TLP Einstellungen: Unterschied zwischen den Versionen

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[http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-configuration.html English version]
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= Einleitung =
Bitte die [https://linrunner.de/tlp/settings offizielle Dokumentation (englisch)] verwenden.
Alle Einstellungen von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]] sind zentral in der Konfigurationsdatei '''/etc/default/tlp''' zusammengefaßt.
 
Die mitgelieferte Datei enthält bereits für nahezu alle Benutzer sinnvolle, stromsparende Voreinstellungen. Eine Anpassung der Konfiguration ist nur erforderlich, wenn zusätzliche Funktionen wie z.B. Deaktivieren von Funkgeräten beim Systemstart, Ausschalten des Ultrabay-Laufwerks oder Akkuladeschwellen aktiviert werden sollen.
 
Die Konfigurationsdatei muß mit einem [http://wiki.ubuntuusers.de/Editor#Root-Rechte-Bearbeiten-von-Systemdateien Editor mit Root-Rechten] bearbeitet werden. Also z.B. per
gksudo gedit /etc/default/tlp
 
Nach dem Ändern von Einstellungen werden diese nach einem Neustart, einem Wechsel der Stromquelle oder unmittelbar durch
sudo tlp start
aktiv.
 
<u>Hinweis zu Versionsupdates:</u> beim Update des Pakets wird die vom Benutzer angepaßte Datei von der Paketverwaltung nur nach Rückfrage überschrieben bzw. die neue Datei als '''/etc/default/tlp.dpkg-dist''' abgelegt.
 
= Parameter =
<u>Allgemeine Hinweise:</u>
* Parameter mit der Endung _AC wirken auf den Netzteilbetrieb
* Parameter mit der Endung _BAT wirken auf den Akkubetrieb
* Parameter die Leerzeichen enthalten sind in Anführungszeichen ("") anzugeben
* bei einigen Parametern ist zum Aktivieren das führende Kommentarzeichen (#) zu entfernen
 
== Stromsparfunktionen ==
Dieses Kapitel beschreibt die Einstellungen die durch das Installationspaket '''tlp''' implementiert werden.
 
=== Allgemeines ===
 
TLP_ENABLE=1
Der Hauptschalter von [[TLP_-_Linux_Stromsparen|TLP]]. Zum Deaktivieren von TLP setzt man ihn auf 0 und macht einen Neustart.
 
===  Dateisystem ===
 
DISK_IDLE_SECS_ON_AC=0
DISK_IDLE_SECS_ON_BAT=2
Steuert ob der [http://www.thinkwiki.org/wiki/Laptop-mode Laptop-Mode] des Linux-Kernels verwendet werden soll (Wert ungleich 0). Diese Einstellung sollte man nicht ändern.
 
MAX_LOST_WORK_SECS_ON_AC=15
MAX_LOST_WORK_SECS_ON_BAT=60
Timeouts (in Sekunden) für das Zurückschreiben der Dateisystempuffer auf die Festplatte.
 
=== Prozessor und Taktsteuerung ===
CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_AC=ondemand
CPU_SCALING_GOVERNOR_ON_BAT=ondemand
Wählt den sogenannten "Governor" für die Prozessortaktsteuerung aus. Gültige Werte sind ondemand (Standard), powersave, performance sowie conservative.
 
'''intel_pstate:''' seit Kernel 3.9 ist für Intel Core i 2. Gen (Sandy Bridge) oder neuere Prozessoren der neue Treiber intel_pstate verfügrbar. intel_pstate unterstützt als Governor nur noch powersave (empfohlener Standard) und performance. Der gerade aktive Treiber kann der Ausgabe von tlp-stat -p entnommen werden.
 
'''Wichtig:''' die in jeder Distribution vorhandene Standardeinstellung für den Governor muss deaktiviert werden, ansonsten sind nicht vorhersagbare Resultate zu erwarten. Siehe [[TLP_FAQ#Die_distributionseigenen_Einstellungen_funken_dazwischen|FAQ]].'''
 
CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_AC=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_AC=0
CPU_SCALING_MIN_FREQ_ON_BAT=0
CPU_SCALING_MAX_FREQ_ON_BAT=0
Gibt die minimale/maximale Taktfrequenz für den Governor vor. Die gültigen Werte hängen vom verbauten Prozessormodell ab und sind der Ausgabe von tlp-stat -p zu entnehmen. Der Wert 0 aktiviert die Standardfrequenzen des Prozessors.
 
<u>Hinweis:</u> zum Aktivieren der Standardfrequenzen ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.
 
CPU_MIN_PERF_ON_AC=0
CPU_MAX_PERF_ON_AC=100
CPU_MIN_PERF_ON_BAT=0
CPU_MAX_PERF_ON_BAT=30
 
Definiert den minimalen/maximalen P-state für Intel Core Prozessoren. Die Werte werden als Prozentanteil (0..100%) der insgesamt verfügbaren Prozessorleistung angegeben.
 
<u>Hinweise:</u>
* Diese Einstellung ist dazu gedacht, die Leistungsaufnahme des Prozessors zu begrenzen
* Benötigt den intel_pstate Taktsteuerungstreiber (siehe oben).
 
CPU_BOOST_ON_AC=1
CPU_BOOST_ON_BAT=0
Abschalten des "Turbo Boost" (Intel) bzw. "Turbo Core" (AMD) des Prozessors (0 = abgeschaltet / 1 = erlaubt).
 
<u>Hinweise:</u>
* Benötigt Linux 3.7 oder höher
* Der Wert 1 aktiviert den "Turbo Boost" nicht, sondern erlaubt ihn lediglich
* Eine Taktbegrenzung (s.o.) kann diese Einstellung unwirksam machen
 
SCHED_POWERSAVE_ON_AC=0
SCHED_POWERSAVE_ON_BAT=1
Bei geringer Last wird die Anzahl der verwendeten CPU-Kerne reduziert (1 = aktiv, 0 = inaktiv). Wirkt nicht bei allen Kernelversionen bzw. CPUs. Hier ist normalerweise keine Änderung erforderlich.
 
ENERGY_PERF_POLICY_ON_AC=performance
ENERGY_PERF_POLICY_ON_BAT=powersave
Relation zwischen Performance und Energieeinsparung für die CPU-Leistung vorgeben.
 
Erlaubte Werte sind:
* powersave
* normal
* performance
 
'''Wichtig:''' es werden das Kernelmodul msr und das Programm x86_energy_perf_policy passend zur Kernelversion benötigt.
 
=== Kernel ===
NMI_WATCHDOG=0
Schaltet den Kernel-NMI-Watchdog-Timer (0 = inaktiv/Strom sparen, 1=aktiv). Der Wert 1 ist nur relevant für Benutzer die Kernel Debugging betreiben möchten.
 
=== Undervolting ===
 
PHC_CONTROLS="F:V F:V F:V F:V"
'''Hinweis: erfordert fortgeschrittene Linux-Kenntnisse.'''
 
Ist ein Kernel mit PHC-Patch installiert, so können hier zum Undervolting die gewünschten Wertepaare (Frequenz:Spannung) eingetragen werden.
 
=== Festplatten und Controller ===
 
<u>Hinweis:</u> TLPs Standardeinstellungen arbeiten problemlos mit SSDs zusammen, es besteht kein Anlass zu diesbezüglichen Optimierungen.
 
==== Angabe der Geräte ====
DISK_DEVICES="sda sdb"
Hier wird angegeben auf welche Festplatte(n) die nachfolgenden Parameter für das Power Management wirken sollen. Mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt aufzuführen ("sda sdb").
 
Da beim Einsatz einer 2. Festplatte im Wechselschacht (bzw. in der Ultrabay) unter Umständen die Zuordnung zu den Devicenamen sda/sdb nicht immer dieselbe ist, können die Festplatten alternativ über eine ID angegeben werden:
DISK_DEVICES="ata-INTEL_SSDSA2M160G2GC_XZY123456890 ata-HITACHI_HTS541612J9SA00_XZY123456890"
Die IDs der eingebauten Platten ermittelt man im Terminal mit dem Kommando
tlp diskid
 
==== Advanced Power Management ====
DISK_APM_LEVEL_ON_AC="254 254"
DISK_APM_LEVEL_ON_BAT="128 128"
Steuert den "Advanced Power Management Level" der Festplatte(n). Gültige Werte liegen im Bereich von 1 bis 255.
 
