G40: Unterschied zwischen den Versionen

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Das G40 ist das erste Modell der G-Serie, und wurde als preisgünstiger Desktop-Ersatz entworfen. Nachfolger ist das G41.
Das G40 ist das erste Modell der G-Serie, und wurde als preisgünstiger Desktop-Ersatz entworfen. Nachfolger ist das G41. Die Modellreihe setzt auf Desktop-Prozessoren.





Version vom 5. November 2008, 09:41 Uhr

Das G40 ist das erste Modell der G-Serie, und wurde als preisgünstiger Desktop-Ersatz entworfen. Nachfolger ist das G41. Die Modellreihe setzt auf Desktop-Prozessoren.


Technische Daten

Aufgeführt werden die werksseitig erhältlichen Ausführungen sowie maximal mögliche Ausbaustufen.


CPU

  • Intel Celeron 2.0, 2.2, 2.4, 2.5 oder 2.6 GHz (Northwood-Kern)
  • Intel Pentium 4 2.4, 2.6, 2.8 oder 3.0 Ghz (Northwood-Kern, ohne HT-Technologie, 512 KB L2)

Alle Pentium 4-CPUs mit FSB400 (bis 3,0 GHz) können verbaut werden. Höhrere Taktraten sind aufgrund verändertem FSB 533 nicht möglich.


Grafikchip

  • Intel Extreme Graphics II, 64 MB Shared Memory


Display

  • 14.1" TFT XGA 1024x768
  • 15.0" TFT XGA 1024x768
  • 15,0" TFT SXGA 1400x1500

Alle verbauten Displays verwenden die TN-Technolgie, FlexView ist nicht verfügbar.


Speicher

  • 128 MB PC2100 DDR-SODIMM oder
  • 256 MB PC2100 DDR-SODIMM

Der Speicher kann problemlos mit 2x1 GB PC2100 oder PC2700 DDR-SODIMMs aufgerüstet werden, der Maximalausbau liegt somit bei 2 GB.


Festplatte

Standardmäßig verbaut sind 2,5"-HDDs im P-ATA-Format mit folgenden Kapazitäten:

  • 20 GB
  • 40 GB
  • 60 GB

Erfolgreich verbaut wurden bereits 160 GB, bis 250 GB sollten aber möglich sein.


Chipsatz

  • AD1981B AC'97 Audio Controller


Erweiterungen

  • Fest installiertes Laufwerk (keine Ultrabay!) mit eine der folgenden Funktionen:
    • CD-ROM 24x
    • DVD-ROM 6x
    • DVD/CD-RW 6x/24x/8x/4x
  • 3,5" Diskettenlaufwerk (ebenfalls fest verbaut)
  • Mini-PCI-Steckplatz mit folgender Bestückung
    • leer
    • IBM High Rate Wireless LAN Mini-PCI Adapter III
    • IBM Dual-Band 11a/b Wi-Fi Wireless Mini PCI Adapter

Sofern standardmäßig keine WLAN-Karte verbaut ist, sind auch keine Antennen im Deckel vorhanden.

  • CardBus-Steckplatz (PCMCIA)


Schnittstellen

  • 4 x USB 2.0
  • 10/100 MBit-LAN
  • VGA-Ausgang
  • IrDA Infrarot-Anschluss
  • 56K-Modem
  • Stereo-Kopfhörerausgang
  • Line-In / Line-Out

Besonderheiten

Das installierte optische Laufwerk befindet sich - untypisch für Thinkpads - nicht in einer Ultrabay, sondern ist fest verbaut. Allerdings kann es getauscht werden, wenn das Gehäuse geöffnet wird. Selbiges gilt für das Diskettenlaufwerk. Das G40 besitzt kein ThinkLight. Der Akku des G40 ist mit fast 100 Wh großzügig dimensioniert und ist noch problemlos neu aufzutreiben. Standard-Thinkpad-Netzteile sind nicht mit dem G40 kompatibel; es hat eine eigenes, spezielles Netzteil, das ziemlich groß ist. (ca 500 Gramm Gewicht)


Erfahrungsbericht

IBM/Lenovo bietet mit der X-Serie Notebooks, die für den mobilen Einsatz optimiert sind: lange Akkuleistung, geringes Gewicht, kleine Abmessungen. Mit einem Kompromiss aus Leistung(sumfang) und Funktionalität wurde dabei ein Standardnotebook also speziell auf die Bedürfnisse von Anwendern angepasst, die ihr Notebook den ganzen Tag dabei haben. Kaum jemand hat sich jemals darüber aufgeregt, dass diese Computer bei hohen Anschaffungskosten nur geringe Leistungsfähigkeit bieten, kleine Displays und keine optischen Laufwerke haben- und das ist ganz normal, denn wer ein Subnotebook kauft, weiß vorher was ihn erwartet. Dass es vor allem klein und leicht sein muss, steht im Vordergrund, andere Aspekte sind zu vernachlässigen.

