Geräuschentwicklung reduzieren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ThinkPad-Wiki
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
== C4-Fiepen ==
== C4-Fiepen ==


Entsteht durch thermische Verformung von Bauteilen durch wechselnden Stromverbrauch, ausgelöst durch schnellen Wechsel zwischen C4-Sleep- und P-States. C4-Sleep abschalten (in den BIOS-Einstellungen) vermeidet dieses Fiepen/Knistern, aber erhöht im Gegenzug den Stromverbrauch. Bei CPU-Last tritt der C4-Modus nicht ein, C4-Fiepen erhält man also nur bei niedriger Last (genauer: bei periodischen CPU-WakeUps und damit Wechsel zwischen C4- und P-State).  
Das "C4-Fiepen" entsteht durch thermische Verformung von Bauteilen durch wechselnden Stromverbrauch, ausgelöst durch schnellen Wechsel zwischen C4-Sleep- und P-States.  


Das C4-Fiepen betrifft nicht nur alle ThinkPads, sondern alle Rechner, die einen C4-Sleep-Modus unterstützen. Je nach Gehäusekonstruktion ist das Fiepen mehr oder weniger hörbar und wird als störend empfunden.
Je nach Lastcharakteristik ensteht eine typische WakeUp-Frequenz und das dazugehörige Fiepen. Bei CPU-Last tritt der C4-Modus nicht ein, C4-Fiepen erhält man also nur bei niedriger Last (genauer: bei periodischen CPU-WakeUps und damit Wechsel zwischen C4- und P-State).
 
C4-Sleep abschalten vermeidet dieses Fiepen/Knistern, aber erhöht im Gegenzug den Stromverbrauch, je nach Modell um etwa 2-4 Watt.
 
Bei einigen ThinkPads bringt ein Festlegen der CPU-Frequenz auf den niedrigsten Wert (z.B. bei Santa Rosa Chipsätzen SuperLFM-Modus bei minimal 0,85 Volt) wegen der damit auch verringerten Unterschiede in der wechselnden Stromaufnahme, eine Reduzierung des Fiepgeräusches. Weitere Versuche, durch Veränderung des P-State-Transition-Timings das erzeugte Geräusch zu reduzieren, ohne auf den stromsparenden C4-Modus zu verzichten, waren bisher erfolglos.
 
Eine Variante, dem Fiepen beizukommen, ist bei einigen Thinkpads die folgende Einstellung im BIOS:
Config -> Power -> CPU Power Management [disable])
 
Das C4-Fiepen betrifft nicht nur alle ThinkPads, sondern alle Rechner, deren CPUs einen C4-Sleep-Modus unterstützen. Je nach Gehäusekonstruktion und Frequenz ist das Fiepen mehr oder weniger hörbar und wird als störend empfunden.
 
Die meisten Hersteller haben auf dieses Fiepen schlicht durch Deaktivieren von C4 im Bios reagiert. Einige erlauben in den Bios-Einstellungen eine Aktivierung von C4. Ansonsten benötigt man dazu ein Tool wie RMclock.
 
Einige Windows Energiepläne stellen den C4-Modus im Akku an, im Netzbetrieb aber aus. In diesem Fall tritt das Fiepen nur im Akkubetrieb auf. Die Einstellungen dazu sind in den Energieprofilen versteckt, um diese sehen und bearbeiten zu können, siehe [[Vista Stromverbrauch senken]].
 
Der Santa Rosa Chipsatz kann einige Wakeups abfangen. Dies reduziert die Zahl der CPU WakeUps, die CPU kann länger in Sleep-Zuständen verbleiben. Hierdurch ergibt sich eine etwas andere Frequenz des Fiepens, vermutlich ist das Fiepgeräusch auf Santa Rosa Notebooks dadurch lauter.
 
Das Fiepen ist bei T-CPUs wesentlich lauter als bei LV- oder ULV-CPUs, entsprechend dem stärkeren Unterschieds im Stromverbrauch der C- und P-States. Ebenso können die höher getaktete T-CPUs längere Phasen in Sleep-Zuständen verbringen (bei gleicher Last), was wiederum das Fiepgeräusch fördert.
 