Einige ausgewählte Werte sind:
* 1 - maximale Energieeinsparung<br/>'''Vorsicht: kann zu erhöhtem Verschleiß durch häufiges Parken der Schreib-/Leseköpfe führen (meist erkennbar am Klickgeräusch) .'''
* 128 - Kompromiss aus Energieeinsparung und Verschleiß (TLP-Standard im Akkubetrieb)
* 192 - verhindert bei einigen Festplattenmodellen aggressives Parken der Köpfe
* 254 - minimale Energieeinsparung (TLP-Standard für Betrieb am Netzteil)
* 255 - aus (wird von manchen Festplatten nicht unterstützt)
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
 
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
 
==== Spindelmotor abschalten ====
DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_AC="0 0"
DISK_SPINDOWN_TIMEOUT_ON_BAT="0 0"
Steuert die Zeitspanne (Timeout) für das automatische Stoppen des Spindelmotors der Festplatte bei Inaktivität. Gültige Werte sind:
* 0 - Abschalten deaktiviert
* 1..240 - Timeout von 5 Sekunden bis 20 Minuten (in Schritten von 5 Sekunden)
* 241..251 - Timeout von 30 Minuten bis 5,5 Stunden (in Schritten von 30 Minuten)
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
 
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
 
SSDs haben keine bewegten Teile, daher hat für sie diese Einstellung keine Bedeutung und kann deaktiviert bleiben.
 
<u>Hinweis:</u> das automatische Stoppen der Systemplatte für einen längeren Zeitraum gelingt in der Regel nicht, da viele Anwendungen und Hintergrunddienste die Festplatte nach kurzer Zeit durch Schreibvorgänge wieder aufwecken. Für eine Festplatte im Wechselschacht bzw. der Ultrabay, auf die nicht ständig zugegriffen wird, eignet sich diese Einstellung hingegen sehr gut.
 
==== I/O-Scheduler ====
DISK_IOSCHED="deadline cfq"
Hier kann je Festplatte der I/O-Scheduler festgelegt werden. Mögliche Werte sind:
* cfq - Linux Default, geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
* deadline - Linux Default (neuere Kernel), geeignet sowohl für konventionelle Festplatten als auch SSDs
* noop
* keep - spezieller Wert der die Einstellung für die betreffende Platte überspringt (Synonym: _)
 
Werte für mehrere Festplatten sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
 
==== SATA Aggressive Link Power Management ====
SATA_LINKPWR_ON_AC=max_performance
SATA_LINKPWR_ON_BAT=min_power
Steuert den Energiesparmodus (ALPM) der SATA-Anschlüsse für Festplatte bzw. opt. Laufwerk:
* min_power - maximale Energieeinsparung und geringste Performance
* medium_power - Kompromiss aus Stromverbrauch und Performance
* max_performance - maximale Performance und Stromverbrauch
 
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
 
=== PCI-Express-Bus ===
==== Active State Power Management ====
PCIE_ASPM_ON_AC=performance
PCIE_ASPM_ON_BAT=powersave
Steuert den Energiesparmodus des PCI-Express-Bus (PCIe ASPM). Verfügbar ab Linux 2.6.35.
 
Mögliche Werte:
* default
* performance
* powersave
 
=== Grafikkarten ===
==== Radeon (alt) ====
RADEON_POWER_PROFILE_ON_AC=high
RADEON_POWER_PROFILE_ON_BAT=low
Steuert die Taktfrequenz der Grafikkarte. Verfügbar ab Linux 2.6.35 - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
 
Mögliche Werte:
* low
* mid
* high
* auto - Akkubetrieb: mid, Netzteilbetrieb: high
* default - Hardware-Defaults verwenden, keine Taktbeeinflussung
'''Hinweis: durch Verwendung dieser Einstellung flackert beim Wechsel der Stromquelle das Display ganz kurz.'''
 
