbe 10,4" VGA/SVGA TFT 64k Farben 10,4" VGA TFT 64k Farben 6) 10,4" VGA TFT 64k Farben 6)
Audio 16 bit Audio Chip / Crystal Semiconductor CS4248 16 bit Audio Chip / Crystal Semiconductor CS4248 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP 5) 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP 7) Stereo Lautsprecher intern 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP (einige Modelle ohne Audio) 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP 16 bit Audio Chip mit Mwave DSP 7) Stereo Lautsprecher intern


1) Intel DX2 CPU war auf DX4 aufrüstbar

2) Aufrüstbar auf Intel Pentium 75 MHz

3) ein freier Erweiterungsplatz für 72 pin SO DIMM 70 ns

4) HDD aufrüstbar bis 6 GB erfolgreich getestet, 20GB-HDD werden nicht erkannt - der Rechner bootet dann nicht einmal von Diskette. Vermutlich liegt die Obergrenze bei 8 GB - HDDs

5) Mwave MDSP2780 DSP: Modem, Fax, Audio, Telefonie

6) Display-Rückseite abnehmbar - danach kann Notebook mit aufgeklapptem Display auf einen Overheadprojektor gelegt werden

7) Enhanced Video Acceleration Karte für Video for Windows, Composite- und S-Video in/out sowie Mini Gameport


Memory upgrade via

  • 1 open socket für IC Memory Karte für 20 MB max
  • neue DIMM Technologie für maximal 40 MB mit 4, 8, oder 16 MB JEDEC 72 pin SO DIMMs auf optionalem Memory Module Adapter.

Anschlüsse

  • 2 x PCMCIA Type II / 1 Type III
  • VGA
  • 1 x PS/2 (Maus/Tastatur)
  • 1 x RS 232
  • 1 x parellel
  • Audio in (Mikrofon)
  • Audio out stereo (Kopfhörer/Lautsprecher)
  • Dockinganschluss
  • Telefon-/Modemkabel (einige Modelle)
  • 2 x Infrarotanschluss (nicht 755C/Cs)


Akku

  • NiMH bzw Li ion mit Akkulaufzeit je nach Modell zwischen 3 und 8 Std


Besonderheiten

  • Einige Modelle (z.B. 755C) haben 20V DC-in - Versorgungsspannung
  • APM-Bios
  • Grafikarchitektur: Vesa Local Bus
  • Diskettenlaufwerk für folgende Zwecke ausgebaut werden:
    • Reduzieren des Gewichts
    • Einbau eines Modems
    • Einbau eines TV-Tuners für Live-TV oder VCR-Wiedergabe
    • Einbau von 3rd Party-Komponenten
    • Diskettenlaufwerk aufrüstbar auf 2,88MB (nicht 755C/Cs)
  • 755 CD/CDV mit internem CD-Laufwerk


Modell 755C Travelling Multimedia

Beim Travelling Multimedia handelte es sich um ein für Multimedia vorkonfiguriertes 755C mit folgenden Besonderheiten

in der Konfiguration:

  • 755C Model L0G
  • DX4 75/25
  • 540 MB HDD
  • 8 MB memory (4 MB std + 4 MB DIMM auf Memory Adapter)
  • 14.4 Data/Faxmodem (PCMCIA)
  • Dock I (Docking Station)
  • CD-ROM/XA - double speed und Kodak Photo CD Multisession
  • Dock I Carrying Case
  • Interlink ProPoint
  • zusätzliche Multimediasoftware


Bekannte Probleme

  • schwergängig werdende Scharniere, die zu Ausbrüchen im Deckelinneren führen


Bilder


Erfahrungsberichte

Von Mornsgrans:

Das Thinkpad 755 C besitzt laut Lenovo folgende (magere) Spezifikation: ThinkPad 755C-CS (9545-TFT) ThinkPad 755C * 256 color TFT, choose processor-d


Eindrücke:

Das Notebookäußere präsentiert sich in einem außerordentlich gutem Zustand. - Die Gummierung zeigt zwar schon erste leichte Anzeichen von Aufweichung, aber es sind bisher die Ecken nur sehr schwach abgescheuert, die Oberfläche weist nur wenige leichte Schrammen auf.


