TLP Einstellungen: Unterschied zwischen den Versionen

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(RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP vs. systemd)
(19 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
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aktiv.
aktiv.


<u>Hinweis zu Versionsupdates:</u> beim Update des Pakets wird die vom Benutzer angepaßte Datei von der Paketverwaltung nur nach Rückfrage überschrieben bzw. die neue Datei als '''/etc/default/tlp.dpkg-dist''' abgelegt.
<u>Hinweis:</u> beim Update des Pakets wird die vom Benutzer angepasste Datei von der Paketverwaltung nur nach Rückfrage überschrieben – siehe [[TLP_FAQ#.C3.9Cberschreibt_ein_Update_von_TLP_meine_Einstellungen.3F|TLP FAQ]].


= Parameter =
= Parameter =
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Der Hauptschalter von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]]. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.
Der Hauptschalter von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]]. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.


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  TLP_DEFAULT_MODE=AC
  TLP_DEFAULT_MODE=AC
Legt den Standard-Betriebsmodus (AC oder BAT) fest, wenn kein Akku erkannt wurde. Betrifft nur einige Desktops und Embedded Hardware.
Legt den Standard-Einstellungssatz (AC oder BAT) fest, falls kein Akku erkannt wurde. Betrifft nur einige Desktops und Embedded Hardware.
 
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TLP_PERSISTENT_DEFAULT=0
Steuert den Betriebsmodus:
* 0 - Die aktive Stromquelle bestimmt ob der BAT- oder AC-Einstellungssatz verwendet wird (Standard)
* 1 - Es werden immer die Einstellungen laut TLP_DEFAULT_MODE verwendet
<u>Hinweis:</u> TLP_DEFAULT_MODE=BAT, TLP_PERSISTENT_DEFAULT=1 erzwingt BAT-Einstellungen bei angeschlossenem Netzteil.


===  Dateisystem ===
===  Dateisystem ===
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Steuert ob der [http://www.thinkwiki.org/wiki/Laptop-mode Laptop-Mode] des Linux-Kernels verwendet werden soll (Wert ungleich 0). Diese Einstellung sollte man nicht ändern.
Steuert ob der [http://www.thinkwiki.org/wiki/Laptop-mode Laptop-Mode] des Linux-Kernels verwendet werden soll (Wert ungleich 0). Diese Einstellung sollte man nicht ändern.


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  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60
  MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60
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==== intel_pstate ====  
==== intel_pstate ====  
Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren; benötigt Kernel 3.9. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
* powersave (empfohlener Standard)
* powersave (empfohlener Standard)
* performance
* performance
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Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:
* ondemand (empfohlener Standard)
* ondemand (empfohlener Standard)
* schedutil – neu seit Kernel 4.7
* powersave
* powersave
* performance
* performance
* conservative
* conservative
 
<u>Hinweis:</u> der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Governors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden.
<u>Hinweis:</u> der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Goernors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden.


'''Wichtig:''' die in jeder Distribution vorhandene Standardeinstellung für den Governor muss deaktiviert werden, ansonsten sind nicht vorhersagbare Resultate zu erwarten. Siehe [[TLP_FAQ#Die_distributionseigenen_Einstellungen_funken_dazwischen|FAQ]].'''
'''Wichtig:''' die in jeder Distribution vorhandene Standardeinstellung für den Governor muss deaktiviert werden, ansonsten sind nicht vorhersagbare Resultate zu erwarten. Siehe [[TLP_FAQ#Die_distributionseigenen_Einstellungen_funken_dazwischen|FAQ]].'''


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  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=9999999
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=0
  CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=9999999
Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen. Der Wert 0 aktiviert die Standardfrequenzen des Prozessors.
Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen.  


<u>Hinweise:</u>  
<u>Hinweise:</u>  
* Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
* Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
* Zum Aktivieren der Standardfrequenzen ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.     
* Taktfrequenzen sind stets für BAT- und AC-Modus gleichzeitig anzugeben.
* Zum Aktivieren der Standardfrequenzen alle Einstellungen auskommentieren und einen Neustart des Systems durchführen.     
* Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.
* Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.


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  CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
  CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
  CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
  CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
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<u>Hinweise:</u>
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
* Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
* Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimale P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
* Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimalen P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
* Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen
* Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen
      <div class="config">
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CPU_HWP_ON_AC=balance_performance
CPU_HWP_ON_BAT=balance_power
Aktiviert die Energy Performance Hints (HWP) für den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben). Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* performance
* balance_performance
* default
* balance_power
* power
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt Linux 4.10 oder höher
* Erfordert Intel Skylake oder neuere CPU


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  CPU_BOOST_ON_AC=1
  CPU_BOOST_ON_AC=1
  CPU_BOOST_ON_BAT=0
  CPU_BOOST_ON_BAT=0
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<u>Hinweise:</u>
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt Linux 3.7 oder höher
* Der Wert 1 aktiviert den "Turbo Boost" nicht, sondern erlaubt ihn lediglich
* Der Wert 1 aktiviert den "Turbo Boost" nicht, sondern erlaubt ihn lediglich
* Eine Taktbegrenzung (s.o.) kann diese Einstellung unwirksam machen
* Eine Taktbegrenzung (s.o.) kann diese Einstellung unwirksam machen


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  SCHED_POWERSAVE_ON_AC=0
  SCHED_POWERSAVE_ON_AC=0
  SCHED_POWERSAVE_ON_BAT=1
  SCHED_POWERSAVE_ON_BAT=1
Bei geringer Last wird die Anzahl der verwendeten CPU-Kerne reduziert (1 = aktiv, 0 = inaktiv). Wirkt nicht bei allen Kernelversionen bzw. CPUs. Hier ist normalerweise keine Änderung erforderlich.
Bei geringer Last wird die Anzahl der verwendeten CPU-Kerne reduziert (1 = aktiv, 0 = inaktiv). Wirkt nicht bei allen Kernelversionen bzw. CPUs. Hier ist normalerweise keine Änderung erforderlich.