==== Radeon DPM (neu) ====
Seit Kernel 3.11 ist das neue Radeon Dynamic Power Management (DPM) verfügbar - nur mit dem freien Treiber radeon, nicht mit fglrx.
 
<u>Hinweis:</u> es wird die Bootoption radeon.dpm=1 benötigt.
 
RADEON_DPM_STATE_ON_AC=performance
RADEON_DPM_STATE_ON_BAT=battery
 
Steuert die Power Management Methode, mögliche Werte:
* battery – Default im Akkubetrieb
* performance – Default am Netzteil
 
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_AC=auto
RADEON_DPM_PERF_LEVEL_ON_BAT=auto
 
Steuert den Performance Level, mögliche Werte:
* auto – Empfohlen!
* low
* high
 
=== Netzwerk ===
==== WLAN Power Management ====
WIFI_PWR_ON_AC=1
WIFI_PWR_ON_BAT=5
Steuert den Energiesparmodus des WLAN-Adapters. Abhängig von Kernelversion und Karte.
* 1 - deaktiviert
* 5 - aktiviert
'''Hinweis: der Energiesparmodus kann zu einer instabilen WLAN-Verbindung führen.'''
==== Wake On LAN ====
WOL_DISABLE=Y
* Y - Wake On LAN deaktiviert
* N - Wake On LAN aktiviert
 
<u>Hinweis:</u> nach dem Aktivieren ist ein Neustart erforderlich, damit die geänderte Einstellung greift.
 
=== Sound ===
 
SOUND_POWER_SAVE_ON_AC=0
SOUND_POWER_SAVE_ON_BAT=1
Timeout (in Sekunden) für den Stromsparmodus des Soundchips (unterstützt: Intel HDA, AC97). Der Wert 0 deaktiviert die Funktion.
''' Hinweis: kann zu Klickgeräuschen in der Soundausgabe führen.'''
 
SOUND_POWER_SAVE_CONTROLLER=Y
* Y - schaltet den Controller ebenfalls aus wenn der Soundchip in den Stromsparmodus geht
* N - Controller bleibt immer aktiv
 
=== Wechselschacht / Ultrabay ===
 
BAY_POWEROFF_ON_BAT=0
* 1 - schaltet die Stromversorgung des optischen Laufwerks in Wechselschacht/Ultrabay im Akkubetrieb aus
* 0 - kein Abschalten
BAY_DEVICE=sr0
Gibt die Gerätedatei für das opt. Laufwerk an (Default ist '''/dev/sr0''').
 
<u>Hinweise:</u>
*  Das Laufwerk kann über den Wechselschacht-/Ultrabay-Entriegelungsschieber bzw. bei neueren Modellen über den Auswurfknopf am Laufwerk wieder eingeschaltet werden.
* Alle anderen Geräte im Wechselschacht bzw. der UltraBay, insbesondere Festplatten, werden durch dieses Kommando nicht ausgeschaltet.
 
=== Runtime Power Management ===
RUNTIME_PM_ON_AC=on
RUNTIME_PM_ON_BAT=auto
Steuert das Runtime Power Management für PCI(e)-Geräte. Verfügbar ab Linux 2.6.35.
* auto - aktiviert (Geräte nach Möglichkeit ausschalten)
* on - deaktiviert (Geräte ständig aktiv)
 
<u>Hinweis:</u> um diese Einstellung komplett zu deaktivieren, fügt man ein '#' in der ersten Spalte ein.
 
RUNTIME_PM_ALL=1
Steuert welche PCI(e)-Geräte vom Runtime Power Management erfasst werden:
* 0 - nur ausgewählte Geräte
* 1 - alle Geräte (Default)
 
RUNTIME_PM_BLACKLIST="00:12.3 00:45.6"
Die aufgeführten PCI(e) Geräte Adressen werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Die Adressen kann man mit dem Kommando lspci ermitteln (erste Spalte).
 