Daher ist es erstaunlich, dass es viele Anwender gibt, die über die G-Serie ein so schlechtes Bild haben - zugegeben: Pentium4-Prozessor, hohes Gewicht, 15-Zoll-Display und die daraus resultierenden Größenverhältnisse sowie beschränkte Mobilität sind Dinge, die für einen mobilen Computer nicht gerade lukrativ klingen. In diesem Zusammenhang muss man sich aber vor Augen halten, dass diese Notebooks überhaupt nicht dafür entworfen wurden, übermäßig viel durch die Gegend geschleppt zu werden: als Tischrechner und Desktop-Ersatz dagegen machen sie eine sehr gute Figur- und das im Wortsinn.

Denn das Gehäuse dieser Maschinen ist eine wahre Augenweide für Freunde echter Solidität. Als waschechte 15-Zöllner sind Sie entsprechend voluminös und ausladend konzipiert. Durch die sehr gute Wärmeableitung im Innenleben kommt die Tastatur dem Nutzer förmlich "entgegen", denn der gesamte Unterbau ist im hinteren Bereich des Notebooks etwa doppelt so dick wie an der Vorderkante des Bezels, sodass die Oberfläche im ausgeklappten Zustand dem Nutzer keilförmig entgegen geneigt ist. Das sorgt für ein sehr bequemes und angenehmes Schreibgefühl und wird noch durch die Tatsache unterstützt, dass IBM/Lenovo auf ein Touchpad verzichtet hat und damit die Handauflage erfreulich geräumig ist. Hier haben die Entwickler also wirklich aus der Not eine Tugend gemacht. Ansonsten setzt die G-Serie auf bewährte Thinkpad-Qualität: Clamshell-Design, Stahlscharniere, wenig Schnickschnack. Im Gegensatz zur T-Serie ist sind Deckel und Gehäuse nicht gummiert, sondern aus gewöhnlichem Hartplastik, ganz ohne "Sternhimmeleffekt". Sauber und solide verarbeitet wirkt das Gehäuse dennoch angenehm wertig und nicht zweiter Klasse, wie man fälschlicherweise vermuten könnte. Man sollte sich allerdings im Klaren sein, dass das voluminöse Gehäuse mit fast fünf Zentimetern Dicke im hinteren Bereich nicht unbedingt elegant wirkt - kurz gesagt: ein T61 macht hier ganz klar den besseren Eindruck. ;)

Das eigentlich Ungewöhnliche ist die verbaute CPU: in meinem G40 werkelt ein Intel Pentium 4 Prozessor als Desktop-Variante. In Kombination mit einem Notebook ist das wahrlich keine Innovation, nichtsdestotrotz wurde den Umständen entsprechend alles richtig gemacht. Verwunderlich scheint nämlich auf den ersten Blick, dass es sich trotz der Taktfrequenz von 3 GHz und des nicht allzu hohen Alters der G-Serie noch um eine Northwood-CPU handelt, die ohne HT-Technologie und nur 512 KB L2-Cache daherkommt. Der Nachfolger mit Prescott-Kern entwickelt jedoch gegenüber dem Northwood über 45 % mehr Abwärme und wäre vermutlich wesentlich schwerer zu kühlen gewesen. Wie auch immer - von den Leistungsdaten auf dem Papier einmal abgesehen, macht der Pentium 4 eine Menge Dampf und sorgt für eine wirklich zügige Systemgeschwindigkeit Zu meiner Überraschung muss der Lüfter weit weniger rackern, als es die CPU vermuten ließe. Da ich ein auch ein T41p mein Eigen nenne, halte ich das Lüfterverhalten dieser beiden (grundverschiedenen!) Notebooks für vergleichbar. Zwar erreicht der Pentium M im Idle- und Officebetrieb eine geringere Betriebstemperatur, vom Lüftergeräusch her gibt es dagegen weniger Unterschiede, auch wenn sich der belüftete Panzer G40 schon durchdringender anhört. Der entscheidende Nachteil ist vor allem, dass sich die Desktop-CPU nicht heruntertakten kann und deshalb bei geringer Auslastung weit mehr Abwärme produziert als der Pentium M. Steigt dagegen die Systemauslastung, sieht mein T41p gegen das G40 schnell alt aus, wenn es um die Lautstärke geht - und das ist auch kein Wunder. Im Inneren des G40 steckt eine gigantische Heatpipe, ein starker Lüfter und ganze drei Lüftungsgritter rund um die CPU. Das Alles in Verbinung mit dem voluminösen Gehäuse sorgt insgesamt für eine sehr gute Wärmeableitung, sodass das G40 kaum ins Schwitzen zu bringen ist. Dass die Grafikkarte kaum Hitze produziert, sorgt für das Übrige.