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  ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=powersave
  ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=powersave
Relation zwischen Performance und Energieeinsparung für die CPU-Leistung vorgeben.
Relation zwischen Performance und Energieeinsparung für die CPU-Leistung vorgeben.


Erlaubte Werte sind:
Erlaubte Werte sind (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* powersave
* normal
* performance
* performance
* balance-performance
* default (veraltet: normal)
* balance-power
* power (veraltet: powersave)


'''Wichtig:''' es werden das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion benötigt.
'''Wichtig:''' es werden das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion benötigt.
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=== Kernel ===
=== Kernel ===
  NMI_WATCHDOG=0
  NMI_WATCHDOG=0
Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist nur relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben möchten.
Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben oder den Dienst watchdog benutzen möchten.


=== Undervolting ===
=== Undervolting ===
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  tlp diskid
  tlp diskid


==== Advanced Power Management ====
==== Advanced Power Management (APM) ====
  DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
  DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
  DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128"  
  DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128"  
Steuert den "Advanced Power Management Level" der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.
Steuert den Energiesparmodus der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.


Einige ausgewählte Werte sind:
Einige ausgewählte Werte sind:
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Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.


==== SATA Aggressive Link Power Management ====  
==== AHCI Link Power Management (ALPM) ====  
  SATA_LINKPWR_ON_AC=max_performance
  SATA_LINKPWR_ON_AC=max_performance
  SATA_LINKPWR_ON_BAT=min_power
  SATA_LINKPWR_ON_BAT=min_power
Steuert den Energiesparmodus (ALPM) der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk:
Steuert den Energiesparmodus der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk. Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):
* max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch
* medium_power - mittlerer Stromverbrauch und Performance
* med_power_with_dipm - bestes Gleichgewicht zwischen Stromverbrauch und Performance (benötigt Kernel >= 4.15, dort empfohlen)
* min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance
* min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance
* medium_power - Kompromiss aus Stromverbrauch und Performance
* max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch


<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.


'''TLP 1.1 und höher''' ermitteln automatisch, ob med_power_with_dipm verfügbar ist. Zu diesem Zweck gibt es in der Default-Konfiguration einen zweiten Wert als Ersatz für ältere Kernel:
SATA_LINKPWR_ON_AC="med_power_with_dipm max_performance"
SATA_LINKPWR_ON_BAT="med_power_with_dipm min_power"
Mehrere mit Leerzeichen getrennte Werte werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer funktioniert.
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  SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"
  SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"


Zeile 198: Zeile 236:
  PCIE_ASPM_ON_AC=performance
  PCIE_ASPM_ON_AC=performance
  PCIE_ASPM_ON_BAT=powersave
  PCIE_ASPM_ON_BAT=powersave
Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM). Verfügbar ab Linux 2.6.35.
Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM).
 
Mögliche Werte:
Mögliche Werte:
* default
* default
Zeile 209: Zeile 246:
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=high
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=high
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=low
  RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=low
Steuert die Taktfrequenz der Grafikkarte. Verfügbar ab Linux 2.6.35 - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
Steuert die Taktfrequenz der Grafikkarte. Nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.


Mögliche Werte:
Mögliche Werte:
Zeile 222: Zeile 259:
Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.


<u>Hinweis:</u> es wird die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.
<u>Hinweis:</u> es wird u.U. die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.


  RADEON_DPM_STATE_ON_AC=performance
  RADEON_DPM_STATE_ON_AC=performance
Zeile 257: Zeile 294:
<u>Hinweis:</u> nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.
<u>Hinweis:</u> nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.


=== Sound ===
=== Audio ===


  SOUND_POWER_SAVE_ON_AC=0
  SOUND_POWER_SAVE_ON_AC=0
Zeile 265: Zeile 302:
''' Hinweis: kann zu Klickgeräuschen in der Soundausgabe führen.'''
''' Hinweis: kann zu Klickgeräuschen in der Soundausgabe führen.'''


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  SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER=Y
  SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER=Y
* Y - schaltet den Controller ebenfalls aus wenn der Soundchip in den Stromsparmodus geht
* Y - schaltet den Controller ebenfalls aus wenn der Soundchip in den Stromsparmodus geht
Zeile 271: Zeile 309:
=== Wechselschacht / Ultrabay ===  
=== Wechselschacht / Ultrabay ===  


BAY_POWEROFF_ON_AC=0
  BAY_POWEROFF_ON_BAT=0
  BAY_POWEROFF_ON_BAT=0
* 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks in Wechselschacht/Ultrabay im Akkubetrieb aus
* 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks ab
* 0 - kein Abschalten
* 0 - kein Abschalten
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  BAY_DEVICE=sr0
  BAY_DEVICE=sr0
Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an (Default ist '''/dev/sr0''').
Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an (Default ist '''/dev/sr0''').
Zeile 284: Zeile 325:
  RUNTIME_PM_ON_AC=on
  RUNTIME_PM_ON_AC=on
  RUNTIME_PM_ON_BAT=auto
  RUNTIME_PM_ON_BAT=auto
Steuert das Runtime Power Management für PCI(e)-Geräte. Verfügbar ab Linux 2.6.35.
Steuert das Runtime Power Management für PCI(e)-Geräte.
* auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
* auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
* on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)
* on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.


