BoD

Aus ThinkPad-Wiki

Abkürzung für "Blink of Death".

Definition

Das Phänomen "Blink of Death" bezeichnet den plötzlichen Ausfall des ThinkPads ohne vorherige Symptome. Der Fehler tritt üblicherweise bei den Modellen der Serien T20, T21, T22 aber auch dem Transnote auf. Betroffen sind außerdem die Modelle A20-22 und einige X2x.

Wenn dieser Fehler auftritt, lässt sich das ThinkPad nicht mehr oder nur kurzfristig einschalten.

Es blitzen dabei in der Regel eine oder mehrere Funktions- und eventuell die HDD-LED kurz auf, jedoch bleibt der Bildschirm dunkel, Lüfter und HDD bleiben ausgeschaltet.

Ursache

Die Ursache des "Blink of Death" bleibt häufig ungeklärt, sodass ein Wechsel des Mainboards unabdingbar ist, um das ThinkPad wieder in Betrieb nehmen zu können. Jedoch ist in den meisten Fällen, deren Ursache geklärt werden konnte, das Versagen eines Chips vom Typ ADP3421 auf dem Mainboard der Grund für den Ausfall des Geräts.

Der BoD kündigt sich in zahlreichen Fällen durch einen "0175: Bad CRC1" nach dem Einschalten an. Durch Neubeschreiben oder Austausch des 24rf08 EEPROM kann das Notebook zwar wieder repariert werden, in den meisten Fällen hält dies jedoch nur für kurze Zeit.

In einigen Fällen wird der BoD auch durch Kontaktprobleme im RAM-Slot verursacht. Feststellen lässt sich dies durch den Ausbau der Module: Nun sollte sich das Thinkpad mit akustischem Fehlercode starten lassen. Als Lösung empfiehlt sich eine Reinigung der Slotkontakte mit Pinsel, der ggf. vorher noch mit Isopropanol getränkt wurde.

Technische Details, Hintergründe und Abhilfe

Anlöten eines Widerstands am ADP3421
ADP3421 auf der System Board - Unterseite eines ThinkPad A2*
ADP3421 auf Systemboard - Oberseite eines ThinkPad T21

(Vom User hjm82 aus dem Thinkpad-Forum)

Was vielleicht nicht viele wissen: das "Blink of Death"-Problem gibt es ohne diesen Namen auch bei HP, beispielsweise am Omnibook XE3 - mein Lieblingsgerät, das der T2x-Reihe sehr ähnlich ist (Pentium 3 mit max. ca. 1 GHz, Intel BX, Savage S3-Grafik usw.) - und insbesondere in einem großen Teil der Serie den ADP3421 verbaut hat.

  • der Widerstand zwischen Vcc und PWRGD (Pin 24 und 16) am ADP3421 ist definitiv die Lösung
  • ein Wert von ca. 2 kOhm (die genannten 1,8 kOhm oder der nächste Reihenwert 2,2 kOhm passen) ist optimal
  • es besteht KEIN Risiko, hierbei etwas zu beschädigen - die Power-Good-Logik hat noch genügend Rückfallebenen, um sicher einen RESET signalisieren zu können, z.B. von Spannungsregler der 5V/3,3V-Schienen (mit 2 kOhm bewegt man sich im Bereich eines üblichen Pull-Up-Widerstands in Logikelementen für diese Spannung)
  • das Problem war möglicherweise den Herstellern bekannt (oder es gab noch andere Probleme), denn HP bzw. Compal hat beim XE3 noch während der Produktion den ADP3421 aus dem Design geworfen und durch einen MAX1711 ersetzt, der dieses Problem nicht hat (Zitat aus dem Changelog des Schaltplans: 12/26/2000 Use MAX1711 instead of AD3421 (Control PWM IC) and AD3410 (Driver) in CPU-CORE circuitry) - Anm: Ab A30/T23 wurde der ADP3421 nicht mehr verwendet
  • das Problem im ADP3421 scheint eine Alterungserscheinung der Power-Good-Logik zu sein, die unterstützt durch das Geyserville-Konzept bevorzugt dann wirksam wird, wenn die CPU zwischen verschiedenen Taktfrequenzen (und damit Core-Spannungen bzw. Strömen) umgeschaltet wird
  • durch das Hinzufügen dieses Pull-Up-Widerstand scheint nicht nur das äußere Verhalten der Schaltung stabilisiert zu werden, sondern auch der IC in seinen Betriebsparametern selbst - ich konnte in hartem Dauerbetrieb zweier Testrechner nie wieder einen Ausfall feststellen und auch keine Instabilitäten erkennen, die z.B. durch unsauberes Umschalten der Vcore erfolgen könnten
  • Startet der Rechner nach Anbringen des 2,2 KOhm-Widerstands nicht (Lüfter läuft an, sonst keine weitere Reaktion oder es tritt nach Anbringen des Widerstands keine Besserung ein), muss der ADP3421 ausgetauscht werden.

Weblinks