Mehr hierzu unter [[Linux Stromsparen]] und [[Vista Stromverbrauch senken]] sowie in [http://thinkpad-forum.de/threads/44094-Fiepen-weg-aber-wirklich-eine-L%C3%B6sung-RMClock?highlight=fiepen+weg+wirklich+l%F6sung+rmclock diesem Thread].


== Lüftergeräusche ==
== Lüftergeräusche ==


Zum Reduzieren der Drehzahl siehe [[Lüftersteuerung]]. Lüfter können aber auch Lagerschäden oder verbogene Schaufelblätter haben und dadurch schleifende, schnarrende oder kratzende Geräusche abgeben. Hier ist ein Austausch des Lüfters nötig. Meist hilft aber das Absaugen von Staub durch Ansetzen eines Staubsaugers vor den Lüfterschlitzen.
Zum Reduzieren der Drehzahl siehe [[Lüftersteuerung]]. Lüfter können aber auch Lagerschäden oder verbogene Schaufelblätter haben und dadurch schleifende, schnarrende oder kratzende Geräusche abgeben. Hier ist ein Austausch des Lüfters nötig. Meist hilft aber das Absaugen von Staub durch Ansetzen eines Staubsaugers vor den Lüfterschlitzen, wobei man mit einem dünnen draht den Lüfter blockieren sollte, da der sonst durch den Luftstrom angetrieben u.U. schneller dreht, als vom Hersteller überhaupt vorgesehen; und dabei als Generator funktionierend Ströme erzeugen kann, die das Mainboard zerstören können.
 
Wem das nicht reicht, der kann den verbauten Lüfter gegen einen geräuscharmen Lüfter wechseln, siehe [http://thinkpad-forum.de/threads/15558-t60-x1400-l%C3%BCfterumbau?highlight=t60+x1400+l%FCfterumbau Thread zum Lüfterwechsel].


== Weitere mögliche Geräuschquellen ==
== Weitere mögliche Geräuschquellen ==
* Festplatte: Siehe dazu [[Festplatte abschalten]]
* Festplatte: Siehe dazu [[Festplatte abschalten]]
== Verbesserung der Kühlung durch Wärmeleitpaste ==
* Siehe [http://thinkpad-forum.de/threads/30511-Lohnt-sich-W%C3%A4rmeleitpaste?highlight=lohnt+w%E4rmeleitpaste Thread zu Wärmeleitpaste]
== Reduzierung der Lüfteraktivität durch Reduzierung des Stromverbauchs ==
Die aufgenommene Energie wird letztlich immer in Wärme umgewandelt. Für jedes Watt Stromverbrauch erwärmt sich der Rechner also dementsprechend, folglich bekommt der Lüfter mehr zu tun. Wer die Lüfteraktivität reduzieren möchte, sollte also zunächst den Stromverbauch in den Griff bekommen. Mehr hierzu unter [[Linux Stromsparen]] und [[Vista Stromverbrauch senken]].
[[Kategorie:HowTo]][[Kategorie:Hardware]]

Aktuelle Version vom 9. November 2015, 01:17 Uhr

C4-Fiepen

Das "C4-Fiepen" entsteht durch thermische Verformung von Bauteilen durch wechselnden Stromverbrauch, ausgelöst durch schnellen Wechsel zwischen C4-Sleep- und P-States.

Je nach Lastcharakteristik ensteht eine typische WakeUp-Frequenz und das dazugehörige Fiepen. Bei CPU-Last tritt der C4-Modus nicht ein, C4-Fiepen erhält man also nur bei niedriger Last (genauer: bei periodischen CPU-WakeUps und damit Wechsel zwischen C4- und P-State).

C4-Sleep abschalten vermeidet dieses Fiepen/Knistern, aber erhöht im Gegenzug den Stromverbrauch, je nach Modell um etwa 2-4 Watt.