RUNTIME_PM_ALL=1
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Steuert welche PCI(e)-Geräte vom Runtime Power Management erfasst werden:
* 0 - nur ausgewählte Geräte
* 1 - alle Geräte (Default)
 
  RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"
  RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"
Die aufgeführten PCI(e) Geräte Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).
Die aufgeführten PCI(e) Geräte Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).


  RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="radeon nouveau"
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  RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="amdgpu nouveau nvida radeon"


PCI(e)-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
PCI(e)-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.


Standardeinstellung ist "radeon nouveau" um das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils einer Hybridgrafik zu verhindern.  
Standard (sogar wenn die Einstellung mit '#' auskommentiert wurde) ist "amdgpu nouveau nvida radeon" um das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils einer Hybridgrafik zu verhindern.  


<u>Hinweis:</u> um diese Blacklist ganz zu deaktivieren (nicht empfohlen), kann man eine leere Liste "" verwenden.
<u>Hinweis:</u> um diese Blacklist ganz zu deaktivieren (nicht empfohlen), kann man eine leere Liste "" verwenden.
Zeile 313: Zeile 350:
<u>Hinweis:</u> der USB Auto-Suspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.
<u>Hinweis:</u> der USB Auto-Suspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.


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  USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"
  USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"
Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
Zeile 320: Zeile 358:
<u>Hinweis:</u> der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.
<u>Hinweis:</u> der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.


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USB_BLACKLIST_BTUSB=1
Schließt USB Bluetooth Adapter vom Auto-Suspend aus:
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist gedacht um Stabilitätsprobleme bei Bluetooth-Verbindungen zu beheben.
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USB_BLACKLIST_PHONE=1
Smartphones vom Auto-Suspend ausschließen um die Ladefunktion zu aktivieren:
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
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USB_BLACKLIST_PRINTER=1
Drucker vom Auto-Suspend ausschließen:
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
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  USB_BLACKLIST_WWAN=1
  USB_BLACKLIST_WWAN=1
Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Auto-Suspend aus:
Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Auto-Suspend aus:
Zeile 327: Zeile 385:
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).


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  USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"
  USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"
Erneutes Aktivieren des Auto-Suspend-Modus für USB-Geräte die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
Erneutes Aktivieren des Auto-Suspend-Modus für USB-Geräte die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.


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  USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1
  USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1
Deaktiviert den Auto-Suspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.
Deaktiviert den Auto-Suspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.
Zeile 349: Zeile 409:
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.


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  DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
Normalerweise werden unter Linux alle Funkgeräte beim Systemstart automatisch eingeschaltet. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, so können die betreffenden Geräte hierüber eingeschaltet werden.
Normalerweise werden unter Linux alle Funkgeräte beim Systemstart automatisch eingeschaltet. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, so können die betreffenden Geräte hierüber eingeschaltet werden.
 
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  DEVICES_TO_DISABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_DISABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
Sollten Geräte das Herunterfahren des Systems blockieren, können sie über einen Eintrag in diesem Parameter während des Herunterfahrens ausgeschaltet werden.
Sollten Geräte das Herunterfahren des Systems blockieren, können sie über einen Eintrag in diesem Parameter während des Herunterfahrens ausgeschaltet werden.


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  DEVICES_TO_ENABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_ENABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
Die hier eingetragenen Geräte werden beim Herunterfahren automatisch eingeschaltet. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, falls parallel installierte andere Betriebssysteme die unter Linux ausgeschalteten Geräte nicht finden können.
Die hier eingetragenen Geräte werden beim Herunterfahren automatisch eingeschaltet. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, falls parallel installierte andere Betriebssysteme die unter Linux ausgeschalteten Geräte nicht finden können.
Zeile 364: Zeile 427:
Definiert diejenigen Geräte die beim Anschliessen des Netzteils eingeschaltet werden.
Definiert diejenigen Geräte die beim Anschliessen des Netzteils eingeschaltet werden.


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  DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT="bluetooth wifi wwan"
Definiert diejenigen Geräte beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – unabhängig vom Verbindungszustand.
Definiert diejenigen Geräte beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – unabhängig vom Verbindungszustand.


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  DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth wifi wwan"
  DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth wifi wwan"
Definiert diejenigen Geräte die beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – wenn sie ''nicht'' verbunden sind.
Definiert diejenigen Geräte die beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – wenn sie ''nicht'' verbunden sind.
Zeile 372: Zeile 437:
<u>Hinweis:</u> man sollte nie gleichzeitig DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT und DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE für dasselbe Funkgerät nutzen, denn DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT hat stets Vorrang.
<u>Hinweis:</u> man sollte nie gleichzeitig DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT und DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE für dasselbe Funkgerät nutzen, denn DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT hat stets Vorrang.


=== Akku ===
=== ThinkPad Akku ===
''Nur für ThinkPads''
''Nur für ThinkPads''


Zeile 388: Zeile 453:
<u>ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle):</u> bitte die Hinweise zu [[TLP_FAQ#Unstetigkeiten_des_Ladestands_bei_ThinkPad_T420.28s.29.2FT520.2FW520.2FX220_.28und_allen_neueren_Modellen.29|Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ)]] beachten.
<u>ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle):</u> bitte die Hinweise zu [[TLP_FAQ#Unstetigkeiten_des_Ladestands_bei_ThinkPad_T420.28s.29.2FT520.2FW520.2FX220_.28und_allen_neueren_Modellen.29|Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ)]] beachten.