Problemzone

Die typische Problemzone aller alten Thinkpads der 7xx und 3xx Modellreihen offenbarte sich beim Öffnen des Deckels: Ein unangenehmer Knackton wies deutlich vernehmbar darauf hin, dass auch an diesem Modell im Laufe der Jahre schwergängig werdende Scharniere zu Brüchen im Deckelinneren führen. Hier wird der Gewindeeinsatz des linken Scharniers ausgerissen oder abgebrochen sein. Ich werde mir dies bei Gelegenheit näher ansehen müssen und versuchen, das Scharnier wieder leichtgängig zu bekommen.

Betrieb

Die nach dem Einschalten fast schon obligatorischen Error 161 und 163 verschwanden nach Setzen von Datum und Uhrzeit. Da auf dem Rechner nur MS-DOS nebst enigen DOS-Spielen (auch das alte Pacman!!) installiert war, wagte ich es, eine fertig installierte 6 GB HDD aus einem Thinkpad 380 einzubauen. Windows 98 startete ohne große Probleme. Nach neuer Hardware-Erkennung blieb nur ein unbekanntes Gerät und ein "meckernder" IRDA-Dienst übrig. Kein Wunder, denn das 755C besitzt keinen Infrarot-Anschluss.

Display

Jetzt unter laufendem Windows konnte ich erst erkennen, in welchem hervorragendem Zustand sich das Display befand. Es stellt die Farben klar dar, kein Pixelfehler, keine dunklen Stellen oder Wolken, wie man es vor Allen von den T2* - und A2* -Modellreihen her kennt.

Mein 755C besitzt nur einen Helligkeitsregler, es gibt aber auch Modelle mit zusätzlichem Kontrastregler (STN-Display).

Tastatur

Die Tastatur glänzt nur schwach und wartet mit gewohnt gutem Schreibgefühl bei einem satten Tasten-Klick auf.

Zwischen der aufklappbaren Tastatur und Bildschirm fanden leider nur ein Mono-Lautsprecher und das Mikrofon Platz. Die Lautstärkeregelung erfolgt über die Tasten Fn-F5 und Fn-F6.

Unter der Tastatur finden die HDD neben Akku und einem Diskettenlaufwerk Platz. Alle drei Komponenten können durch einen einfachen Handgriff entnommen werden.


Wanne

Die Abdeckungen sind alle noch vorhanden und weisen keine Beschädigungen auf. Im Wannenboden befindet sich eine Öffnung, die Zugriff auf einen Schiebeschalter an der Unterseite des Festplattencaddys ermöglicht. Schiebt man diesen zur rechten Gehäuseseite, schiebt sich eine Metallöse durch eine an der Unterseite der Tastatur angebrachten "Metallfahne" und durch die rechte Wannenwand, um das Anbringen eines Vorhängeschlosses nebst Kette zu ermöglichen. In diesem Zustand ist ein Aufklappen der Tastatur nicht mehr ohne Brachialgewalt möglich.


Unter dem Floppylaufwerk befinden sich die Standby- nebst Backupbatterie und die Einbauöffnung der RAM-Erweiterung. Letztere sieht aus, wie eine PCMCIA-Karte, darf aber nicht in den PCMCIA-Schacht eingesetzt werden, sonst wird die Karte zerstört.


Elf Status-LEDs informieren den Nutzer über die verschiedenen Betriebsmodi und den Status diverser Funktionen. - Eine wahrhaft üppige Informationsflut gegenüber heutigen Modellen, bei denen fast keine LEDs mehr zur Statusanzeige Verwendung finden.

Der Akku scheint wohl "hinüber" zu sein - er lädt zwar angeblich, aber nach Abziehen des Netzteils ist der Rechner tot, der Akku wieder leer.

Durch das Fehlen eines CD-Laufwerks (kann nur über Dock oder PCMCIA verwendet werden), wird eine Neuinstallation des Rechners den geneigten Anwender an die "Disk-Jockey"-Aktionen der späten 80er Jahre erinnern, als es noch keine CD-Laufwerke gab.


Treiber

Weblinks