Bei einigen ThinkPads bringt ein Festlegen der CPU-Frequenz auf den niedrigsten Wert (z.B. bei Santa Rosa Chipsätzen SuperLFM-Modus bei minimal 0,85 Volt) wegen der damit auch verringerten Unterschiede in der wechselnden Stromaufnahme, eine Reduzierung des Fiepgeräusches. Weitere Versuche, durch Veränderung des P-State-Transition-Timings das erzeugte Geräusch zu reduzieren, ohne auf den stromsparenden C4-Modus zu verzichten, waren bisher erfolglos.

Eine Variante, dem Fiepen beizukommen, ist bei einigen Thinkpads die folgende Einstellung im BIOS:

Config -> Power -> CPU Power Management [disable])

Das C4-Fiepen betrifft nicht nur alle ThinkPads, sondern alle Rechner, deren CPUs einen C4-Sleep-Modus unterstützen. Je nach Gehäusekonstruktion und Frequenz ist das Fiepen mehr oder weniger hörbar und wird als störend empfunden.

Die meisten Hersteller haben auf dieses Fiepen schlicht durch Deaktivieren von C4 im Bios reagiert. Einige erlauben in den Bios-Einstellungen eine Aktivierung von C4. Ansonsten benötigt man dazu ein Tool wie RMclock.

Einige Windows Energiepläne stellen den C4-Modus im Akku an, im Netzbetrieb aber aus. In diesem Fall tritt das Fiepen nur im Akkubetrieb auf. Die Einstellungen dazu sind in den Energieprofilen versteckt, um diese sehen und bearbeiten zu können, siehe Vista Stromverbrauch senken.

Der Santa Rosa Chipsatz kann einige Wakeups abfangen. Dies reduziert die Zahl der CPU WakeUps, die CPU kann länger in Sleep-Zuständen verbleiben. Hierdurch ergibt sich eine etwas andere Frequenz des Fiepens, vermutlich ist das Fiepgeräusch auf Santa Rosa Notebooks dadurch lauter.

Das Fiepen ist bei T-CPUs wesentlich lauter als bei LV- oder ULV-CPUs, entsprechend dem stärkeren Unterschieds im Stromverbrauch der C- und P-States. Ebenso können die höher getaktete T-CPUs längere Phasen in Sleep-Zuständen verbringen (bei gleicher Last), was wiederum das Fiepgeräusch fördert.

Mehr hierzu unter Linux Stromsparen und Vista Stromverbrauch senken sowie in diesem Thread.

Lüftergeräusche

Zum Reduzieren der Drehzahl siehe Lüftersteuerung. Lüfter können aber auch Lagerschäden oder verbogene Schaufelblätter haben und dadurch schleifende, schnarrende oder kratzende Geräusche abgeben. Hier ist ein Austausch des Lüfters nötig. Meist hilft aber das Absaugen von Staub durch Ansetzen eines Staubsaugers vor den Lüfterschlitzen, wobei man mit einem dünnen draht den Lüfter blockieren sollte, da der sonst durch den Luftstrom angetrieben u.U. schneller dreht, als vom Hersteller überhaupt vorgesehen; und dabei als Generator funktionierend Ströme erzeugen kann, die das Mainboard zerstören können.

Wem das nicht reicht, der kann den verbauten Lüfter gegen einen geräuscharmen Lüfter wechseln, siehe Thread zum Lüfterwechsel.

Weitere mögliche Geräuschquellen

Verbesserung der Kühlung durch Wärmeleitpaste

Reduzierung der Lüfteraktivität durch Reduzierung des Stromverbauchs

Die aufgenommene Energie wird letztlich immer in Wärme umgewandelt. Für jedes Watt Stromverbrauch erwärmt sich der Rechner also dementsprechend, folglich bekommt der Lüfter mehr zu tun. Wer die Lüfteraktivität reduzieren möchte, sollte also zunächst den Stromverbauch in den Griff bekommen. Mehr hierzu unter Linux Stromsparen und Vista Stromverbrauch senken.