Für weitere Fragen zu den Ladeschwellen sei ebenfalls auf die [[TLP_FAQ#Akku|TLP FAQ]] und weiterführend auf die [[Akku#Ladeschwellen_und_Ladebereich_einstellen|allgemeine Seite zu diesem Thema]] verwiesen.
Für weitere Fragen zu den Ladeschwellen sei ebenfalls auf die [[TLP_FAQ#ThinkPad_Akku|TLP FAQ]] und weiterführend auf die [[Akku#Ladeschwellen_und_Ladebereich_einstellen|allgemeine Seite zu diesem Thema]] verwiesen.
 
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RESTORE_THRESHOLDS_ON_BAT=1
Beim Abziehen des Netzteils die konfigurierten Schwellen reaktivieren:
* 0 - Funktion deaktiviert
* 1 - Funktion aktiviert
<u>Hinweis:</u> nach Kommandos wie tlp setcharge/discharge/recalibrate verbleiben die Ladeschwellen bis zum nächsten Systemstart auf der Werkeinstellung  96 / 100%. Mit diesem Feature lassen sie sich eher reaktivieren.


== Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard ==
== Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard ==
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* [[TLP_-_Linux Stromsparen|TLP - Linux Stromsparen]] – Installation, Benutzerdokumentation
* [[TLP_-_Linux Stromsparen|TLP - Linux Stromsparen]] – Installation, Benutzerdokumentation
* [[TLP_FAQ|TLP FAQ]] – Antworten zu häufig gestellten Fragen
* [[TLP_FAQ|TLP FAQ]] – Antworten zu häufig gestellten Fragen
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-troubleshooting.html TLP Troubleshooting] – Anleitung zur Fehlersuche (englisch)
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-developer-documentation.html TLP Developer Documentation] – Hinweise zur Paketierung (englisch)
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-developer-documentation.html TLP Developer Documentation] – Hinweise zur Paketierung (englisch)
* [http://linrunner.de/tlp TLP] – Projekt-Homepage
* [http://linrunner.de/tlp TLP] – Projekt-Homepage
Zeile 441: Zeile 514:
* [https://en.wikipedia.org/wiki/I/O_scheduling I/O Scheduling] – Wikipedia Artikel zum I/O-Scheduler (englisch)
* [https://en.wikipedia.org/wiki/I/O_scheduling I/O Scheduling] – Wikipedia Artikel zum I/O-Scheduler (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/cpu-freq/intel-pstate.txt Intel P-state] – Dokumentation des intel_pstate Treibers (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/cpu-freq/intel-pstate.txt Intel P-state] – Dokumentation des intel_pstate Treibers (englisch)
* [https://lwn.net/Articles/682391/ Improvements in CPU frequency management] – LWN-Artikel u.a. zum schedutil Governor
* [http://smackerelofopinion.blogspot.de/2011/03/making-sense-of-pcie-aspm.html Making sense of PCIe ASPM] – Hinweise zum PCI Express Active State Power Management (englisch)
* [http://smackerelofopinion.blogspot.de/2011/03/making-sense-of-pcie-aspm.html Making sense of PCIe ASPM] – Hinweise zum PCI Express Active State Power Management (englisch)
* [https://www.heise.de/ct/artikel/Die-Neuerungen-von-Linux-4-15-3900646.html?seite=5#nav__a__2 med_power_with_dipm] – Erklärung des neuen Stromsparmodus in Thorsten Leemhuis' Kernel-Log
* [http://wiki.x.org/wiki/RadeonFeature Radeon driver] – Treiberdokumentation, s. Abschnitt "KMS Power Management Options" (englisch)
* [http://wiki.x.org/wiki/RadeonFeature Radeon driver] – Treiberdokumentation, s. Abschnitt "KMS Power Management Options" (englisch)
* [http://wiki.ubuntuusers.de/rfkill rfkill] – Wikiartikel zum Schalten der Funkgeräte
* [http://wiki.ubuntuusers.de/rfkill rfkill] – Wikiartikel zum Schalten der Funkgeräte

Version vom 31. Juli 2018, 04:56 Uhr

Einleitung

Alle Einstellungen von TLP sind zentral in der Konfigurationsdatei /etc/default/tlp zusammengefaßt.

Die mitgelieferte Datei enthält bereits für nahezu alle Benutzer sinnvolle, stromsparende Voreinstellungen. Eine Anpassung der Konfiguration ist nur erforderlich, wenn zusätzliche Funktionen wie z.B. Deaktivieren von Funkgeräten beim Systemstart, Ausschalten des Ultrabay-Laufwerks oder Akkuladeschwellen aktiviert werden sollen.

Die Konfigurationsdatei muß mit einem Editor mit Root-Rechten bearbeitet werden. Also z.B. per

gksudo gedit /etc/default/tlp

Nach dem Ändern von Einstellungen werden diese nach einem Neustart, einem Wechsel der Stromquelle oder unmittelbar durch

sudo tlp start

aktiv.

Hinweis: beim Update des Pakets wird die vom Benutzer angepasste Datei von der Paketverwaltung nur nach Rückfrage überschrieben – siehe TLP FAQ.