RUNTIME_PM_DRIVER_BLACKLIST="radeon nouveau"
 
PCI(e)-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Runtime Power Management ausgenommen. Den Treiber zu einem Gerät verrät die Ausgabe von tlp-stat -e (in Klammern am Ende). Mehrere Treiber sind mit Leerzeichen getrennt anzugeben.
 
Standardeinstellung ist "radeon nouveau" um das versehentliche Aufwecken des diskreten Teils einer Hybridgrafik zu verhindern.
 
<u>Hinweis:</u> um diese Blacklist ganz zu deaktivieren (nicht empfohlen), kann man eine leere Liste "" verwenden.
 
=== USB ===
USB_AUTOSUSPEND=1
* 1 - aktiviert beim Systemstart und beim Wechsel der Stromquelle für die USB-Geräte den Auto-Suspend-Modus. Automatisch davon ausgenommen sind Eingabegeräte wie Mäuse und Tastaturen (siehe USB_DRIVER_BLACKLIST weiter unten). 
* 0 - Funktion deaktiviert
 
<u>Hinweis:</u> der USB Auto-Suspend-Modus wird von TLP unabhängig von der Stromquelle – d.h. sowohl am Netzteil als auch im Akkubetrieb – aktiviert.
USB_BLACKLIST="1111:2222 3333:4444"
Die eingetragenen USB-Geräte-IDs sind vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Hier können problematische Geräte aufgenommen werden, die Schwierigkeiten mit dem Aufwachen haben. Die IDs ermittelt man am einfachsten mit dem Kommando tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
 
USB_DRIVER_BLACKLIST="usbhid"
USB-Geräte mit den angegebenen Treibern werden vom Auto-Suspend-Modus ausgenommen. Den Treiber zu einem Geräte zeigt tlp-stat -u. Mehrere Treiber werden mit Leerzeichen getrennt.
 
Standardeinstellung ist "usbhid" um alle Eingabegeräte auszuschließend.
 
'''Wichtig:''' bitte nicht "usbhid" aus der Liste zu entfernen, da sehr viele Eingabegeräte nicht mit dem Auto-Suspend-Modus klarkommen. Besser ist es, man aktiviert per USB_WHITELIST (s. unten) den Auto-Suspend-Modus für ein einzelnes Gerät.
 
USB_BLACKLIST_WWAN=1
Schließt eingebautes WWAN/UMTS vom Auto-Suspend aus:
* 0 - nicht ausschließen
* 1 - ausschließen
 
<u>Hinweis:</u> dieses Feature ist mit einer internen Treiber-Blacklist implementiert, die derzeit die Treiber cdc_*, hso, qcserial und sierra enthält. Entsprechend werden Karten von Qualcomm, Ericsson and Sierra berücksichtigt. Den Treiber bestimmt man mit tlp-stat -u. Weitere Treiber lassen sich über USB_DRIVER_BLACKLIST (s. oben) hinzufügen.
 
USB_WHITELIST="5555:6666 7777:8888"
Erneutes Aktivieren des Auto-Suspend-Modus für USB-Geräte die bereits durch eine der vorstehenden Blacklists ausgeschlossen wurden (es "gewinnt" stets die Whitelist). IDs ermittelt man mit tlp-stat -u. Mehrere IDs sind mit Leerzeichen zu separieren.
 
USB_AUTOSUSPEND_DISABLE_ON_SHUTDOWN=1
Deaktiviert den Auto-Suspend-Modus beim Herunterfahren des Systems. Dies ist als Umgehungslösung gedacht für USB-Geräte die im Suspend-Zustand das Herunterfahren stören.
 
=== Funkgeräte schalten ===
==== Bei Start und Herunterfahren des Systems ====
RESTORE_DEVICE_STATE_ON_STARTUP=1
Mit dieser Einstellung (1=aktiviert, 0=deaktiviert) wird beim Systemstart der Schaltzustand aller Funkgeräte (Bluetooth, WLAN, WWAN) zum Zeitpunkt des letzten Herunterfahrens bzw. Neustarts wiederhergestellt.
 