Denn - und hier macht sich bei mir Unverständnis breit - seltsamerweise haben die Entwickler von Lenovo auf eine integrierte Grafiklösung gesetzt, die Intel Extreme Graphics II. Wie gesagt, die wird nicht warm - aber schnell ist sie eben auch nicht, im Gegenteil. Definitv ist sie der Schwachpunkt im G40, der sich zu Allem Überfluss auch noch 64 MB vom Hauptspeicher gönnt und 3D-Anwendungen zur Farce macht. Von ihrer positiven Eigenschaft als kühler Kopf einmal abgesehen, scheint es geradezu abwegig, eine leistungsstarke Desktop-CPU mit einer veralteten Mobil-Grafiklösung ohne eigenen internen Speicher zu kombinieren. Möglicherweise wollte man dem G40 als günstiges Schreibtisch-Modell gerecht werden und hat hier bewusst am Grafichip gespart. Aber wie auch immer, für die üblichen Officeanwendungen reicht auch eine solche Lösung aus, Spiele sind allerdings nur sehr eingeschränkt möglich. Für die nötige Performance bei Multimedia-Anwendungen sorgt in der Regel der Pentium 4, ansonsten wird es schnell knapp.

Die internen Laufwerke weisen einige Besonderheiten auf. Die Festplatte lässt sich, wie von Thinkpads gewohnt, mittels Lösen von einer Schraube wechseln. Ich habe bisher drei verschiedene Modelle mit dem G40 betrieben, dahingehend scheint es also nicht wählerisch zu sein. Ungewöhnlich allerdings ist das fest verbaute, interne Disketten- sowie DVD/CD-RW-Laufwerk. Letzteres lässt sich laut thinkwiki.org zwar austauschen, jedoch nicht mit einem Handgriff im laufenden Betrieb, sondern durch aufwendiges Auseinanderschrauben. Dazu müssen Tastatur und Handballenauflage gelöst werden. Auch hier wurde also bewusst gespart.

Was die Akkulaufzeit angeht, gibt es eine angenehme Überraschung. Mit über dreieinhalb Stunden im Officebetrieb bis zum Abschalten bietet das G40 eine für ein solches System sehr ordentliche Laufleistung. Das liegt nicht etwa an angeahnten Stromsparfunktionen der CPU, sondern schlichtweg am Akku. Mit einer Originalkapazität von 97 Wh (!) bei nur durchschnittlichen Abmessungen ist der ein echtes Kraftpaket und kann bei eBay für etwa 60 Euro problemlos nachgekauft werden. Ein zusätzlicher Nachteil für den mobilen Einsatz ist allerdings das Netzteil. Leider passen die üblichen Thinkpad-Netzteile nicht beim G40; es hat eine besondere AC-Buchse und das dazu passende, "besondere" Gegenstück. Es wiegt über 400 Gramm und ist alles andere als klein. Ich vermute, die Leistungsaufnahme des G40 ist für herkömmliche Netzteile einfach zu hoch.

Das Display ist mit 15 Zoll eine sinnvolle Symbiose zwischen Tischrechner und mobilem Computer. Zwar könnte ein wenig mehr Helligkeit nicht schaden, dafür ist es aber angenehm blickwinkelstabil. Die dürftige maximale Auflösung von 1024x768 Pixeln ist auf den ersten Blick als Nachteil zu sehen, bietet aber eine wirklich ergonomische Darstellung. Buchstäblich vor Augen zu halten ist nämlich, dass dieses Notebook meist nicht auf dem Sofa, sondern eher auf dem Schreibtisch steht, wo dank externer Maus und Tastatur eine Entfernung von bis zu einem Meter zwischen Bildschirm und Benutzer nicht ungewöhnlich ist. Auch hier haben die Entwickler also aus der Not der Einsparung im Grunde eine Tugend gemacht.

Was die Konnektivität angeht, so leistet sich das G40 auch hier einige Ausnahmen. Mit vier USB-2.0-Schnittstellen wurde hier eine sinnvolle Maßnahme gegen die chronische Knappheit an USB-Anschlüssen von Thinkpads ergriffen. Ansonsten jedoch wurde eher knapp kalkuliert - LAN, Modem, 2x PCMCIA, VGA und COM sowie die üblichen Audioaus- und eingänge sind standarmäßig dabei. Auf ein Thinklight wurde seltsamerweise verzichtet. Integriertes WLAN fehlt ebenso wie ein Dockingport - was nicht gebraucht wird, muss auch nicht bezahlt werden, scheint hier die Devise gewesen zu sein.

Abschließend lässt sich also festhalten, dass ein G40 durchaus eine Sonderrolle unter den Thinkpads einnimmt. Bedingungslos als preisgünstiger Tischrechner konzipiert, verzichtet es konsequent auf nützliche Extras, hält sich in seiner gesamten Ausstattung an sein Anwendungsgebiet und bietet dabei einige einzigartige Vorteile, die in der Gesamtheit fast ein bisschen zufällig erscheinen.

Insgesamt ist es dennoch ein zuverlässiges Arbeitstier zum günstigen Preis mit guter Performance - bisher acht Monate Einsatz im Dauerbetrieb und schwierigen Bedingungen sprechen für sich - wer ein Thinkpad sucht, dass nicht mobil eingesetzt werden muss, darf hier ohne Vorbehalt zugreifen.


Testbericht von zdenet: [1]


Treiber, Dokumentationen, etc.

IBM: [2]



--Kman 10:31, 5. Nov. 2008 (CET)