Parameter

Allgemeine Hinweise:

  • Parameter mit der Endung _AC wirken auf den Netzteilbetrieb
  • Parameter mit der Endung _BAT wirken auf den Akkubetrieb
  • Parameter die Leerzeichen enthalten sind in Anführungszeichen ("") anzugeben
  • bei einigen Parametern ist zum Aktivieren das führende Kommentarzeichen (#) zu entfernen

Stromsparfunktionen

Dieses Kapitel beschreibt die Einstellungen die durch das Installationspaket tlp implementiert werden.

Allgemeines

TLP_ENABLE=1

Der Hauptschalter von TLP. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.


TLP_DEFAULT_MODE=AC

Legt den Standard-Einstellungssatz (AC oder BAT) fest, falls kein Akku erkannt wurde. Betrifft nur einige Desktops und Embedded Hardware.


TLP_PERSISTENT_DEFAULT=0

Steuert den Betriebsmodus:

  • 0 - Die aktive Stromquelle bestimmt ob der BAT- oder AC-Einstellungssatz verwendet wird (Standard)
  • 1 - Es werden immer die Einstellungen laut TLP_DEFAULT_MODE verwendet

Hinweis: TLP_DEFAULT_MODE=BAT, TLP_PERSISTENT_DEFAULT=1 erzwingt BAT-Einstellungen bei angeschlossenem Netzteil.

Dateisystem

DISK_IDLE_SECS_ON_AC=0
DISK_IDLE_SECS_ON_BAT=2

Steuert ob der Laptop-Mode des Linux-Kernels verwendet werden soll (Wert ungleich 0). Diese Einstellung sollte man nicht ändern.


MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60

Timeouts (in Sekunden) für das Zurückschreiben der Dateisystempuffer auf die Festplatte.

Prozessor und Taktsteuerung

CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_AC=powersave
CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_BAT=powersave

Wählt den sogenannten "Governor" für die Prozessortaktsteuerung aus. Die Konfiguration hängt vom aktiven Treiber ab:

intel_pstate

Für Intel Core i 2. Generation (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren. Mögliche Governor-Einstellungen sind:

  • powersave (empfohlener Standard)
  • performance

acpi-cpufreq

Für ältere Hardware. Mögliche Governor-Einstellungen sind:

  • ondemand (empfohlener Standard)
  • schedutil – neu seit Kernel 4.7
  • powersave
  • performance
  • conservative

Hinweis: der aktive Treiber und die dafür verfügbaren Governors können der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden.

Wichtig: die in jeder Distribution vorhandene Standardeinstellung für den Governor muss deaktiviert werden, ansonsten sind nicht vorhersagbare Resultate zu erwarten. Siehe FAQ.


CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=9999999
CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=9999999

Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen.

Hinweise:

  • Diese Einstellung ist nicht zur Verwendung mit dem Treiber intel_pstate gedacht, stattdessen sollte man CPU_MIN/MAX_PERF nutzen (siehe unten).
  • Taktfrequenzen sind stets für BAT- und AC-Modus gleichzeitig anzugeben.
  • Zum Aktivieren der Standardfrequenzen alle Einstellungen auskommentieren und einen Neustart des Systems durchführen.
  • Eine Begrenzung des Prozessortakts spart keinen Strom. Die besten Resultate erzielt man im allgemeinen mit dem ondemand Governor ohne Beschränkungen des Takts.

CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
CPU_MIN_PERF_ON_BAT=0
CPU_MAX_PERF_ON_BAT=30

Definiert den minimalen/maximalen P-state für Intel Core Prozessoren. Die Werte werden als Prozentanteil (0..100%) der insgesamt verfügbaren Prozessorleistung angegeben.

Hinweise:

  • Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben)
  • Normalerweise setzt der Treiber ein Limit > 0 für den minimalen P-state durch, siehe min_perf_pct in der Ausgabe von tlp-stat -p
  • Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen

CPU_HWP_ON_AC=balance_performance
CPU_HWP_ON_BAT=balance_power

Aktiviert die Energy Performance Hints (HWP) für den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben). Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • performance
  • balance_performance
  • default
  • balance_power
  • power

Hinweise:

  • Benötigt Linux 4.10 oder höher
  • Erfordert Intel Skylake oder neuere CPU

CPU_BOOST_ON_AC=1
CPU_BOOST_ON_BAT=0

Abschalten des "Turbo Boost" (Intel) bzw. "Turbo Core" (AMD) des Prozessors (0 = abgeschaltet / 1 = erlaubt).

Hinweise:

  • Der Wert 1 aktiviert den "Turbo Boost" nicht, sondern erlaubt ihn lediglich
  • Eine Taktbegrenzung (s.o.) kann diese Einstellung unwirksam machen

SCHED_POWERSAVE_ON_AC=0
SCHED_POWERSAVE_ON_BAT=1

Bei geringer Last wird die Anzahl der verwendeten CPU-Kerne reduziert (1 = aktiv, 0 = inaktiv). Wirkt nicht bei allen Kernelversionen bzw. CPUs. Hier ist normalerweise keine Änderung erforderlich.


ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=powersave

Relation zwischen Performance und Energieeinsparung für die CPU-Leistung vorgeben.

Erlaubte Werte sind (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • performance
  • balance-performance
  • default (veraltet: normal)
  • balance-power
  • power (veraltet: powersave)

Wichtig: es werden das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion benötigt.

Kernel

NMI_WATCHDOG=0

Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben oder den Dienst watchdog benutzen möchten.

Undervolting

PHC_CONTROLS="F:V F:V F:V F:V"

Hinweis: erfordert fortgeschrittene Linux-Kenntnisse.

Ist ein Kernel mit PHC-Patch installiert, so können hier zum Undervolting die gewünschten Wertepaare (Frequenz:Spannung) eingetragen werden.