<u>Hinweis:</u> bei Aktivierung ignoriert TLP die beiden nachfolgenden Einstellungen.
 
DEVICES_TO_DISABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
Die hier eingetragenen Geräte werden beim Systemstart automatisch ausgeschaltet:
* bluetooth - eingebautes Bluetooth (wird bei der Benutzeranmeldung deaktiviert)
* wifi - WLAN
* wwan - eingebautes WWAN/UMTS
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
 
DEVICES_TO_ENABLE_ON_STARTUP="bluetooth wifi wwan"
Normalerweise werden unter Linux alle Funkgeräte beim Systemstart automatisch eingeschaltet. Sollte das ausnahmsweise nicht der Fall sein, so können die betreffenden Geräte hierüber eingeschaltet werden.
DEVICES_TO_DISABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
Sollten Geräte das Herunterfahren des Systems blockieren, können sie über einen Eintrag in diesem Parameter während des Herunterfahrens ausgeschaltet werden.
 
DEVICES_TO_ENABLE_ON_SHUTDOWN="bluetooth wifi wwan"
Die hier eingetragenen Geräte werden beim Herunterfahren automatisch eingeschaltet. Dies ist als Umgehungslösung gedacht, falls parallel installierte andere Betriebssysteme die unter Linux ausgeschalteten Geräte nicht finden können.
 
==== Beim Wechsel der Stromquelle ====
<u>Hinweis:</u> die folgenden Einstellungen wirken ausschließlich in dem Augenblick, wo die Stromquelle wechselt (von Netzteil- auf Akkubetrieb und umgekehrt).
 
DEVICES_TO_ENABLE_ON_AC="bluetooth wifi wwan"
Definiert diejenigen Geräte die beim Anschliessen des Netzteils eingeschaltet werden.
 
DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT="bluetooth wifi wwan"
Definiert diejenigen Geräte beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – unabhängig vom Verbindungszustand.
 
DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE="bluetooth wifi wwan"
Definiert diejenigen Geräte die beim Wechsel zum Akkubetrieb ausgeschaltet werden – wenn sie ''nicht'' verbunden sind.
 
<u>Hinweis:</u> man sollte nie gleichzeitig DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT und DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT_NOT_IN_USE für dasselbe Funkgerät nutzen, denn DEVICES_TO_DISABLE_ON_BAT hat stets Vorrang.
 
=== Akku ===
''Nur für ThinkPads''
 
START_CHARGE_THRESH_BAT0=75
STOP_CHARGE_THRESH_BAT0=80
 
START_CHARGE_THRESH_BAT1=75
STOP_CHARGE_THRESH_BAT1=80
Einstellen der Akku-Ladeschwellen von ThinkPads für Haupt- bzw. internen Akku (BAT0) sowie Ultrabay-, Slice- oder wechselbaren Akku (BAT1). Die Werte sind in % der Akkukapazität anzugeben. Ein Wert von 0 wird in die Hardware-Defaults 96%/100% übersetzt.
 
Das Aufladen startet beim Anschließen des Netzteils nur dann, wenn die Ladung unterhalb des START_CHARGE_TRESH-Werts (untere Ladeschwelle) liegt und endet bei Erreichen des STOP_CHARGE_TRESH-Werts (obere Ladeschwelle). Liegt hingegen beim Anstecken des Netzteils die Ladung über der unteren Ladeschwelle, dann wird nicht geladen.
 
Für Fragen zu den Ladeschwellen sei auf die [[TLP_FAQ#Akku|TLP FAQ]] verwiesen.
 
== Funkgerätesteuerung – Radio Device Wizard ==
Der Radio Device Wizard bietet die Möglichkeit ereignisgesteuert Funkgeräte ein- bzw. auszuschalten. Er wird in Ubuntu und Debian durch das (optionale) Installationspaket '''tlp-rdw''' implementiert.
 
<u>Hinweis:</u> Voraussetzung für den Radio Device Wizard ist die Verwendung des Network Managers.
 