Festplatten und Controller

Hinweis: TLPs Standardeinstellungen arbeiten problemlos mit SSDs zusammen, es besteht kein Anlass zu diesbezüglichen Optimierungen.

Angabe der Geräte

DISK_DEVICES="sda sdb"

Hier wird angegeben auf welche Festplatte(n) die nachfolgenden Parameter für das Power Management wirken sollen. Mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt aufzuführen ("sda sdb").

Da beim Einsatz einer 2. Festplatte im Wechselschacht (bzw. in der Ultrabay) unter Umständen die Zuordnung zu den Devicenamen sda/sdb nicht immer dieselbe ist, können die Festplatten alternativ über eine ID angegeben werden:

DISK_DEVICES="ata-INTEL_SSDSA2M160G2GC_XZY123456890 ata-HITACHI_HTS541612J9SA00_XZY123456890"

Die IDs der eingebauten Platten ermittelt man im Terminal mit dem Kommando

tlp diskid

Advanced Power Management (APM)

DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128" 

Steuert den Energiesparmodus der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.

Einige ausgewählte Werte sind:

  • 1 - maximale Energieeinsparung
    Vorsicht: kann zu erhöhtem Verschleiß durch häufiges Parken der Schreib-/Leseköpfe führen (meist erkennbar am Klickgeräusch) .
  • 128 - Kompromiss aus Energieeinsparung und Verschleiß (TLP-Standard im Akkubetrieb)
  • 192 - verhindert bei einigen Festplattenmodellen aggressives Parken der Köpfe
  • 254 - minimale Energieeinsparung (TLP-Standard für Betrieb am Netzteil)
  • 255 - aus (wird von manchen Festplatten nicht unterstützt)
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

Spindelmotor abschalten

DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_AC="0 0"
DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_BAT="0 0"

Steuert die Zeitspanne (Timeout) für das automatische Stoppen des Spindelmotors der Festplatte bei Inaktivität. Gültige Werte sind:

  • 0 - Abschalten deaktiviert
  • 1..240 - Timeout von 5 Sekunden bis 20 Minuten (in Schritten von 5 Sekunden)
  • 241..251 - Timeout von 30 Minuten bis 5,5 Stunden (in Schritten von 30 Minuten)
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

SSDs haben keine bewegten Teile, daher hat für sie diese Einstellung keine Bedeutung und kann deaktiviert bleiben.

Hinweis: das automatische Stoppen der Systemplatte für einen längeren Zeitraum gelingt in der Regel nicht, da viele Anwendungen und Hintergrunddienste die Festplatte nach kurzer Zeit durch Schreibvorgänge wieder aufwecken. Für eine Festplatte im Wechselschacht bzw. der Ultrabay, auf die nicht ständig zugegriffen wird, eignet sich diese Einstellung hingegen sehr gut.

I/O-Scheduler

DISK_IOSCHED="deadline cfq"

Hier kann je Festplatte der I/O-Scheduler festgelegt werden. Mögliche Werte sind:

  • cfq - Linux Default, geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
  • deadline - Linux Default (neuere Kernel), geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
  • noop
  • bfq - kürzlich vorgeschlagener, neuer Scheduler (benötigt Custom-Kernel)
  • keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)

Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

AHCI Link Power Management (ALPM)

SATA_LINKPWR_ON_AC=max_performance
SATA_LINKPWR_ON_BAT=min_power

Steuert den Energiesparmodus der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk. Mögliche Werte (in der Reihenfolge steigender Einsparung):

  • max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch
  • medium_power - mittlerer Stromverbrauch und Performance
  • med_power_with_dipm - bestes Gleichgewicht zwischen Stromverbrauch und Performance (benötigt Kernel >= 4.15, dort empfohlen)
  • min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance

Hinweis: um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.

TLP 1.1 und höher ermitteln automatisch, ob med_power_with_dipm verfügbar ist. Zu diesem Zweck gibt es in der Default-Konfiguration einen zweiten Wert als Ersatz für ältere Kernel:

SATA_LINKPWR_ON_AC="med_power_with_dipm max_performance"
SATA_LINKPWR_ON_BAT="med_power_with_dipm min_power"

Mehrere mit Leerzeichen getrennte Werte werden der Reihe nach ausprobiert, bis einer funktioniert.


SATA_LINKPWR_BLACKLIST="host1"

Die aufgeführten SATA-Anschlüsse werden von ALPM ausgenommen. Gültige Anschlussbezeichner (Format: "hostX") ermittelt man über die Ausgabe von tlp-stat -d, Abschnitt "SATA Aggressive Link Power Management". Dies ist als Umgehungslösung für SATA-Anschlüsse die kein ALPM vertragen gedacht.

Mehrere Anschlussbezeichner sind mit Leerzeichen zu separieren.

PCI-Express-Bus

Active State Power Management

PCIE_ASPM_ON_AC=performance
PCIE_ASPM_ON_BAT=powersave

Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM). Mögliche Werte:

  • default
  • performance
  • powersave

Grafikkarten

Radeon (alt)

RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=high
RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=low

Steuert die Taktfrequenz der Grafikkarte. Nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.

Mögliche Werte:

  • low
  • mid
  • high
  • auto - Akkubetrieb: mid, Netzteilbetrieb: high
  • default - Hardware-Defaults verwenden, keine Taktbeeinflussung

Hinweis: durch Verwendung dieser Einstellung flackert beim Wechsel der Stromquelle das Display ganz kurz.

Radeon DPM (neu)

Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.

Hinweis: es wird u.U. die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.

RADEON_DPM_STATE_ON_AC=performance
RADEON_DPM_STATE_ON_BAT=battery

Steuert die Power Management Methode, mögliche Werte:

  • battery – Default im Akkubetrieb
  • performance – Default am Netzteil
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_AC=auto
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_BAT=auto

Steuert den Performance Level, mögliche Werte:

  • auto – Empfohlen!
  • low
  • high

Netzwerk

WLAN Power Management

WIFI_PWR_ON_AC=off
WIFI_PWR_ON_BAT=on

Steuert den Energiesparmodus des WLAN-Adapters. Abhängig von Kernelversion und Karte.

  • off - deaktiviert
  • on - aktiviert

Hinweise:

  • Der Energiesparmodus kann zu einer instabilen WLAN-Verbindung führen
  • Die veralteten Konfigurationswerte 1=off/5=on werden zwecks Abwärtskompatibilität weiter unterstützt

Wake On LAN

WOL_DISABLE=Y
  • Y - Wake On LAN deaktiviert
  • N - Wake On LAN aktiviert

Hinweis: nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.

Audio

SOUND_POWER_SAVE_ON_AC=0
SOUND_POWER_SAVE_ON_BAT=1

Timeout (in Sekunden) für den Stromsparmodus des Soundchips (unterstützt: Intel HDA, AC97). Der Wert 0 deaktiviert die Funktion.

Hinweis: kann zu Klickgeräuschen in der Soundausgabe führen.


SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER=Y
  • Y - schaltet den Controller ebenfalls aus wenn der Soundchip in den Stromsparmodus geht
  • N - Controller bleibt immer aktiv

Wechselschacht / Ultrabay

BAY_POWEROFF_ON_AC=0
BAY_POWEROFF_ON_BAT=0
  • 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks ab
  • 0 - kein Abschalten

BAY_DEVICE=sr0

Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an (Default ist /dev/sr0).

Hinweise:

  • Das Laufwerk kann über den Wechselschacht-/Ultrabay-Entriegelungsschieber bzw. bei neueren Modellen über den Auswurfknopf am Laufwerk wieder eingeschaltet werden.
  • Alle anderen Geräte im Wechselschacht bzw. der UltraBay, insbesondere Festplatten, werden durch dieses Kommando nicht ausgeschaltet.

Runtime Power Management

RUNTIME_PM_ON_AC=on
RUNTIME_PM_ON_BAT=auto

Steuert das Runtime Power Management für PCI(e)-Geräte.

  • auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
  • on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)

Hinweis: um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.


RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"

Die aufgeführten PCI(e) Geräte Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).


RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="amdgpu nouveau nvida radeon"

PCI(e)-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.

Standard (sogar wenn die Einstellung mit '#' auskommentiert wurde) ist "amdgpu nouveau nvida radeon" um das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils einer Hybridgrafik zu verhindern.

Hinweis: um diese Blacklist ganz zu deaktivieren (nicht empfohlen), kann man eine leere Liste "" verwenden.

USB

USB_AUTOSUSPEND=1
  • 1 - aktiviert beim Systemstart und beim Wechsel der Stromquelle für die USB-Geräte den Auto-Suspend-Modus. Automatisch davon ausgenommen sind Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen (siehe USB_DRIVER_BLACKLIST weiter unten).
  • 0 - Funktion deaktiviert

Hinweis: der USB Auto-Suspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.


USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"

Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.

Hinweis: alle Eingabegeräte (Treiber "usbhid") werden standardmäßig ausgeschlossen. Es ist daher unnötig, sie in USB_BLACKLIST aufzunehmen. Um den Standard für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man sie in USB_WHITELIST ein.

Hinweis: der Parameter USB_DRIVER_BLACKLIST mußte mit TLP Version 0.8 wegen Konflikten mit udevd v221 (und höher) entfallen. Bitte die auszuschließenden USB-Geräte stattdessen einzeln in USB_BLACKLIST eintragen.


USB_BLACKLIST_BTUSB=1

Schließt USB Bluetooth Adapter vom Auto-Suspend aus:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Hinweis: dieses Feature ist gedacht um Stabilitätsprobleme bei Bluetooth-Verbindungen zu beheben.


USB_BLACKLIST_PHONE=1

Smartphones vom Auto-Suspend ausschließen um die Ladefunktion zu aktivieren:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

USB_BLACKLIST_PRINTER=1

Drucker vom Auto-Suspend ausschließen:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

USB_BLACKLIST_WWAN=1

Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Auto-Suspend aus:

  • 0 - nicht ausschließen
  • 1 - ausschließen

Hinweis: dieses Feature ist mit einer internen Blacklist implementiert, die derzeit die Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Um dies für einzelne Geräte zu umgehen, trägt man diese in USB_WHITELIST ein (s. nächster Abschnitt).


USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"

Erneutes Aktivieren des Auto-Suspend-Modus für USB-Geräte die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.


USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1

Deaktiviert den Auto-Suspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.

Funkgeräte schalten

Bei Start und Herunterfahren des Systems

RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1

Mit dieser Einstellung (1=aktiviert, 0=deaktiviert) wird beim Systemstart der Schaltzustand aller Funkgeräte (Bluetooth, WLAN, WWAN) zum Zeitpunkt des letzten Herunterfahrens bzw. Neustarts wiederhergestellt.