=== Abschalten bei Verbindungsaufbau ===
DEVICES_TO_DISABLE_ON_LAN_CONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WIFI_CONNECT="wwan"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_WWAN_CONNECT="wifi"
Nach dem Verbindungsaufbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte ausgeschaltet:
 
* bluetooth - eingebautes Bluetooth
* wifi - WLAN
* wwan - eingebautes WWAN/UMTS
 
Mehrere Geräte sind mit Leerzeichen zu trennen.
 
=== Einschalten bei Verbindungsabbau ===
DEVICES_TO_ENABLE_ON_LAN_DISCONNECT="wifi wwan"
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WIFI_DISCONNECT=""
DEVICES_TO_ENABLE_ON_WWAN_DISCONNECT=""
Nach dem Verbindungsabbau von LAN, WLAN oder WWAN werden die angebenen Geräte eingeschaltet.
 
=== Ein- bzw. Ausschalten beim Andocken ===
DEVICES_TO_ENABLE_ON_DOCK=""
DEVICES_TO_DISABLE_ON_DOCK=""
Nach dem Andocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.
 
=== Ein- bzw. Ausschalten beim Abdocken ===
DEVICES_TO_ENABLE_ON_UNDOCK="wifi"
DEVICES_TO_DISABLE_ON_UNDOCK=""
Nach dem Abdocken werden die angegebenen Geräte ein- bzw. ausgeschaltet.
 
= Trace-Modus =
Zu Supportzwecken kann der Trace-Modus durch Einfügen folgender Zeile aktiviert werden
TLP_DEBUG="bat disk lock nm path pm rf run sysfs udev usb"
 
= Originaldatei =
Die Datei '''/etc/default/tlp''' aus dem Installationspaket findet sich [https://github.com/linrunner/TLP/blob/master/default hier].
 
= Links =
== TLP ==
* [[TLP_-_Linux Stromsparen|TLP - Linux Stromsparen]] – Installation, Benutzerdokumentation
* [[TLP_FAQ|TLP FAQ]] – Antworten zu häufig gestellten Fragen
* [http://linrunner.de/en/tlp/docs/tlp-developer-documentation.html TLP Developer Documentation] – Hinweise zur Paketierung (englisch)
* [http://linrunner.de/tlp TLP] – Projekt-Homepage
* [http://linrunner.de/en/tlp/tlp.html TLP] – English Documentation
 
== Hintergrund ==
* [https://en.wikipedia.org/wiki/I/O_scheduling I/O Scheduling] – Wikipedia Artikel zum I/O-Scheduler (englisch)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/cpu-freq/intel-pstate.txt Intel P-state] – Dokumentation des intel_pstate Treibers (englisch)
* [http://smackerelofopinion.blogspot.de/2011/03/making-sense-of-pcie-aspm.html Making sense of PCIe ASPM] – Hinweise zum PCI Express Active State Power Management (englisch)
* [http://wiki.x.org/wiki/RadeonFeature Radeon driver] – Treiberdokumentation, s. Abschnitt "KMS Power Management Options" (englisch)
* [http://wiki.ubuntuusers.de/rfkill rfkill] – Wikiartikel zum Schalten der Funkgeräte
* [https://www.kernel.org/doc//Documentation/power/runtime_pm.txt Run-time power management] – Kerneldokumentation (englisch)
* [http://wiki.ubuntuusers.de/tp-smapi tp-smapi] – Wikiartikel zur Schnittstelle für die Akkufunktionen
* [https://github.com/teleshoes/tpacpi-bat tpacpi-bat] – Schnittstelle für die Akkufunktionen ab den Sandy-Bridge-Modellen (X220 / T420 etc.)
* [https://www.kernel.org/doc/Documentation/usb/power-management.txt USB Auto Suspend] – Kernel Dokumentation zum USB Auto Suspend (englisch)
 
[[Category:Linux]]
[[Category:Stromsparen]]
[[Category:Ubuntu]]

Aktuelle Version vom 16. April 2024, 05:57 Uhr

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