Hinweise:

  • Die TLP-Pakete für Debian und Ubuntu deaktivieren (mask) systemd-rfkill.service, da er dieselbe Funktionalität implementiert. Um das Standardverhalten von systemd mit TLP nachzubilden, verwendet man RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1.
  • Bei Aktivierung dieser Einstellung ignoriert TLP die beiden nachfolgenden.
DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"

Die hier eingetragenen Geräte werden beim Systemstart automatisch ausgeschaltet:

  • bluetooth - eingebautes Bluetooth (wird bei der Benutzeranmeldung deaktiviert)
  • wifi - WLAN
  • wwan - eingebautes WWAN/UMTS

Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.


DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"

Normalerweise werden unter Linux alle Funkgeräte beim Systemstart automatisch eingeschaltet. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, so können die betreffenden Geräte hierüber eingeschaltet werden.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"

Sollten Geräte das Herunterfahren des Systems blockieren, können sie über einen Eintrag in diesem Parameter während des Herunterfahrens ausgeschaltet werden.


DEVICES_TO_ENABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"

Die hier eingetragenen Geräte werden beim Herunterfahren automatisch eingeschaltet. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, falls parallel installierte andere Betriebssysteme die unter Linux ausgeschalteten Geräte nicht finden können.

Beim Wechsel der Stromquelle

Hinweis: die folgenden Einstellungen wirken ausschließlich in dem Augenblick, wo die Stromquelle wechselt (von Netzteil- auf Akkubetrieb und umgekehrt).

DEVICES_TO_ENABLE_ON_AC="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte die beim Anschliessen des Netzteils eingeschaltet werden.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – unabhängig vom Verbindungszustand.


DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth wifi wwan"

Definiert diejenigen Geräte die beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – wenn sie nicht verbunden sind.

Hinweis: man sollte nie gleichzeitig DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT und DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE für dasselbe Funkgerät nutzen, denn DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT hat stets Vorrang.

ThinkPad Akku

Nur für ThinkPads

START_CHARGE_THRESH_BAT0=75 
STOP_CHARGE_THRESH_BAT0=80
START_CHARGE_THRESH_BAT1=75
STOP_CHARGE_THRESH_BAT1=80

Einstellen der Akku-Ladeschwellen von ThinkPads für Haupt- bzw. internen Akku (BAT0) sowie Ultrabay-, Slice- oder wechselbaren Akku (BAT1). Die Werte sind in % der Akkukapazität anzugeben. Ein Wert von 0 wird in die Hardware-Defaults 96%/100% übersetzt.

Das Aufladen startet beim Anschließen des Netzteils nur dann, wenn die Ladung unterhalb des START_CHARGE_TRESH-Werts (untere Ladeschwelle) liegt und endet bei Erreichen des STOP_CHARGE_TRESH-Werts (obere Ladeschwelle). Liegt hingegen beim Anstecken des Netzteils die Ladung über der unteren Ladeschwelle, dann wird nicht geladen.

Hinweis: die Ladeschwellen-Einstellungen sind standardmäßig deaktiviert und müssen explizit durch Entfernen des führenden Kommentarzeichens (#) aktiviert werden.

ThinkPad T420(s)/T520/W520/X220 (und alle neueren Modelle): bitte die Hinweise zu Unstetigkeiten des Ladestands (FAQ) beachten.

Für weitere Fragen zu den Ladeschwellen sei ebenfalls auf die TLP FAQ und weiterführend auf die allgemeine Seite zu diesem Thema verwiesen.


RESTORE_THRESHOLDS_ON_BAT=1

Beim Abziehen des Netzteils die konfigurierten Schwellen reaktivieren:

  • 0 - Funktion deaktiviert
  • 1 - Funktion aktiviert

Hinweis: nach Kommandos wie tlp setcharge/discharge/recalibrate verbleiben die Ladeschwellen bis zum nächsten Systemstart auf der Werkeinstellung 96 / 100%. Mit diesem Feature lassen sie sich eher reaktivieren.

Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard

Der Radio Device Wizard bietet die Möglichkeit ereignisgesteuert Funkgeräte ein- bzw. auszuschalten. Er wird in Ubuntu und Debian durch das (optionale) Installationspaket tlp-rdw implementiert.

Hinweis: Voraussetzung für den Radio Device Wizard ist die Verwendung des Network Managers.

Abschalten bei Verbindungsaufbau

DEVICES_TO_DISABLE_ON_LAN_CONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WIFI_CONNECT="wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WWAN_CONNECT="wifi"

Nach dem Verbindungsaufbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte ausgeschaltet:

  • bluetooth - eingebautes Bluetooth
  • wifi - WLAN
  • wwan - eingebautes WWAN/UMTS

Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.

Einschalten bei Verbindungsabbau

DEVICES_TO_ENABLE_ON_LAN_DISCONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WIFI_DISCONNECT=""
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WWAN_DISCONNECT=""

Nach dem Verbindungsabbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte eingeschaltet.

Ein- bzw. Ausschalten beim Andocken

DEVICES_TO_ENABLE_ON_DOCK=""
DEVICES_TO_DISABLE_ON_DOCK=""

Nach dem Andocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.

Ein- bzw. Ausschalten beim Abdocken

DEVICES_TO_ENABLE_ON_UNDOCK="wifi"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_UNDOCK=""

Nach dem Abdocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.

Trace-Modus

Zu Supportzwecken kann der Trace-Modus durch Einfügen folgender Zeile aktiviert werden

TLP_DEBUG="bat disk lock nm path pm rf run sysfs udev usb"

Originaldatei

Die Datei /etc/default/tlp aus dem Installationspaket findet sich hier.

Links

TLP

Hintergrund